Stammtisch 27.05.2022, mit Bürgern als Kinder, Kryptoverbot und Ärger für Musk
| 27.05.2022, 19:19Motto: Machen wir endgültig den Bock zum
Gärtner?
Gärtner?
Erst mal
Liebe Stammtischbrüder und -schwestern,
es ist Freitag, gestern war Feiertag und doch beginnen wir das Wochenende mit frischen schlechten Nachrichten. Das Handelsblatt vom 25.05.2022 zitiert die EZB-Präsidentin Lagarde mit der Aussage, sie halte Kryptowährungen für wertlos.
Gut, diese Einschätzung sei ihr unbenommen und als Vorsitzende einer Zentralbank dürfte sie über die Expertise für so ein Urteil verfügen.
Weniger gut ist die Begründung, die das Handelsblatt zitiert: "In einem Interview mit dem niederländischen Fernsehen sagte [sie, Skp.], sie mache sich Sorgen um Menschen, 'die die Risiken nicht verstehen, die alles verlieren und schrecklich enttäuscht sein werden, weshalb ich glaube, dass dies reguliert werden sollte'." (Zitat nach dem Artikel oben.)
Mit diesem Argument könnte man konsequenterweise eigentlich auch das Autofahren oder das Schließen von privatrechtlichen Verträgen verbieten. Es wird auch da einzelne Menschen geben, die gar nicht verstehen auf was sie sich einlassen und deshalb reingelegt werden oder keine Verantwortung für ihr Handeln übernehmen können.
Jetzt muss man aber doch zugute halten, dass es sich herbei um ein Zitat aus einer Fernsehsendung handelt und die offizielle Rechtfertigung eines Krypto-Verbotes sich von der Motivation, aus dem man dieses Ergreift, unterscheiden kann. Ich mache mir zum Teil ja auch sorgen, dass manche Menschen ihr Geld irgendwo reininvestieren, wovon sie keine Ahnung haben.
Der Spiegel vom 27.05.2022 meldet schon das nächste Kapitel im Twitterdrama: Nun droht Musk eine Klage durch einen Aktionär.
Es könnte sich zu einer Sammelklage ausweiten.
Das Problem besteht darin, dass Musk die Übernahme von mehr als 10% 11 Tage zu spät gemeldet zu haben. Dies wäre aber aus Sicht des US-Rechts notwendig gewesen. Seine Informationspolitik, so der Vorwurf, habe den Aktienwert beeinflusst.
Derweilen geht es immerhin mit den Spritpreisen in Deutschland aufwärts. t-online vom 27.05. meldet, dass Habeck davor warne, die Spritpreise könnten wegen den Tankrabatten steigen.
Seine Befürchtung könnte eine faktische Grundlage haben. Wenn die Nachfrage plötzlich zu einem fixen Datum anzieht, dann steigt der Preis. Allerdings sollten Angebot und Nachfrage sich darauf relativ schnell angleichen. Nicht vergessen, ein Großteil der Preise für Sprit und Energie in Deutschland sind künstlich, in Form von Steuern.
Da Energie als "Betriebsstoff" bei der Herstellung jedes Produktes in der Wertschöpfungskette im Einsatz ist, verheißen steigende Energiepreise für unsere Zukunft wenig gutes.
Ich hoffe, dass zumindest einzige unserer Politiker über die Weitsicht verfügen, es nicht zu einer katastrophalen Weltwirtschaftskrise mit destabilisierenden Potenzial für Gesellschaften um den ganzen Globus kommen zu lassen.
Allerdings ruht ein Teil meiner Hoffnung auch darauf, dass es ganz einfach nicht so schlimm kommen wird.
Prosit ins Wochenend!