(02.03.2025, 11:16)saphir schrieb: Das eine sollten zumindest überwiegend gemeinnützige Organistationen sein.
Wenn du jetzt das Fass aufmachen willst... meiner Meinung nach ist es grundsätzlich fragwürdig, wenn eine politische Stellungnahme oder allgemein ein Meinungsbeitrag das Prädikat "gemeinnützig" erhält.
Gemeinnützigkeit wäre meiner bescheidenen Ansicht nach besser aufgehoben bei neutralen Informationsangeboten.
Jedoch ist mir auch klar, dass es schwer ist letztere zu definieren.
Sowas wie Hilfe für Obdachlose oder Drogenberatung ist dagegen relativ unumstritten "gemeinnützig". Da wäre Förderung in Form von staatlichen Geld und andere Erleichterungen doch sicherlich besser investiert, oder?
saphir schrieb:Und bei Youtube-Kanälen wo das Recht auf freie Meinungsäusserung benutzt wird um eine Verdienstquelle zu erschliessen.
Ich verstehe deinen Punkt so: Wie glaubwürdig ist es, dass jemand sich selbst durch Stellungnahmen ausdrücken will, wenn er dabei letztlich finanzielle Interessen verfolgt?
Wie vertrauenswürdig ist ein Berichterstatter, wenn er seine Informationen, sein Wissen, als Ware verkauft?
Das ist letztlich der alte Streit zwischen Kunst und Kommerz.
Ich weise nur darauf hin, dass, wann immer Journalist ein Beruf ist mit dem man Geld verdient, man auch letztlich materielle Erwägungen mit drin hat. Ein Journalist, der grade ein Kredit für ein Haus aufgenommen hat, wird im Zweifelsfall nicht bereit sein, seinen Job im Interesse der Wahrheit zu riskieren. (Und wenn er es tut ist es möglicherweise nicht die rationalste und verantwortlichste Vorgehensweise...)
Eine Zeitung will Auflage, um Geld zu machen. Das ist letztlich nicht anders als bei Youtuber. Der Unterschied ist wahrscheinlich mehr im Grad der "Professionalisierung" zu sehen. Zeitungen sind altehrwürdige Institutionen, es gibt Studiengänge wie "Journalistik". (Video-)Blogs sind historisch eben jünger.
saphir schrieb:Ich finde man muss überall wo finanzielle Interessen im Spiel sind kritisch abwägen.
Das mit den Parteispenden halte ich für unglücklich. Mir erschließt sich nicht, wieso das Spenden an einen Kandidaten überhaupt als Meinungsäußerung durchgeht, die dann verfassungsmäßigen Schutz genießt. Insbesondere dann nicht, wenn diese Spenden nicht von einem tatsächlichen Menschen kommen, sondern von einer juristischen Person.
Jedoch habe ich mir das Urteil nie durchgelesen und kenne daher die Begründung nicht. Deswegen keine endgültige Meinung zum Thema.