Achtung, der folgende Beitrag könnte von einigen Lesern als provokant empfunden werden. Wer Kontakt mit solchen Texten ablehnt, sollte diesen Beitrag überspringen.
Wie immer gilt: "Dieser Beitrag stellt ausschließlich eine persönliche Meinung dar. Er erhebt weder Anspruch auf vollständige Richtigkeit, noch sollte jemand seine Inhalte ungeprüft übernehmen."
Ich verfolge die Diskussionen in Deutschland ja schon etwas länger, wenn auch häufig nur die grobe Zusammenfassung. Es ist eben alles da, aber nicht alles interessant.
Dabei ist mir aufgefallen, dass eine Argumentation Konjunktur hat, von der ich eigentlich gedacht hätte, dass sie inzwischen erledigt ist. Nämlich die, dass es bisher mit den Sozialismus zwar nicht geklappt hat, aber der nächste Versuch ganz bestimmt viel erfolgreicher werden wird.
Ich halte dieses Argument für wenig überzeugend. Zum einen hat man das Scheitern diverser Versuche der Einführung einer Planwirtschaft weltweit gesehen, zum anderen sehe ich nicht, was sich wesentlich geändert hat. Diese Argumentation kann nur dann funktionieren, wenn sie erklären kann, wieso eine Planwirtschaft heute besser funktionieren sollte als vor 30 Jahren.
Hier kommen dann bisweilen solche Stichworte wie "Algorithmen" oder "KI" oder der Verweis auf die ökologische Krise in der Welt.
Die Frage, wie man mit der ökologischen Krise umgehen sollte, verdient bestimmt einen eigenen längeren Text. In der Tat könnten hier gewisse staatliche Maßnahmen eine Rolle spielen. Wenn wir uns aber die ökologische Bilanz von Wirtschaften wie der DDR in Erinnerung rufen und diese mit der von Marktwirtschaften vergleichen, dann scheint mir der Verweis auf die Ökologie doch ungerechtfertigt. Eine Planwirtschaft kümmert sich nicht besser um die Umwelt als eine Marktwirtschaft es tut, jedenfalls nicht pauschal.
Wobei ich Zweifel habe, ob die Einführung von Verboten oder "lenkenden" Steuern wirklich die korrekte Antwort auf diese Frage ist. Ich erwarte eine Lösung eher aus einer Mischung von neuer Technologie und einen Mentalitätswandel.
Was die Lenkung der Wirtschaft durch KIs oder allgemein "Algorithmen" angeht, so halte ich relativ wenig davon. Wenn man sich mal nur oberflächlich mit computergestützten Börsenhandel auseinandersetzt, sieht man sehr schnell die Grenzen dieser Möglichkeit. Die Technik ist nicht soweit und wird möglicherweise auch niemals so weit kommen. In den meisten Fälle sind "KI" und "Algorithmen" auch nur Schlagwörter, die in die Diskussion eingeworfen werden, um die eigene Position glaubwürdiger zu machen.
Ein Verweis auf das Scheitern der Marktwirtschaft beim Lösen von bestimmten Problemen rechtfertigt die Einführung einer anderen Wirtschaftsform nicht. Das erkennt man ja schon daran, dass sich daraus gar nicht ableiten lässt, in welche Richtung wir das Wirtschaftssystem ändern sollten. Es könnte ja sein, dass die Marktwirtschaft rational gesehen immer noch die Beste aller schlechten Alternativen ist. Anders formuliert haben wir im Kapitalismus zwar Probleme, aber das bedeutet nicht, dass wir im Sozialismus nicht noch mehr Probleme hätten.
So neu ist das Phänomen auch nicht. Schon seit Beginn der Immobilienkrise in den USA hat es Stimmen gegeben, die den "Kapitalismus" für erledigt erklärt haben. Das ist jetzt schon fast 10 Jahre her und dennoch scheint die grundsätzliche Versorgung immer noch zu funktionieren.
Von einem wirtschaftlichen Zusammenbruch merke ich jedenfalls nichts und die meisten anderen Mitbürger werden da wohl zustimmen müssen.
Aus dem Bereich der Globalisierungskritik kommen ebenfalls einzelne Meinungen, die den Kapitalismus die Schuld an der Schieflage geben. Diese Argumentation, das gebe ich zu, muss man getrennt betrachten.
Die Vorstellung, den Sozialismus durch eine zentrale Lenkung aller Wirtschaftsprozesse einzuführen, ist eben nicht neu und innovativ, auch wenn einige Autoren uns das glauben machen wollen, sondern eine Idee aus dem 19. Jahrhundert. Damals dachte man, dass die Wirtschaft viel effizienter wäre, wenn man sich die Konkurrenz spart und alles gründlicher plant. Diese Versprechen haben sich schon damals nicht erfüllt und es gibt leider keine Anzeichen, dass sie es diesmal tun werden. Nur erinnern sich die meisten Leute nicht mehr an den letzten Durchlauf.
