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Risiko Overlay Strategie
#1
Notiz 

Risiko Overlay Strategie

Zitat:Risiko Overlay Strategie 

𝗥𝗶𝘀𝗶𝗸𝗲𝗻 𝗮𝗯𝗯𝗮𝘂𝗲𝗻, 𝗵𝗮𝗻𝗱𝗹𝘂𝗻𝗴𝘀𝗳ä𝗵𝗶𝗴𝗲𝗿 𝘄𝗲𝗿𝗱𝗲𝗻

Portfolios müssen immer wieder Rückschläge hinnehmen. Doch reicht es aus, diese Drawdowns einfach auszusitzen?

Ein intelligentes Risiko-Overlay kann langfristig die Performance verbessern, ohne Eingriffe in die strategische Allokation des Portfolios vorzunehmen.


https://leitwolf-magazin.de/leitwolf-010...er_werden/
#2
Notiz 

RE: Risiko Overlay Strategie

beim Corona-Crash hatte ich einen Drawdown von 54% und es kam besonders schnell. Nach 32 Tagen war es wieder vorbei und der Wiederaufstieg konnte beginnen. Ist das ein Merkmal effizienter Märkte dass Korrekturen immer schneller passieren? Bis der vorherige Höchststand wieder übertroffen werden konnte vergingen 1 Jahr und 3 Tage.
Da habe ich Interesse an deinem genannten Link
die Autoren werben für ein hauseigenes Produkt und vergleichen es mit dem 60/40-Portfolio (60% strategisch in globale Renten, 40% global in Aktien), aber mit dem Overlay. Was ist diese geheime Zutat?
Zitat:eine kostenbewusste Replikation von Optionsstrukturen mithilfe liquider, börsengehandelter Derivate ...
bei den letzten Krisen habe meine eigenen Put-Optionen höflich formuliert suboptimal gewirkt. Aber ich werde besser, bei der letzten Korrektur 2022 betrug mein Drawdown nur noch 10% (Dow Jones Index -21%). Was könnte ein modulares Konzept sein? einzelne Positionen oder Gruppen gezielt gegen Kursverfall absichern, ein Modul für Renten, Forex, Aktienindizes schaffen.
Oder soll man es machen wie cubanpete einst vorgeschlagen hat (oder legendäres Filmzitat aus "Margin Call"): alles verkaufen?

wo ich den Autoren zustimme "Jedes Portfolio hat ein Risiko-Overlay verdient“


Angehängte Dateien    

__________________
Have Fun Staying Poor
#3
Notiz 

RE: Risiko Overlay Strategie

Den "Corona Crash" würde ich als "einmalig" bezeichnen. Bzw. nicht den Crash, sondern die rasante Erholung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich der Markt bei dem nächsten Crash genauso verhält. Je nachdem was der Auslöser vom Crash ist.

Welche Auslöser gibt es für einen Crash? Jeder Auslöser verhält sich anders, sowohl im Abverkauf, als auch in der (möglichen) Erholung. Allerdings hat bis jetzt jeder Crash ein ähnliches Muster gehabt und dieses Muster versuche ich abzubilden.

In meinem System handhabe ich das so:
Ich habe verschiedene Crash Parameter, wo ich Aktien verkaufe und keine neuen mehr kaufe. Die ganzen Parameter beziehen sich auf die Vola. Also Differenz zwischen Hoch und Tief, Vix, VVIX, Skew usw.

Problem an der Geschichte ist halt, was ist Crash und was ist Korrektur? Die Grenze ist nicht eindeutig und kann bei jedem Rücklauf wieder anders aus.
Es gibt in meinem System mehrere Parameter, sodass es in meinem System nicht "1 und 0" gibt, sondern das ganze stufenweise passiert. Sollte es also am Anfang so aussehen wie ein Crash, dann aber richtig Korrektur "zeigen", dann sind noch nicht alle Parameter auf Crash. 
Langfristig ist es bei mir aber so, dass mein System lieber einmal zu viel auf "Crash" umschaltet, als einmal zu wenig.

Einfach aus dem Grund, wenn es dann wirklich ein Crash ist, dann gibt es eben -30% bis - 70%. Wenn ich da einmal in einer Korrektur aussteige bekomme ich z.B. -10%, kann diesen Verlust dann aber wieder aufholen und kommen vielleicht +- raus.
Ist es aber ein Crash und mein System sagt es ist eine Korrektur, dann sind es schnell mal -30% und deutlich mehr.

