(20.02.2023, 20:16)Kai_Eric schrieb: Die Deutlichkeit dieses "Fingerzeigs" ist zumindest umstritten. Siehe u.a. dieser Artikel der NZZ.
Unterstellen wir mal, Hershs Geschichte sei Fake.
Dann gäbe es zwei Möglichkeiten:
1. Er hat bewußt gelogen. Also so Relotius-mäßig. Würde so jemand - Pulitzer-Preisträger und einer der renommiertesten Investigativ-Journalisten der Welt - wirklich so leichtfertig auf seine alten Tage seinen guten Ruf aufs Spiel setzen? Eher unwahrscheinlich.
2. Er ist einer gefälschten Quelle/Informanten aufgesessen. Möglich, aber für einen so erfahrenen Journalisten auch nicht so wahrscheinlich. Und wenn doch, ruiniert er seinen Ruf in Hiter-Tagebücher-Manier wie damals der STERN nicht minder. Kann er sich eigentlich auch nicht leisten.
Wenn ich aus der Distanz einen Tipp abgeben müsste: zur Zeit eher pro Hersh.
Daß man es bei so einer Spezialoperation nicht leicht hat, viele Quellen zu finden, ist keine Überraschung. Und daß die auch nicht genannt werden kann, wenn sie nicht gleich ihr Testament unterschreiben will, ebenfalls. Insofern bleibt kaum was anderes als Hersh zu glauben oder nicht.
In der WELT habe ich gelesen, daß laut Hersh Bedenkenträger in der US-Administration eindringlich vor dem Anschlag gewarnt haben sollen, aber letztlich überstimmt worden sind.
Quelle
Immerhin sollte man nicht vergessen, daß der Anschlag auf die Infrastruktur eines fremden Landes einen völkerrechtlich gültigen Kriegsgrund darstellt. Das war übrigens auch der Grund, warum ich in der Abstimmung hier nicht für USA, sondern für Ukraine gestimmt hatte. Denn die befindet sich mit Rußland sowieso im Krieg, die USA noch nicht. Würde die Täterschaft der USA eindeutig ermittelt, hätte Rußland jedes Recht der Welt, US-Tanker anzugreifen und zu versenken. Auf so etwas würden sich die USA nicht einlassen.....dachte ich.