RE: cubanpetes Zockerecke - Momentum und Wachstum
| 29.05.2024, 06:26 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.05.2024, 06:35 von Boy Plunger.)(26.05.2024, 19:02)Lancelot schrieb: Cubans System ist nicht super Blackbox. Zwei Sachen stehen im Titel. Momentum und Wachstum. Das hat ein paar freie Parameter, aber auch nicht endlos
Dann ham wir noch leverage und Asset Allocation/Exit. Das hat er glaube ich im ersten Post beschrieben.
Es ist mir zu mühsam das aus den Posts exakt auf die Zeitachse zu legen. Aber die Sachen die ich mir angesehen habe würde ich jetzt noch schätzen, dass die Vol ein Einstiegkriterium ist? Volume eher nicht. Kann mich aber noch täuschen.
Wahrscheinlich muss man dann noch Fundamentals Filter drauflegen. Das sind dann ohne weitere Hinweise zu viele Freiheitsgraden um das empirisch nachzubauen. Ich würde es dann auf Cash Flow Kennzahlen, debt und revenue reduzieren. Viele von den Firmen in seinem Portfolio sind zu klein als das die anderen Zahlen aussagekräftig wären.
Aber selbst dann ist der CubanPete hier transparent genug dass man die Strategie wahrscheinlich reproduzieren kann. Ein decision tree könnte da schon reichen. Zumindest als Näherung erster Ordnung.
Wer nicht bereit ist erfolgreiche Strategien zu sezieren und lieber Standard Graham Gefasel liest, hat denke ich nicht den Mindset den es braucht. Oder ist zu faul (wie ich).
Für mich erzeugt das hier Mehrwert. Das ist interessant und habe ich bei "Profis" echt schon schlechter gesehen. Also meistens schlechter.
Wie viel davon Alpha, Beta und Hebel ist....müsste ich untersuchen um mir ne Meinung zu bilden....und da bin ich zu faul. So sehr interessiert es mich doch nicht.
Ich denke ein Einsteiger kann Momentum als Idee erkennen. Ist jetzt aber nicht super innovativ. Das steht in so vielen Büchern. Außerdem hat Pete sein System inklusive Momentum aus einem Buch abgekupfert. Aus aktuellen Erfahrungen hat er dann sein System optimiert. Viele Experten würde es "überoptimiert" nennen. Im Grunde genommen gibt es sowieso nicht den perfekten Exit, also ist es immer ein Kompromiss. In Value-Strategien bewerte ich Unternehmen neu, wenn sie ihr Profil in Richtung "Growth" ändern. Nur dann halte ich hohe Bewertungen länger. Aber das ist natürlich Geschmacksache. Jeder hat seinen eigenen Stil und das ist gut so.
Was kann der Einsteiger mit Wachstum anfangen? Vielleicht sollte es eher heißen "kein Wachstum", das würde es vielleicht eher treffen. Wenn du nicht einmal n der Lage bist so ein einfaches Faktorsystem erfassen können, wie soll das ein Anfänger tun?
Leverage, Diversifikaton und Exit sind natürlich Komponenten eines Systems, die überlegt und backgetestet werden sollten. Je mehr Pete diversifiziert, desto weniger macht sich eine tolle Performance eines Einzelwertes in der Gesamtperformance bemerkbar. Da Systeme in kleinen Unternehmen nicht unendlich skalierbar sind, kann das zu einem Problem führen. Ich persönlich präferiere eine Konzentration auf die Werte mit dem höchsten "Score". Das erbringt eine deutlich höhere Performance. Ich muss keine 100 Werte als Diversifikation haben.
Da ich nur eine quantitative Vorauswahl habe und die Werte dazu qualitativ analysiere, reichen mir 18+ Werte im Halte-Portfolio. Im Aktiv-Portfolio konzentriere ich mich auf Value-Werte mit aktuellem Katalysator. Das ist die Lizenz zum Gelddrucken.
Also, du liegst mit deinen Kriterien weit daneben und das als "Experte". Wie soll es dann einem Anfänger gehen? Entweder er kauft blind nach oder er arbeitet sich in die Themen intensiv an. Läuft ein System stark gegen dich, dann wirst du es in der Regel nur durchhalten, wenn du von dem System selbst voll überzeugt bist und das geht aus meiner Sicht nur mit Detailwissen.
Ich finde auch das es einen Mehrwert in der Hinsicht gibt, dass Petes-Ergebnisse als Motivation für eigene Ideen und Systeme dienen kann. Von der Performance sind viele Profis schlechter, aber wir dürfen nicht vergessen, dass diese Profis viele Milliarden investieren müssen und nicht Tausender oder Millionenbeträge.
Die Performance ist selbst ohne Hebel ansehnlich. Mit Value-Strategien sind 20% pro Jahr realistisch. Habe viele Systeme entwickelt und getestet. Die besten fünf Value-Systeme schaffen es seit den letzten 24 Jahren auf über 43% pro Jahr ohne Hebel. Meine beste Value-Strategie schafft es seit 2000 auf 55.2% pro Jahr. Der Unterschied in der Performance ergibt sich durch eine Fokussierung auf die Werte mit dem höchsten "Score" und sehr aktives Management auf die Werte mit den stärksten Katalysatoren. Die Skalierung ist für hohe Summen und damit Instis nicht gegeben.
Nochmal, mit geht es gar nicht darum die Performance von Pete nicht zu würdigen oder seinem System die Anregung für eigene Gedanken abzusprechen, ich möchte nur auf die Gefahren für Einsteiger bei "Petes-Blackbox" hinweisen und die gibt es definitiv.
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