(20.12.2022, 14:14)Speculatius schrieb: Mit gigantischem materiellen und finanziellem Aufwand eine ineffiziente Energieinfrastruktur aufzubauen und vor deren Fertigstellung die alte effiziente schon mal abzustellen.
Auch andere Länder wie z.B. China planen in der langfristigen Zukunft ihre Energieinfrastruktur massiv auf Ökostrom umzustellen. Aktuell jedoch wird erstmal die fossile Infrastruktur weiter ausgebaut um die Wirtschaft nicht zu gefährden. Da wird nicht der zweite vor dem ersten Schritt gemacht.
Das stimmt natürlich. Das ist aber eine andere Situation. Captain Xi sagt: "mach jetzt"!..Und dann machen die auch. Da kann man es sich erlauben AKWs und Kohle für eine gewisse Restlaufzeit am Netz zu lassen.
Bei uns läuft das anders. Erstmal wird ein Enddatum angesetzt. "Könnten wir in ungefähr 20 Jahren die alten Müllkippen abschalten.."? Dann zetern Versorger, schleifen Hans Werner "weiss-nix-sag-aber-trotzdem-was-dazu" Sinn und den halben BDI zur Lobby Jammer Runde......und machen dann 10 Jahre erstmal garnix. Repeat!
Das Problem ist unser pseudo-kapitalistisches Versorger System. Weder die großen noch die Stadtwerkeverbunde haben historisch irgendeinen Grund sich zu bewegen. Energie künstlich knapp halten, teuer furel einkaufen und hedgen und das als "pragmatisch" verkaufen. Funktioniert. Du nennst das ja auch "effizient".
Unsere Energiewirtschaft war NIE effizient. Da steht einfach ein Oligopol zwischen. IMHO sogar schlimmer als ein Monopol. Das lässt sich leichter regulieren.
Ergo => ohne Pistole auf der Brust geht nix. Soll die Industrie "abwandern". Droht sie ständig mit. Da wo es nur auf "günstig" ankommt, hat sie das eh schon getan.
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