RE: Lancelots..Ne Ne, lass mal Thread für Anfänger
| 23.02.2021, 10:00 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.02.2021, 10:02 von Lancelot.)
Du Arsch...die waren die nächsten auf der Liste :).
Ich hatte im AB Forum da eine lange Auseinandersetzung mit einem, der dachte er hat das Puzzle geknackt. Da musste ich mich von ihm und ein paar anderen als blöder Theoretiker beschimpft lassen, als ich ihn auf das Gamma seiner Position hingewiesen habe. Sieht man ja auch blöd aus. Der kassiert ständig ne kleine Prämie. Druckt quasi Geld .
Natürlich ist der dann irgendwann verschwunden. Plopp.
Ich finde "picking up pennies in front of a steam roller" ne tolle Analogie
RE: Lancelots..Ne Ne, lass mal Thread für Anfänger
| 23.02.2021, 11:36
(23.02.2021, 10:00)Lancelot schrieb: Du Arsch...die waren die nächsten auf der Liste :).
Ich hatte im AB Forum da eine lange Auseinandersetzung mit einem, der dachte er hat das Puzzle geknackt. Da musste ich mich von ihm und ein paar anderen als blöder Theoretiker beschimpft lassen, als ich ihn auf das Gamma seiner Position hingewiesen habe. Sieht man ja auch blöd aus. Der kassiert ständig ne kleine Prämie. Druckt quasi Geld .
Natürlich ist der dann irgendwann verschwunden. Plopp.
Ich finde "picking up pennies in front of a steam roller" ne tolle Analogie
Extra Pöng für Ursone. Ex Optiver Mitarbeiter.
Ja, diese Typen hatte schon Nassim Taleb in seinem ersten Buch beschrieben, die unter-30-jährigen die damals mit ihren riesigen Mobiltelefonen auf den Gehsteigen der Wall Street laut rumtelefoniert haben.
Mir gefällt "Eat like a bird, shit like an elephant" sogar noch etwas besser...
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Der einzige gute Tipp von Deinem Broker ist ein margin call.
RE: Lancelots..Ne Ne, lass mal Thread für Anfänger
| 24.02.2021, 16:42 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.02.2021, 16:42 von Speculatius.)
(23.02.2021, 01:03)Exchange Vision schrieb: Ein Call mit einem Wert von 1.82 hat 0.06 Vega. Wenn die implizite Volatilität um 1% steigt, wird der Call 1.88 kosten, wenn sie um 1% sinkt, kostet er 1.76.
Frage: Angenommen es gibt weder Zinsen noch Dividenden, ist der Call
1. Im Geld
2. Am Geld
3. Aus dem Geld
Viel Spaß beim Lösen
Gefühlsmäßig hätte ich getippt: aussem Geld
Der Rechner sagt mir aber: am Geld
Allerdings habe ich mich aus der Optionspreisberechnung seit Mitte der 80er Jahre verabschiedet als ich mehr und mehr zu den hässlichen Futures gewechselt bin. Damals konnte ich noch aus dem Effeff ohne zu rechnen den Fair Value ziemlich exakt bestimmen. Die Zeiten sind vorbei.
RE: Lancelots..Ne Ne, lass mal Thread für Anfänger
| 25.02.2021, 12:26
(24.02.2021, 16:42)Speculatius schrieb: Gefühlsmäßig hätte ich getippt: aussem Geld
Der Rechner sagt mir aber: am Geld
Allerdings habe ich mich aus der Optionspreisberechnung seit Mitte der 80er Jahre verabschiedet als ich mehr und mehr zu den hässlichen Futures gewechselt bin. Damals konnte ich noch aus dem Effeff ohne zu rechnen den Fair Value ziemlich exakt bestimmen. Die Zeiten sind vorbei.
hm...gar nicht so schlecht. Am Geld ist richtig. Nen Rechner brauchst du dafür nicht. Vega ist nur am Geld linear.
Wäre die Option aus dem Geld oder im Geld würde der Preis pro 1% Vol 6ct steigen, aber nur z.B. 5ct fallen. Vega ist, genau wie Delta konvex. Das Gamma von Vega heißt VolGa oder manchmal auch Vomma
RE: Lancelots..Ne Ne, lass mal Thread für Anfänger
| 26.02.2021, 23:02
(23.02.2021, 01:03)Exchange Vision schrieb: Wir müssen also nicht raten, wohin der Markt geht. Wir brauchen also auch nicht auf die Vola gucken. Wir klatschen einfach nur nen umgebauten Index Condor, Broken Wing Fly (natürlich nach unten offen) oder Short Straddle ins Konto und erfreuen uns am täglichen Einkommen namens Zeitwertverfall.
Man darf es kaum laut erwähnen, aber auch im "professionellen" Bereich hatten wir mal einen in der Öffentlichkeit gar nicht so unbekannnten "Experten" als Kunden, der sich mit Straddle Short ODX (also weekly ODAX) versus Straddle Long ODAX meinte eine goldene Nase verdienen zu können. Es ist ja auch wirklich zu verlockend, wenn man auf die Zeitwertverfallskurven schaut. Dummerweise tat ihm der Markt jedoch nicht den Gefallen, am Laufzeitende brav auf dem Niveau zum Zeitpunkt des Eingehens der Position zu verharren, was er dann mit diversen "Straddle-Leitern" zu kontern versuchte, die am Ende demaßen komplex waren, daß sogar unser Optionsspezialist am Desk sie nicht mehr durchschaut hat. Es half ihm alles nichts - nach rund einem halben Jahr schlief die "Strategie" den sanften Schlaf des (Selbst-)Gerechten.
