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10.000 Stunden zum Top-Level: Scalper, Daytrader, Swingtrader oder Investor
#69
Notiz 

RE: 10.000 Stunden zum Top-Level: Scalper, Daytrader, Swingtrader oder Investor

Nachtschicht... Schwiegermama ist unruhig....

Zeit auf das hier einzugehen....


(14.04.2024, 23:44)Boy Plunger schrieb: Mein Weg an der Börse

Am Anfang als ich an der Börse Aktien handelte, hatte ich kein Buch und keinen Wegweiser. Ich war sehr erfolgreich. Gut, dass war in einem großen Bullenmarkt vielleicht nicht verwunderlich. Ich glaube mein Erfolgsgeheimnis war die Einfachheit. Unternehmen die ich auswählte waren die großen "Leader" oder es war etwas Neues und Spannendes. Ich machte mir keine großen Gedanken über die Bewertung oder Details.


Funktioniert in der richtigen Phase sehr gut - denke viele haben so angefangen.
Andere haben genauso angefangen - in der falschen Phase - und haben es wieder sein lassen,
oder das den Profis (Fonds) überlassen....

Zitat:Im großen und ganzen konzentrierte ich mich auf die "Phantasie" der Unternehmen bzw. was ich dachte, was die größte Phantasie bei den Anlegern auslöst. Ich suchte immer nach starkem Wachstum und heißen Trends. Die Details des Unternehmens interessierten mich gar nicht.


Ja genau so....


Zitat:Viel später habe ich rausgefunden, dass ich wohl Keynes "Schönheitswettbewerb" angewendet habe. Dabei geht es nicht darum, welche Aktie ich am besten finde, sondern das ich die Aktie auswähle, die die Mehrheit wohl am attraktivsten findet.

Interessant - genau das was ich auch zuerst in meiner "richtigen" Anfangsphase gemacht habe -
als zu den Fonds auch noch Aktien dazu kamen....


Zitat:Nach dem Lesen von über 500 Büchern, einer Karriere in der Finanzwelt, 1.000 Stunden in den CFA investieren etc.

Calm



Zitat:Wohin hat mich das geführt? Ich habe nur gelernt alles zu "über"-denken und alles in kleinste Detail zu analysieren und backzutesten. Einfachheit gibt es nicht mehr.

Was ist auf der Strecke geblieben? Die Phatasie.

Was hindert Dich daran beides zu verknüpfen?


Zitat:Ich bin gespannt, ob ich am Ende wieder zum Ausgangspunkt zurückkehre. Wundern würde es mich nicht. 

In einem richtigen Bärenmarkt reicht Phatasie auf Dauer natürlich nicht aus, um Kursverluste zu vermeiden.

Ist ja genau das - in der richtigen Phase  musst Du die richtigen Früchte nur einsammeln.
In einer schlechten, schwierigen, unsicheren Phase ist das viel schwieriger und oft auch mit
Schmerz verbunden.


Zitat:Also bin ich bei Moneymagement und Riskmanagement gelandet. Später dann noch bei Long- und Shortpositionen. Alles schön und gut, aber für dein Privatanleger ist der Zeitaufwand, Erfahrung und Testing für "gutes Timing im Trading" sehr schwierig und aus meiner Sicht von den Chancen fast aussichtslos.


Das ist das Thema was wir schon mal hatten. Du bist von der Entwicklung her noch dort wo es
geht aber einfach anstrengend ist - vor allem auf der psychischen Ebene, wenn es einfach nicht
so gut läuft wie zuvor in einer anderen Phase in der die Gewinne hoch und die Verluste niedrig sind.

Kann da immer wieder nur sagen - an den Charts arbeiten - hier kannst Du alle Phantasie reinstecken
um Werkzeuge und Charts zu entwickeln. Ich hatte Phasen in denen ich nur getradet und kaum
was weiterentwickelt habe - dann wieder Phasen in denen ich einfach eine Tür gesehen oder geahnt
habe und dann solange rumgebastelt habe bis die Tür offen war - ein neuer Raum - ein neues Level -
weitere Türen tun sich auf....

Die Stimmung die bei Dir rüberkommt, ist die die ich auch mal hatte - als es bei mir auch noch sehr
anstrengend war..... gute Phasen, schlechte Phasen, viele Türen und Räume die noch verborgen waren...


Zitat:für dein Privatanleger ist der Zeitaufwand, Erfahrung und Testing für "gutes Timing im Trading" sehr schwierig und aus meiner Sicht von den Chancen fast aussichtslos.

