RE: Neue Studie: "Warum bloß keine Aktien?" | 03.12.2019, 18:41
Niemals zuvor war es offensichtlich wie jetzt, dass die gewohnte Sparbuch-Strategie nicht mehr aufgeht.
Seit dem Jahr 2010 erzielen deutsche Sparer nach Abzug der Inflation (Daten hab ich vom statist. Bundesamt & Bundesbank) keine real positiven Renditen mehr (einjährige Zinskonten). Ihr vermeintlich sicher angelegtes Geld verliert an Wert....
Aus Sicht von Sparern bedeuten negative Realzinsen eine Zeitenwende. Noch immer scheinen viele Deutsche ihre Auswirkungen nicht zu bemerken; mehr als 2 Billionen Euro liegen auf weitgehend zinslosen Konten....
Sparbuch-Sparer werden nicht über Nacht zu Aktionären. Fürs erste wäre schon viel gewonnen, wenn (v.a. die Deutschen, sorry...) damit beginnen würden, ihre Geldanlage auf ein breiteres Fundament zu stellen (aktive & flexible Anleihenfonds). Ein kleiner Block erstkasiger Aktien kan so ein Portfolio abrunden. Renditeerwartungen sollten nicht in den Himmel wachsen. ein defensives Portfolio wäre aber der erste Schritt für Anleger zu einem breiter aufgestellten und besser struktieriterten Vermögen.
Auch was hier schon einige User geschrieben haben, dass viele Anleger Aktien meiden aus Angst von Kursschwankungen (Dt Telekom) stimm ich voll überein.
Gleicher Meinung bin ich mit Ausbildung:
auch bei uns in der Schweiz, wird in der Schule lieber Goethe zitiert, statt Fragen nachzugehen, wie inflation entsteht und was sie bewirkt. Wie unserer Kinder können zwar eine Gedichtanalyse in 4 Sprachen verfassen, haben aber keine Ahnung von Steuern oder Versicherungen.
kurzum: völlig alltagsuntauglich
Ich habe ebenfalls Kinder (2) und sehe, dass bei uns in der CH (sicher auch in D) Wirtschafts- und Finanzthemen im Schulalltag weitgehend ausgeblendet, ignoriert werden.
Und es ist höchste Zeit, dass sich daran etwas ändert. Es hapert v.a. an der Ausbildung der "Ausbilder". Die Lehrer sind (bzw. wären) auf ein solches Fach schlicht nicht vorbereitet...Dort gilt es m.M. nach anzusetzen.
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RE: Neue Studie: "Warum bloß keine Aktien?" | 04.12.2019, 10:35
Da bin ich ja am ende doch recht dankbar, meine weg zur Börse hat in der Schule begonnen als wir das Thema hatten war ich sofort hin und weg von der Idee. Ich weiß noch wie ich als Teenager noch Wöchentlich Charts auf Millimeterpapier gezeichnet habe. Die schule hat die Macht Kinder zu weiseren Menschen zu machen meine Eltern hatte Zeit ihres Lebens nicht viel mit Aktien zu tun mein Vater für eine kleine Zeit der hat sich von mir anstecken lassen und musst ausgerechnet den Frick Abonnieren AUA.
Die meisten meiner Freunde kamen damals aus normalen Arbeiterfamilien ich stamme aus einer Unternehmerfamilie mir ist aufgefallen aber erst viel später das die Kinder aus Arbeiterfamilien ausnahmslos Arbeiter oder Hartzer wurden aber gut die ein drittel bis zur hälfte von Kindern aus Unternehmer Familien Selbstständig wurden. Die Schule kann hier einen großen Unterschied machen. Für mich waren Wörter wie Finanzamt Buchhalter Steuerberater Prüfung Mitarbeiter etc nichts beängstigendes auch wusste ich das der Start in ein Selbstständiges Leben gar nicht so einfach war. Alle meine Kumpels haben mich vor dem Schritt gewarnt selbst meine Frau hat mir gesagt das sie dagegen ist ich solle doch Lieber einen sicheren Job annehmen
Ich bin einfach der Meinung das die schule viel mehr Positiven Einfluss auf Kinder haben könnte Finanzielle Bildung ist doch stark abhanden gekommen selbst das Wort Sparen ist für Kinder ein Problem heut zu Tage wird sofort mit der Ausbildung oder als Jungeselle damit bekommen Verbindlichkeiten aufzubauen Handyvertrag Haus auf Pump in der Pampa ein Auto Kredit und begeben sich damit in die Finanzielle Abhängigkeit und ihnen geht die Luft und der Raum für die Verwirklichung von Ideen aus. Ab da muss man aufpassen immer eine schöne stelle im Hamsterrad zu haben den wenn sich das Rad aufhört zu drehen Aua.