Wenn wir dann richtig im Crash sind, dann kauft mein System massiv mit Hebel rein.
Unterm Strich schlage ich damit den Markt auf lange Sicht. Einzige Voraussetzung ist, dass mein System das Verhältnis zwischen Korrektur und Crash vorhersage beibehält. Sollte das kippen und mein System erkennt immer öfter in Korrekturen einen Crash, dann ist "mein Vorteil" dahin.
Immerhin erhalte ich dann aber eher mein Kapital als ohne diese Funktionen.

Ein bisschen so wie Dirk Müller, nur besser  Biggrin
#4
Notiz 

RE: Risiko Overlay Strategie

Wenn man sich nur den Chart anschaut klar - Corona-Crash und dann direkt Erholung - was
soll man daraus ableiten? Warum gab es diese schnelle Erholung? Warum gab es diese beim
Platzen der Internetblase nicht?

Ich denke man hat aus dem Platzen der Internetblase "gelernt". Es ging 3 Jahre abwärts,
bevor es langsam wieder aufwärts ging und alles wieder in Schwung kam.

Dann hat Lehman eingeschlagen. Damit es nicht wieder eine Durststrecke gibt - oder das
ganze System komplett zusammenbricht - wurden die Zinsen gesenkt und der Markt mit Geld
geflutet - was die längste Bullenphase aller Zeiten und einen Wirtschaftsboom gestartet hat.

Dann kam Corona - Zinsen auf Null - Geldschleusen noch stärker geöffnet wie zu Lehman-Zeiten.

Soll, kann, darf man jetzt davon ausgehen, daß das immer so weiter geht? Krisen dauern und
lähmen den Markt nicht mehr mehrere Jahre - zu früheren Zeiten auch mal mehr als eine Dekade -
sondern werden sofort mit massiven Zinssenkungen und Geldflut aus dem Loch geholt.

Im Grunde macht das Sinn - weil länger dauernde Krisen stärkere Auswirkungen haben -
Arbeitslosigkeit, Wachstum, Insolvenzen,.... und viel Schaden anrichten - es geht insgesamt
immer tiefer ins Loch runter - je tiefer und je länger desto länger und beschwerlicher ist der
Wiederanstieg.

Durch den massiven Eingriff von Zentralbanken und Staaten wurde bei Lehman und Corona
ein früher Cut (des Abstiegs) erzwungen. Dadurch ist der Motor nur ins Stottern geraten,
wurde durgestartet und viel schneller und stärker wieder Fahrt aufgenommen als es beim
Platzen der Internetblase der Fall war.

Man kann es auch so sehen - die Interventionen haben dafür gesorgt das der negative
Zinseszinseffekt mit Kapitalverzehr kaum vorhanden war (alleine schon weil diese Phase
stark verkürzt wurde) und der positive Zinseszinseffekt dadurch ganz andere Dimensionen
erreicht hat.

Aber wie gesagt - kann man davon ausgehen des es immer wie bei Lehman/Corona läuft
oder wird man auch mal wieder mit einer Situation wie nach der dot-com-Blase rechnen?

Denke das muss man schon auch im Hinterkopf haben wenn man entsprechende Szenarios
aus der Vergangenheit (Lehman/Corona) berücksichtigt oder als Orientierung heranzieht.

In Zukunft könnte es dann vielleicht keine Spitzkehre geben und der Chart/Markt dann
wie bei der dot-com-Blase aussehen..... Wink

__________________
#5
Notiz 

RE: Risiko Overlay Strategie

Ist wie alle Strategien die behaupten das Tail Risk wegzuhedgen => entweder:
  • man findet einen Weg das Eintreten eines Crashes zu timen (wenigstens mit einer gewissen W'keit vorherzusagen)
  • oder einen Weg finden KONTINUIERLICH billiger long gamma gehen zu können als der Markt. 

Ihr dürft selber Entscheiden, ob das geht. 

Ich habe den ersten Ansatz versucht. Ich habe meine eigenen Modelle, die zwischen high-vol und low-vol unterscheiden und dann die Allokation ändern. Natürlich gibt es bei sowas einen Rendite Verlust (vs Buy and Hold SP500). Inzwischen findet die Umschichtung auch nur noch sehr selten statt. Wahrscheinlich könnte ich es auch komplett lassen.

__________________
Forum-Besserwisser und Wissenschafts-Faschist


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