(27.07.2022, 15:40)boersenkater schrieb: Ist das auch Propaganda?
Keine Ahnung. Ich habe keinerlei Informationen aus Russland. Ich habe keinen Grund, den Artikel nicht zu glauben.
Propaganda ist es aber, wenn ich immer wieder die Meldung bekomme, dass Russland praktisch besiegt sei und dieser
Krieg weitergeht.
(27.07.2022, 16:41)saphir schrieb: Danke. In Frankreich wurde jetzt eine Reform beschlossen, wodurch der Staat tatsächlich mehr Einfluss in die Berichterstattung nehmen kann.
Glaub ich nicht.
Ich glaube auch nicht, dass diese Einschätzung aus einer vertiefenden Beschäftigung mit dem französischen Medienrecht herrührt.
Der französische Präsident hat
meines Wissens auch vorher schon das Recht, jederzeit Sendeminuten des franz. Fernsehns für sich in Anspruch zu nehmen und dort quasi unwidersprochen seine Botschaft zu verbreiten.
Historisch gesehen verfügte Frankreich noch bis in die 1980er Jahre hinein über ein Informationsministerium. Es gab ein staatliches Monopol.
saphir schrieb:Trump hat aber z.B. immer wieder Sprüche raus gehauen und klar gemacht, dass er über die Staatsausgaben bestimmt, also wenn so einer dort dran käme ist direkte Einflussnahme doch sehr wahrscheinlich.
Was Trump sagt ist das eine. Was die US-Verfassung sagt, ist das andere.
Über den Staatshaushalt bestimmt in letzter Konsequenz der Kongress. Das Initiativrecht liegt beim Repräsentantenhaus.
Im Zweifelsfall zieht der Präsident sogar gegen den Kongress den Kürzeren.
Die Vorstellung, dass die deutschen Öffentlich-Rechtlichen Medien oder der BBC unbedingt mehr oder weniger unabhängig sind als eine durch Steuergelder finanzierter Sender ziehe ich hiermit in Zweifel.
Wäre das so, dann müsste die
Deutsche Welle als steuerfinanzierter Auslandssender oder "Voice of America" auch das Sprachrohr der Regierung sein. Das ist aber im Grunde nicht der Fall.
Es gibt keine redaktionelle Einmischung von Staatsbeamten oder Politikern im Beispiel der "Deutschen Welle".
Man könnte sogar gegenteilig argumentieren: Der Steuerzahler hat viel mehr Recht darüber zu entscheiden, was man mit seinen Geld macht als der Gebührenzahler.