In der Schule Lernt man den richtigen Umgang mit Geld nicht, in der Regel lernt man in zu Hause auch nicht da die Eltern ebenso Leben.
Ich habe keinen Handy Vertrag kein Autokredit und kein Haus auf Pump in der Pampa und das wird sich auch nicht ändern. Mein Bruder zahlt für seine Handy vertrag 50€ im Monat damit kann ich fast ein ganzes Jahr Prepaid Telefonieren.
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RE: Neue Studie: "Warum bloß keine Aktien?" | 04.12.2019, 21:21
(03.12.2019, 06:26)Boy Plunger schrieb: Angst ist 4x in den Top10
Die gesamte Studie gibt es unter folgendem Link:
https://cms.boerse-frankfurt.de/bf_files...r_2019.pdf
Was denken diese Leute sich? Bei einer katastrophalen wirtschaftlichen Krise sind die Sparbücher und sogar staatliche Gelder hinfällig.
RE: Neue Studie: "Warum bloß keine Aktien?" | 15.12.2019, 12:40
ein weiterer Grund, dass (v.a. in Deutschland) Aktiensparen nie zum Volkssport werden wird....:
diese Woche hat ja der dt. Finanzminister Olaf Scholz mitgeteilt, Aktientransaktionen mit einer Steuer in Höhe von 0.2% des Geschäftswerts belasten zu wollen (Transaktionssteuer)
die Idee entstand nach der Finanzkrise und damit wollte man Spekulanten wie etwa Algo-Tradern den Spass am Milli-sekundenhandel nehmen.
Aber was nun bei dem Entwurf herauskommt, trifft hingegen nur den Kleinaktionär (oder Riester-Sparer):
nach den Plänen des BMF soll die neue Steuer Anfang 2021 starten.
mit 0.2% soll der Kauf und Verkauf deutscher Aktien besteuert werden.
Der Handel mit 'spekulativen' Derivaten, Optionen und andere Finanzinstrumente wird allerdings nicht besteuert.
Daran erkennt man gut, dass es Scholz gar nicht darum geht, die Spekulanten auszubremsen, sondern vielmehr darum, den Bürger weiter zu schröpfen...
Angesichts sinkender Renten auf Jahre hin noch niedrige Zinsen ist dies ein fatales Signal an den (Aktien)-Sparer.
Dank Olaf Scholz kann aus dem zarten Pflänzchen der deutschen Aktienkultur nie eine prächtige Blume werden.
RE: Neue Studie: "Warum bloß keine Aktien?" | 15.12.2019, 19:44
(15.12.2019, 12:40)F.I.A.S.C.O. schrieb: ein weiterer Grund, dass (v.a. in Deutschland) Aktiensparen nie zum Volkssport werden wird....:
diese Woche hat ja der dt. Finanzminister Olaf Scholz mitgeteilt, Aktientransaktionen mit einer Steuer in Höhe von 0.2% des Geschäftswerts belasten zu wollen (Transaktionssteuer)
die Idee entstand nach der Finanzkrise und damit wollte man Spekulanten wie etwa Algo-Tradern den Spass am Milli-sekundenhandel nehmen.
Aber was nun bei dem Entwurf herauskommt, trifft hingegen nur den Kleinaktionär (oder Riester-Sparer):
nach den Plänen des BMF soll die neue Steuer Anfang 2021 starten.
mit 0.2% soll der Kauf und Verkauf deutscher Aktien besteuert werden.
Der Handel mit 'spekulativen' Derivaten, Optionen und andere Finanzinstrumente wird allerdings nicht besteuert.
Daran erkennt man gut, dass es Scholz gar nicht darum geht, die Spekulanten auszubremsen, sondern vielmehr darum, den Bürger weiter zu schröpfen...
Angesichts sinkender Renten auf Jahre hin noch niedrige Zinsen ist dies ein fatales Signal an den (Aktien)-Sparer.
Dank Olaf Scholz kann aus dem zarten Pflänzchen der deutschen Aktienkultur nie eine prächtige Blume werden. Ich halte die Steuer für eine komplette Fehlkonstruktion. Aber mal ganz ehrlich: Wer wegen 5 € Steuern bei einem Aktiendeal im Wert von 2500€ vom Aktienkauf abgehalten wird, der hat etwas nicht verstanden. Kursschwankungen in den Minuten um den Kaufzeitpunkt dürften eine deutlich höhere Relevanz haben.
RE: Neue Studie: "Warum bloß keine Aktien?" | 15.12.2019, 19:51
(15.12.2019, 12:40)F.I.A.S.C.O. schrieb: Der Handel mit 'spekulativen' Derivaten, Optionen und andere Finanzinstrumente wird allerdings nicht besteuert.