RE: Lancelots..Ne Ne, lass mal Thread für Anfänger
| 27.02.2021, 12:57
(26.02.2021, 23:02)Speculatius schrieb: Man darf es kaum laut erwähnen, aber auch im "professionellen" Bereich hatten wir mal einen in der Öffentlichkeit gar nicht so unbekannnten "Experten" als Kunden, der sich mit Straddle Short ODX (also weekly ODAX) versus Straddle Long ODAX meinte eine goldene Nase verdienen zu können. Es ist ja auch wirklich zu verlockend, wenn man auf die Zeitwertverfallskurven schaut. Dummerweise tat ihm der Markt jedoch nicht den Gefallen, am Laufzeitende brav auf dem Niveau zum Zeitpunkt des Eingehens der Position zu verharren, was er dann mit diversen "Straddle-Leitern" zu kontern versuchte, die am Ende demaßen komplex waren, daß sogar unser Optionsspezialist am Desk sie nicht mehr durchschaut hat. Es half ihm alles nichts - nach rund einem halben Jahr schlief die "Strategie" den sanften Schlaf des (Selbst-)Gerechten.
RE: Lancelots..Ne Ne, lass mal Thread für Anfänger
| 27.02.2021, 13:24
(26.02.2021, 23:02)Speculatius schrieb: Man darf es kaum laut erwähnen, aber auch im "professionellen" Bereich hatten wir mal einen in der Öffentlichkeit gar nicht so unbekannnten "Experten" als Kunden, der sich mit Straddle Short ODX (also weekly ODAX) versus Straddle Long ODAX meinte eine goldene Nase verdienen zu können. Es ist ja auch wirklich zu verlockend, wenn man auf die Zeitwertverfallskurven schaut. Dummerweise tat ihm der Markt jedoch nicht den Gefallen, am Laufzeitende brav auf dem Niveau zum Zeitpunkt des Eingehens der Position zu verharren, was er dann mit diversen "Straddle-Leitern" zu kontern versuchte, die am Ende demaßen komplex waren, daß sogar unser Optionsspezialist am Desk sie nicht mehr durchschaut hat. Es half ihm alles nichts - nach rund einem halben Jahr schlief die "Strategie" den sanften Schlaf des (Selbst-)Gerechten.
Vor 2008 habe X% der Hedge Funds im "Credit" Umfeld nix anderes gemacht was in etwa short gamma entspricht. Mal komplexer, mal weniger komplex.
Das darf man nie vergessen. Im "High Finance" Umfeld gibts auch ne Menge Blender. Mal zynisch und wissentlich, manchmal einfach nur Selbstüberschätzung und Inkompetenz. Für klassische Funds ist das ja schon hinlänglich bekannt. Hedge Funds oder Prop Desks bei Banken haftet ja immer noch so ein "das sind die Profis" Image an.
Das ist in vielen Fällen gerechtfertigt. Aber auch in ganz ganz ganz vielen Fällen eben nicht.
RE: Lancelots..Ne Ne, lass mal Thread für Anfänger
| 27.02.2021, 15:41 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.02.2021, 15:43 von Lancelot.)
Na bei Banken hat sich das aus regulatorischen Gründen fast von alleine erledigt.
Da wo es noch Prop Desks gibt, müssen die schon profitabel sein und das Risk Management hat da jetzt wohl (so höre ich) auch mehr Durchschlagskraft als früher.
Zu meinen Anfangszeiten ist man noch als armselige Junior Risk Quant/Quant Developer Wurst ans Desk geschlichen um mal dezent und mit nem Haufen Konjunktiven nach dem Limit Breach zu fragen. Wenn man dann in der 3. Person abgewatscht wurde "er soll mir eine email schreiben und mir nicht auf den Sack gehen" **
Bei allen die HFs investieren (FoFs, Endowment Funds, Family Offices...) weiss ich ehrlich gesagt nicht wieso da nicht mit mehr Skepsis vorgegangen wird. FoFs versuchen es wohl schon Daten getrieben gute HFs zu selektieren. Aber ist ja klein einfaches Problem. Ganz transparent war mir das nie. Selbst als ich selbst auf der HF Seite saß. Da hat man mal Daten aufbereitet, da mit der Sales was zu zeigen hatte. Aber ob und warum der Kunde dann investiert hat? Hab ich ehrlich gesagt nie was genaueres mitbekommen.
** dramaturgische Übertreibung:). Aber ich hatte lange Zeit das Gefühl, solange jmd Geld macht, ist das Risk Reporting eher zweitrangig. Irgendwie musste man sich schon oft rechtfertigen, warum die lImits, die man zusammen festgelegt hat, überhaupt Sinn machen. Da werden halt Limits verschoben und es gibt nen neuen Risk Report :).
Edit: ich habe das auch ganz anders erlebt. Das Risk-und Trading komplett integriert waren und es zusätzlich noch ein Risk Controlling gab, mit dem man eng und konstruktiv zusammengearbeitet hat
RE: Lancelots..Ne Ne, lass mal Thread für Anfänger
| 06.03.2021, 08:10
Die Märkte korrigieren kräftig, wie schlägt sich der Dirk Müller Premium Fonds?
Hier mal ein kurzfristiger 3 Monats Chart im Vergleich mit dem MSCI-World (blau).