RE: STAMMTISCH und Meinungsfred
| 20.12.2022, 17:56 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.12.2022, 17:57 von Speculatius.)(20.12.2022, 15:58)Lancelot schrieb: Bei uns läuft das anders. Erstmal wird ein Enddatum angesetzt. "Könnten wir in ungefähr 20 Jahren die alten Müllkippen abschalten.."? Dann zetern Versorger, schleifen Hans Werner "weiss-nix-sag-aber-trotzdem-was-dazu" Sinn und den halben BDI zur Lobby Jammer Runde......und machen dann 10 Jahre erstmal garnix. Repeat!
Das Problem ist unser pseudo-kapitalistisches Versorger System. Weder die großen noch die Stadtwerkeverbunde haben historisch irgendeinen Grund sich zu bewegen. Energie künstlich knapp halten, teuer furel einkaufen und hedgen und das als "pragmatisch" verkaufen. Funktioniert. Du nennst das ja auch "effizient".
Unsere Energiewirtschaft war NIE effizient. Da steht einfach ein Oligopol zwischen. IMHO sogar schlimmer als ein Monopol. Das lässt sich leichter regulieren.
Ergo => ohne Pistole auf der Brust geht nix. Soll die Industrie "abwandern". Droht sie ständig mit. Da wo es nur auf "günstig" ankommt, hat sie das eh schon getan.
Energiewirtschaft und Politik waren nach meiner Wahrnehmung hierzulande schon immer ein einziger Klüngel, über alle Parteigrenzen hinweg.
Nun kann mir das als Verbraucher allerdings im großen und ganzen schnuppe sein, wenn am Ende genügend Energie zu erträglichen Preisen zur Verfügung steht. Schlecht ist es allerdings, wenn es dann nicht mehr der Fall ist.
Beispiel Hamburg:
Die Energieproduktion des Kohlekraftwerks in Moorburg mit 1.600 MW Leistung wurde durch politische Blockaden gezielt unwirtschaftlich gemacht, so daß der Betreiber Vattenfall wenige Jahre nach dem Betriebsbeginn das Kraftwerk zur Ausschreibung für die Stilllegung von Steinkohlekraftwerken im Rahmen des Kohleausstiegs anmeldete - und den Zuschlag erhielt. Jubel beim grünen Umweltsenator Jens Kerstan und seinen Getreuen, daß endlich der "schmutzige" Strom aus Moorburg nicht mehr - so wörtlich - das Stromnetz "verstopft". Auf dem Gelände des Kraftwerks soll eine Anlage zur Produktion von grüünem Wasserstoff errichtet werden.
Wo ist denn nun der grüne Wasserstoff als Ersatz zur Energieerzeugung?
Nicht da ist er!
Statt dessen dieses:
Zitat:Stromerzeugung in Hamburg bricht drastisch ein
Im vergangenen Jahr sind in Hamburg 2,8 Millionen Megawattstunden Strom erzeugt worden. Das sind 43,8 Prozent weniger als im Jahr davor. Auch in Schleswig-Holstein ist weniger Strom erzeugt worden.
Der Grund für den drastischen Einbruch in Hamburg ist die deutlich geringere Stromerzeugung aus Kohle aufgrund der Stilllegung des Kraftwerks Moorburg. Trotzdem stammte mit 2,1 Millionen Megawattstunden und einem Anteil von 75,2 Prozent der weitaus überwiegende Anteil des erzeugten Stroms aus fossilen Energieträgern.
https://www.mopo.de/hamburg/stromerzeugu...tisch-ein/
Das Ergebnis ist, daß die Hamburger Kupfer- und Aluminiumbetriebe Aurubis und Trimet ihre Produktion runtergefahren haben - und dort auch nicht wieder hochfahren werden, sondern irgendwo anders auf der Welt - wie wär's mit China? Günstiger Kohlestrom wird derzeit dort ja massiv ausgebaut und kann die chinesischen Stromnetze verstopfen, damit wir das Aluminium dann von dort importieren können.