Daran erkennt man gut, dass es Scholz gar nicht darum geht, die Spekulanten auszubremsen, sondern vielmehr darum, den Bürger weiter zu schröpfen...
Angesichts sinkender Renten auf Jahre hin noch niedrige Zinsen ist dies ein fatales Signal an den (Aktien)-Sparer.
Dank Olaf Scholz kann aus dem zarten Pflänzchen der deutschen Aktienkultur nie eine prächtige Blume werden.
Es ist meiner Meinung nach viel trauriger:
Ich kann daran nur erkennen, dass Scholz total unfähig und meiner Meinung nach ferngesteurt ist. Er überreißt das Thema überhaupt nicht und plappert nur nach, was ihm irgendwelche Geister eingegeben haben.
Und das mit dem zarten Pflänzchen, das eine Blume werden könnte: Politiker sind Politiker, weil man sie nicht mal als Gärtner gebrauchen könnte.
Das absolut toxische daran ist jedoch, dass eine derartige Unfähigkeit, die Probleme unserer Zeit wirklich angehen zu können und zu wollen, gesellschaftliche Strukturen auseinanderbrechen lassen kann, die uns alle betreffen. Ich mag es einfach nicht, wenn etwas nur halb überlegt, zu einem Viertel geplant und zu einem Zehntel erledigt wird, uns dafür aber das Dreifache kostet. Irgendwann können wir das vielleicht noch bezahlen, überleben es aber nicht mehr
LG
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RE: Neue Studie: "Warum bloß keine Aktien?" | 15.12.2019, 20:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.12.2019, 20:25 von Ste Fan.)
(15.12.2019, 19:44)Kaietan schrieb: Ich halte die Steuer für eine komplette Fehlkonstruktion. Aber mal ganz ehrlich: Wer wegen 5 € Steuern bei einem Aktiendeal im Wert von 2500€ vom Aktienkauf abgehalten wird, der hat etwas nicht verstanden. Kursschwankungen in den Minuten um den Kaufzeitpunkt dürften eine deutlich höhere Relevanz haben.
Kommt halt mal wieder wie ueblich auf die Feinheiten an.
Kurzfristiges Handeln steht wohl komplett aussen vor (HFTs haetten wohl protestiert und die Daytrader haben halt auch mal Glueck) weil wie es scheint nur die Nettoposition am Ende des Tages relevant sein soll.
Wer (wie du?) z.B. eine ueberschaubare Zahl an Positionen kauft und diese sehr lange haelt wird wohl genervt sein, aber die finanzielle Belastung ist ueberschaubar.
Die Belastung haben wohl diejenigen die aktiv und mittelfristig handeln. Bei 250-300 Transaktionen im Jahr (2500 EUR Positionsgroesse) waeren das schon bis zu 1500 EUR an zusaetzlichen Kosten. Da Aktien ungehebelt sind werden die Positionen wohl im Schnitt noch groesser sein.
Wird wohl dazu fuehren dass das Volumen bei Derivaten steigt - die DB und ihre Kollegen werden dankbar sein
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RE: Neue Studie: "Warum bloß keine Aktien?" | 15.12.2019, 23:20
(15.12.2019, 19:51)Lanco schrieb: Und das mit dem zarten Pflänzchen, das eine Blume werden könnte: Politiker sind Politiker, weil man sie nicht mal als Gärtner gebrauchen könnte.
LG
Je höher das eigene Kompetenzniveau, desto größer die Einsicht der eigenen Limitierungen.
Politiker haben diesbezüglich eine Wahrnehmungslücke, die Konsequenzlosigkeit unterstützt diese Mangel an Befähigung.
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RE: Neue Studie: "Warum bloß keine Aktien?" | 16.12.2019, 01:01
(15.12.2019, 19:44)Kaietan schrieb: Ich halte die Steuer für eine komplette Fehlkonstruktion. Aber mal ganz ehrlich: Wer wegen 5 € Steuern bei einem Aktiendeal im Wert von 2500€ vom Aktienkauf abgehalten wird, der hat etwas nicht verstanden. Kursschwankungen in den Minuten um den Kaufzeitpunkt dürften eine deutlich höhere Relevanz haben.
Das stimmt aber (zumindest mir) gehts da auch ums Prinzip, um meine eigene Starrköpfigkeit. Es gibt ja durchaus Leute hier im Forum die mit der Besteuerung von Kursgewinnen (oder auch Dividenden) Probleme haben. Das geht mir nicht so. Was ich aber nicht ok finde ist das ich schon dann Steuern auf Werrtpapiergeschäfte zahlen soll wenn ich noch nichts verdient habe, im schlimmsten Fall will Herr Scholz von mir Steuern auf Spekulationsverluste. Und da hört der Spaß auf. Ich ignoriere halt die entsprechenden Finanzplätze.
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