(15.12.2019, 19:44)Kaietan schrieb: Ich halte die Steuer für eine komplette Fehlkonstruktion. Aber mal ganz ehrlich: Wer wegen 5 € Steuern bei einem Aktiendeal im Wert von 2500€ vom Aktienkauf abgehalten wird, der hat etwas nicht verstanden. Kursschwankungen in den Minuten um den Kaufzeitpunkt dürften eine deutlich höhere Relevanz haben.
Die 0,2% sind ja nur eine Momentangabe.
Sobald das Finanzamt sieht das die Umsätze nicht zurück gehen, wird diese Steuer erhöht oder ausgeweitet. Im Fachjargon nennt man das einen "Testballon".
Wenn sich am Kaufverhalten der Kunden nichts ändert, wird es dann irgendwann so eskalieren, dass du eine Haltesteuer für Aktien bezahlen musst. Also beispielsweise 0,1% des Depotwertes pro Monat.
Das Finanzamt "steuert" seine Einnahmen, aber ich kann als Entscheidungsträger über meine Käufe genauso gegensteuern indem ich diese Titel in Zukunft meide.
Mit 0,2% bewegt man sich natürlich noch in einem Mikrokosmos, aber im Prinzip will ich den Kurs dann um diese Prozente niedriger kaufen als sonst um den gleichen Wert zu erhalten. Und weil ich so ein gehässiger Mensch bin mache ich da 10% raus, damit bloß der Fiskus weniger bekommt.
Allgemein ist es auch ein schlechtes Zeichen wenn der Staat auf einmal die Aktionäre als Einnahmequelle im Fokus hat.
Die Abgeltungssteuer kann ich noch ein Stück weit verstehen, weil sie gewinnorientiert ist und im Prinzip ein Einkommen darstellt. Die Finanztransaktionssteuer ist aber unabhängig von Gewinn oder Verlust.
__________________
Reiner Satire Account ohne rechtliche Verwertbarkeit
Viel ist schon gewonnen wenn nur einer aufsteht und Nein sagt - Berthold Brecht