(12.10.2024, 13:02)minenfuchs schrieb: Was sagt der Prof. Rieck denn so, Mal in Kürze zusammengefasst?
Das man Institutionen möglichst so designen sollte, dass alle Seite davon einen Vorteil haben.
(13.10.2024, 11:58)saphir schrieb: Für viele ist das Internet zur Kloake verkommen, seit die Rechten ihr Spiel spielen. Davon sagt Rieck nichts.
Erstmal muss geprüft werden, in wie fern diese Meinung überhaupt den Tatsachen entspricht.
Ja, in unseren klassisch-traditionellen Massenmedien, insbesondere den ÖRR, wird dieser Eindruck gerne vermittelt. Die haben aber auch ein Interesse daran, die Konkurrenz schlecht zu reden.
saphir schrieb:Dieses Recht auf Verteidigung räumt Rieck der Regierung auch nicht ein. Da geht es gleich um Zensur und
Beschneidung der Meinungsfreiheit. So als ob es gar keinen Krieg gäbe, den die Rechten führen.
Ist das wirklich dein Ernst?
Diese ganze Argumentation ist völlig an den Haaren herbeigezogen. Schon der Begriff "Recht auf Verteidigung" ist ein gutes Beispiel für Schopenhauers "Homonymie". Hier wird das Recht (der Regierung?) sich gegen eine fremde Invasionsstreitmacht zur Wehr zu setzen vergleichen dem Wort "Verteidigen" im Sinne sich und seine Position in einer Diskussion zu verteidigen.
Warum? Weil das selbe Wort in unserer Sprache dafür verwendet wird und das reicht offenbar.
Zudem wird das Wort hier auch nicht falsch verwendet.
Wenn ich der Meinung bin, dass eine bestimmte Maßnahme richtig ist und du das im Kontext einer Diskussion angreifst, dann verteidige ich mich, indem ich eine Gegenrede halte.
Ich verteidige mich nicht indem ich und hätte nach allgemeiner Auffassung auch nicht das Recht dazu dir die Mittel wegnehme, deine Meinung überhaupt zu sagen. Mundtot machen ist nicht das, was wir unter "Verteidigen" im Kontext einer Diskussion verstehen.
Etwas anderes ist es natürlich, wenn ich Verleumdungen über dich verbreite. Das gehört sich nicht.
In unserer Rechtsprechung hat es sich aber etabliert, dass sog. "Personen des öffentlichen Lebens" ein legitimes Ziel von Satire, Karikatur und Kritik sind. Wann die Grenzen dessen überschritten sind, ist wiederum eine Geschmackssache.
(13.10.2024, 12:15)minenfuchs schrieb: Dass das Internet ein Lügennetz ist wissen wir. War der Stammtisch auch. Das Problem muss durch Intelligenz gelöst werden, die Leute müssen lernen, damit umzugehen. Echte Propaganda soll man löschen, aber nicht harte Kritik an Politikern.
Diese Position ist auch wieder so halbweich.
Schon durch das Schlupfloch, echte Propaganda sollte man schon löschen, öffnet man effektiv ein Scheunentor.
Auch die Lügerei auf den Stammtisch zu beschränken ist doch Scheuklappenmodus. Die klassisch-traditionellen Medien lügen genug, das ist unumstritten. Nur hat das niemand zum Anlass genommen, eine Art "private Zensurinstanz" zu etablieren.
So etwas gibt es höchstens im Zusammenhang mit Jugendschutz bei Filmen und Videospielen.