Auf welchen Zeithorizont bezogen? Daytrading? Swing? Position?

Die Chancen steigen grundsätzlich wenn man sich auf ein Ding konzentriert - vor allem die Chancen,
immer wiederkehrende Muster zu erkennen und dann Werkzeuge zu entwickeln um diese Muster
besser herauszuarbeiten, besser zu visualisieren - wodurch dann das Timing auch besser wird -
sich dann mit einem "anderen Blick" weitere Türen, Räume öffnen.

Aber die Zeit ist wirklich der Knackpunkt. Sind jetzt knapp über 20 Jahre her seitdem ich mit meinen
Charts angefangen habe - im Nachhinein gesehen als ich angefangen habe sie zu entwickeln.

Für mich habe ich meinen Gral gefunden. Aber da waren auch viele Phasen dabei in denen es nicht
mehr vorwärts ging - keine weiteren Türen, Räume - jedenfalls nicht sofort - das Hirn muss sich
weiterentwickeln, das Denken, die Phantasie,....

Wie gesagt - die Zeit - im Grunde sage ich schon seit 10 Jahren besser geht es nicht - und
belehre mich immer wieder eines besseren - immer wieder Phasen in denen immer wieder ein
paar PS dazu kommen - durch verändern, weglassen, kombinieren,....

Aber eben die Zeit.... Bei mir sind es jetzt in 20 Jahren ca. 80.000 Stunden in denen ich mit
meinen Charts gearbeitet oder über sie nachgedacht habe.

Die 5 Jahre davor - meine Anfangszeit - schlägt nochmal mit ca. 20.000 Stunden zu Buche -
Grundlagen, Grundschule, "Abitur" - am Ende zu wenig, zu anstrengend, zu aufwendig,...

Dann eben mit den Charts angefangen - ca. 2004 - weg von Büchern, Grundlagen - eigenes
Denken - eigene Ideen - eigene Konstruktionen....

Timing im Daytrading - da geht schon was - aber dahin zu kommen - der Weg ist phasenweise
schon grenzwertig krass und fast unbezwingbar - wenn man 20 Jahre ständig dranbleibt und
ständig weiterbastelt kann es klappen - sich selbst und seine Werkzeuge, Strategien immer
weiter weiterentwickeln....

Der Weg ist das Ziel - um besser zu werden musst Du besser werden....


Zitat:Im Leistungssport habe ich das Gleiche erlebt. Am Anfang stand der Spaß und die Spielfreude im Vordergrund. Am Ende geht es um einfaches Spiel, wenig Fehler und das Ergebnis. Viellelicht nicht ganz vergleichbar, aber das Resultat und die Ausgangslage ist für mich sehr wohl vergleichbar. 


Stimmt - es ist ein Wettbewerb - mit der Konkurrenz und mit sich selbst.
Du musst Energie reinstecken um was rauszuholen - Training, Disziplin, Ehrgeiz, Leistung -
oder Du machst es nur zum Spass vollkommen ohne irgendwelche Ambitionen - Erfolg ist
dann aber eher nur Glück und Zufall (in der richtigen Phase... das richtige Bauchgefühl.....)....

Wenn es Dir "Nichts gibt" und für Dich alles mehr Zwang als Lust und Leidenschaft ist -
dann ist das was Du tust vielleicht nicht das Richtige - oder Du musst resümieren was
Du willst - was Dein Ziel ist - und Deinen Fokus neu ausrichten oder polen....


Zitat:Als ich mit kleinen Kindern trainert habe und mit ihnen viel geflachst habe, da ist mir bewusst geworden, was ich aufgegeben habe. Spaß und Freude. Profis zeichnet es aus, dass sie hochfokussiert sind und ihre Emotionen ja im Griff haben.


Wegen dem Satz bin ich nachdenklich geworden - deswegen denke ich das Du dort bist wo Du
bist - dort wo es noch sehr anstrengend ist.

Wenn Du beim Trading oder bei der Entwicklung von Strategien keinen Spass und keine Freude
mehr empfindest - und Dich das im Gegenteil ankotzt - würde ich eine Pause machen und was
tun was Dir mehr gibt....

Pause oder weniger Stunden damit verbringen - Gedanken kreisen lassen, Phantasie freien Lauf
lassen - Spass an anderen Dingen haben - Kopf fremachen - und dann wenn die Lust wieder
kommt einfach mit neuem Elan, neuen Gedanken weitermachen....

__________________


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RE: 10.000 Stunden zum Top-Level: Scalper, Daytrader, Swingtrader oder Investor - von boersenkater - 16.07.2024, 03:52

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