(25.06.2024, 08:23)cubanpete schrieb: Ich denke es ist Träumerei zu glauben, dass alles gut wird wenn der Staat überall die Finger drin hat. Das würde funktionieren wenn im Staat alle "gut" sind und "richtig" handeln.
Ja gut - wo bzw. was genau ist denn das Problem wenn es heißt "zu viel Staat"?
Die meisten meinen doch damit die vielen Vorschriften, Regulierungen, Gesetze, Bürokratie,
langsame Behörden, komplizierte Verfahren.
Digitialisierung, Bürokratieabbau, einfachere Verfahren,....
Gerade letzteres - wenn man irgendwas "starten" will, muss man tausend Dinge berücksichtigen
und viele Stationen abklappern - Genehmigungen, Anträge, Widersprüche,.....
Bei den Windrädern wird das alles jetzt beschleunigt - wenn irgendeine "Station" binnen einer Frist
nicht geantwortet/genehmigt hat ist es erledigt - dann geht es trotzdem weiter.
Projekte können jetzt auch schon während der Antrags-/Genehmigungsphase gestartet werden -
wenn eigentlich klar ist das nichts dagegen spricht.
Der Föderalismus bei uns trägt auch Mitschuld an vielen Problemen. Noch mehr oder andere Vorschriften,
Gesetze,...
Subventionen, Unterstützungen, Beteiligungen, Kostenübernahmen vom Staat - da wäre der Aufschrei
groß wenn da weniger käme. Infrastukturaufbau und -erhalt, Verkehrs- und Transportverbindungen,....
Soll sich der Staat da auch zurückziehen?
Vieles kommt einem sinnlos vor - aber irgendwo, irgendwan, irgendwie gab mal irgendwas - was am
Ende dann zu einem dämlichen Gesetz oder einer dämlichen Vorschrift geführt hat.
Die Hecke darf eine max. Höhe haben - ist sie zu hoch muss sie runtergeschnitten werden.
Hat sie schon eine bestimmte Höhe erreicht und das schon seit Jahren - kann der Nachbar nicht
verlangen sie runterzuschneiden - dann kann die bis zum Himmel wachsen.
Usw. usf.
Verdammte Hecke - was interessiert den Staat das? Naja weil sowas immer wieder zu Streit geführt hat.
Irgendwann hat er das geregelt - dann wurde geklagt (meine Hecke ist aber weiter weg) und es kam
eine weiter Vorschrift dazu. Die Feuerwehr hatte dann auch noch ein Wort mitzureden - wegen, weil
konnten sie nicht - deswegen Tote, Verletzte, zu spät gelöschte Brände. Also muss.....
Gewaltenteilgung, Rechte des Einzelnen, Recht zu Klagen und zu Fordern, Föderalismus, Menschenwürde,...
Aber auch viel Unsinniges bzw. Vieles was flexiblier gehandhabt werden sollte.
In einer Firma soll eine Frau eingestellt werden - geht nicht weil kein separates WC vorhanden ist.
Es ist kein Platz dafür vorhanden - oder es wäre extrem teuer das zu realisieren.
Die Frau würde auch as gleiche WC benutzen - egal - geht nicht. Warum? Am Ende weil es
irgendwo irgendwann irgendwie Probleme gab oder irgendwo irgendeiner über die Strenge geschlagen
hat - von wegen richtig und gut. Deswegen immer mehr Bürokratiewahnsinn.
Zitat:Der Mensch ist per se egoistisch. Interessanterweise sind es alle Menschen zusammen nicht mehr und nur deshalb funktioniert unsere Gesellschaft. Sie funktioniert ganz bestimmt nicht weil irgendwelche Politiker ihren dümmlichen Senf dazugeben und die Hand aufhalten!
Alle Menschen zusammen sind nicht egoistisch? Den Eindruck habe ich nicht - eher den daß die
Meisten so viel wie möglich für sich rausholen wollen - je weniger sie dafür tun müssen umso besser -
die Starken sind dabei erfolgreicher als die Schwachen.
Wir werden sehen wie das in Argentinien läuft und ob das klappt - auf der einen Seite Luft rauslassen,
in der Hoffnung das sich an anderer Stelle etwas produktiveres aufbläst....
Zitat:Milei hat den Staat verkleinert und das hat vielen weh getan. Es ist erstaunlich dass er es in so kurzer Zeit geschafft hat jahrzehntelange Misswirtschaft mit der Kettensäge weg zu schneiden! Die wichtigste Frage ist jedoch ob das argentinische Volk die Durststrecke aushält. Ich stelle mir mal Spanien vor, wenn die NiNis plötzlich alle arbeiten müssten für ihr Geld. Das gäbe ein Chaos. (NiNi: Ni trabaja ni estudia, junge Leute die weder arbeiten noch studieren und vom Staat und den Eltern leben).
In erster Linie hat er doch die Sozialausgaben gekürzt. Dafür sind die Armen noch tiefer in die Armut
gestürzt und es gibt auch mehr Arme.
Ist dadurch automatisch mehr Arbeit vorhanden? Wenn es funktioniert müsste weniger Staat dazu
führen das Arbeit ensteht - weil sie der Wirtschaft freien Lauf lässt?
Zitat:Natürlich ist es schwierig die richtige Menge von Regulatorien zu finden. Gibt es gar keine so wird es zum Faustrecht kommen. Gibt es so viele wie bei uns ist es oft besser wie in Spanien gar nichts mehr zu tun. Es ist ein Wunder dass es in Spanien noch genügend Leute gibt die die Wirtschaft aufrecht erhalten. Die NiNis sind aber heftig am protestieren gegen den Tourismus, den wichtigsten Geldbringer in Spanien.
Das ist der Knackpunkt - die richtige Menge von Regulatorien. Problem ist halt das jede/r berücksichtigt
sein will - jeder Recht haben will - jeder klagen kann - viele dies tun - noch mehr Regeln....
Was ist zu viel, was zu wenig, was genau richtig.
Die einen meinen nur die Bürokratie - bei dem man das Gefühl hat das man sich selbst immer mehr
lähmt und einschränkt.
Die anderen meinen auch Sozialausgaben, Subventionen, Abschreibungsmöglichkeiten, Zuschüsse
zu Forschung und Entwicklung, Bildungsausgaben (keine kostenlosen Hochschulen mehr),
Entwicklungshilfe, usw. usf.
Aber wenn man hier rangeht, dann ist der Aufschrei bei den dann Betroffenen groß....
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