(07.08.2022, 07:09)saphir schrieb: Doch, auch, das wurde damals öffentlich diskutiert. Es ging darum, dass die Grundstücks-mit-Immobilien-Spekulation die Preise und letztlich auch Mietpreise nach oben treiben. Also die Immofirmen haben das kürzerfristige Halten von diesen Grundstücken mit Immobilien dazu genutzt diese mit Gewinn zu verkaufen.
Ja, ein normaler Vorgang, Immobilienhändler verkaufen mit Gewinn. Das ist deren Geschäftsmodell. Eine Immobilienfirma die mit Verlust verkauft wird kaum lange leben. Trotzdem wird doch der Verkaufspreis einer Immobilie nicht niedriger wenn auch noch Steuern zum Preis dazukommen.
(07.08.2022, 07:09)saphir schrieb: Z.B. auch anstatt diese zu Sanieren oder zu Reparieren.
Das hängt doch wieder vom Geschäftsmodell ab, ein Immobilienentwickler wird kaum verkaufen ohne vorher zu sanieren, daran verdient er ja, das ist sein Geschäft. Nicht jeder Immobilienhändler ist aber auf Sanierung spezialisiert oder hat entsprechende Erfahrungen.
(07.08.2022, 07:09)saphir schrieb: Das hat dazu geführt bzw. führt dazu, dass die neuen Eigentümer mehr Miete nehmen mussten, bzw. genommen haben, um den höheren Kaufpreis wieder rein zu bekommen.
Ist es nicht eher der Angebotsmangel der zu höheren Preisen führt? Ein Immobilienkauf lohnt sich doch nur dann wenn genug Mieter bereit/in der Lage sind mehr Miete zu bezahlen und es zu wenig Wohnungen auf dem Markt gibt. Ansonsten wählen die Mieter die günstigere Miete und der Käufer geht völlig leer aus.
(07.08.2022, 07:09)saphir schrieb: Glaube das ist auch z.b. mit den Grundstücken passiert die die öffentliche Hand privatisiert hatte in Berlin damals und günstig an Immo-Gesellschaften vergeben hat.
Wurde doch groß diskutiert. Wohnungsmieten gehen aber nur zu einem rel. kleinen Anteil in die Inflationsrate ein, deswegen ist das darüber nicht so stark wahrgenommen worden.
Das lief in Berlin wohl ähnlich wie bei uns in Dresden. Der so günstige Preis entstand zum einen weil der Staat (die Stadt in dem Fall) keine Ahnung vom Immobilienhandel hat und zum anderen eh Objekte im miserablen Zustand waren. Zum Teil wurden die Wohnungen einfach weiter vermietet im Schrottzustand, zum Teil aber auch saniert.
(07.08.2022, 07:09)saphir schrieb: Generell könnte man mit einer Steuermassnahme im Grunde jeden Effekt der durch niedrige Zinsen erhöhten Umsatz bzw. Inflation auslöst, wieder zunichte machen. wenn man dies denn tastächlich möchte. Und damit sogar die Staatsfinanzen sanieren.
Bis Corona lief die Schuldenuhr sogar rückwärts, erinnerst du dich? Das war noch eine gute Tat von Angela Merkel, dem Druck nicht nachzugeben und die Höchststeuersätze zu senken.
Im Wohnungsbereich wurde damals z.B. explizit argumentiert, dass man eine Dämpfung des Wohnungsbaumarktes nicht möchte. Und deshalb auch an die Grundstücksspekulation nicht ran gehen möchte. Dieser liefe besser, wenn die Preise steigen. Auch wenn dabei Spekulationsgewinne erzielt werden. Das ist auch nicht völlig von der Hand zu weisen. Treibt aber trotzdem die Preise.
Nein, mit Steuern fängst Du keine Inflation ein, sie macht die Güter nur noch teurer. Was die Staatschulden angeht: Ich fände es auch toll wenn der Staat weniger Schulden hat aber bei DE ist das schon grenzwertig, wichtiger wären die Südländer + Frankreich. Weil in unserem Geldsystem nun mal auch jemand Schulden machen muß damit andere etwas besitzen können (egal ob dickes Konto oder Haus etc.) Es gibt in der VWL 3 große Subjekte die die Schulden machen können:
- Privatleute (die sparen aber eher, niemand will einen privaten Schuldenberg haben aber gern privates Vermögen)
- Die Wirtschaft (hat auch nach dem 2.WK zur Wirtschaftswunderzeit Schulden gemacht, heute in gesättigten Märkten wollen die aber auch nicht mehr Schuldner sein)
- Der Staat (er ist der Einzige der mit Schulden (im gesunden Rahmen) keine Probleme hat
(07.08.2022, 07:09)saphir schrieb: Ich würde nicht zu viel Wert auf die "Die EZB hat nicht mehr alle Tassen im Schrank" Video-dreher im Internet geben. Da sind viele Scharlatane dabei, z.B. dieser Markus Krall.
Ich glaube der Krall hängt in seiner eigenen Bubble. Er hat ja mit vielen Argumenten (aus meiner Sicht) Recht aber er unterschätzt die Flexibilität des Systems.
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