Was mich angeht, bin ich offen für heute Verfahren, aber denke, dass es genug Irrtümer gibt, so dass wir nicht gezwungen sein sollten, die der Vergangenheit zu wiederholen.
Danke fürs Lesen. Kritik hier im Thread oder per PN ist, wie immer, willkommen. Wenn euch das gefallen hat dürft ihr auch gerne einen Vote abgeben.
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Ich verfolge die Diskussionen in Deutschland ja schon etwas länger, wenn auch häufig nur die grobe Zusammenfassung. Es ist eben alles da, aber nicht alles interessant.
Dabei ist mir aufgefallen, dass eine Argumentation Konjunktur hat, von der ich eigentlich gedacht hätte, dass sie inzwischen erledigt ist. Nämlich die, dass es bisher mit den Sozialismus zwar nicht geklappt hat, aber der nächste Versuch ganz bestimmt viel erfolgreicher werden wird.
Ich halte dieses Argument für wenig überzeugend. Zum einen hat man das Scheitern diverser Versuche der Einführung einer Planwirtschaft weltweit gesehen, zum anderen sehe ich nicht, was sich wesentlich geändert hat. Diese Argumentation kann nur dann funktionieren, wenn sie erklären kann, wieso eine Planwirtschaft heute besser funktionieren sollte als vor 30 Jahren.
Hier kommen dann bisweilen solche Stichworte wie "Algorithmen" oder "KI" oder der Verweis auf die ökologische Krise in der Welt.
Die Frage, wie man mit der ökologischen Krise umgehen sollte, verdient bestimmt einen eigenen längeren Text. In der Tat könnten hier gewisse staatliche Maßnahmen eine Rolle spielen. Wenn wir uns aber die ökologische Bilanz von Wirtschaften wie der DDR in Erinnerung rufen und diese mit der von Marktwirtschaften vergleichen, dann scheint mir der Verweis auf die Ökologie doch ungerechtfertigt. Eine Planwirtschaft kümmert sich nicht besser um die Umwelt als eine Marktwirtschaft es tut, jedenfalls nicht pauschal.
Wobei ich Zweifel habe, ob die Einführung von Verboten oder "lenkenden" Steuern wirklich die korrekte Antwort auf diese Frage ist. Ich erwarte eine Lösung eher aus einer Mischung von neuer Technologie und einen Mentalitätswandel.
Was die Lenkung der Wirtschaft durch KIs oder allgemein "Algorithmen" angeht, so halte ich relativ wenig davon. Wenn man sich mal nur oberflächlich mit computergestützten Börsenhandel auseinandersetzt, sieht man sehr schnell die Grenzen dieser Möglichkeit. Die Technik ist nicht soweit und wird möglicherweise auch niemals so weit kommen. In den meisten Fälle sind "KI" und "Algorithmen" auch nur Schlagwörter, die in die Diskussion eingeworfen werden, um die eigene Position glaubwürdiger zu machen.
Ein Verweis auf das Scheitern der Marktwirtschaft beim Lösen von bestimmten Problemen rechtfertigt die Einführung einer anderen Wirtschaftsform nicht. Das erkennt man ja schon daran, dass sich daraus gar nicht ableiten lässt, in welche Richtung wir das Wirtschaftssystem ändern sollten. Es könnte ja sein, dass die Marktwirtschaft rational gesehen immer noch die Beste aller schlechten Alternativen ist. Anders formuliert haben wir im Kapitalismus zwar Probleme, aber das bedeutet nicht, dass wir im Sozialismus nicht noch mehr Probleme hätten.
So neu ist das Phänomen auch nicht. Schon seit Beginn der Immobilienkrise in den USA hat es Stimmen gegeben, die den "Kapitalismus" für erledigt erklärt haben. Das ist jetzt schon fast 10 Jahre her und dennoch scheint die grundsätzliche Versorgung immer noch zu funktionieren.
Von einem wirtschaftlichen Zusammenbruch merke ich jedenfalls nichts und die meisten anderen Mitbürger werden da wohl zustimmen müssen.
Aus dem Bereich der Globalisierungskritik kommen ebenfalls einzelne Meinungen, die den Kapitalismus die Schuld an der Schieflage geben. Diese Argumentation, das gebe ich zu, muss man getrennt betrachten.
Die Vorstellung, den Sozialismus durch eine zentrale Lenkung aller Wirtschaftsprozesse einzuführen, ist eben nicht neu und innovativ, auch wenn einige Autoren uns das glauben machen wollen, sondern eine Idee aus dem 19. Jahrhundert. Damals dachte man, dass die Wirtschaft viel effizienter wäre, wenn man sich die Konkurrenz spart und alles gründlicher plant. Diese Versprechen haben sich schon damals nicht erfüllt und es gibt leider keine Anzeichen, dass sie es diesmal tun werden. Nur erinnern sich die meisten Leute nicht mehr an den letzten Durchlauf.
Was mich angeht, bin ich offen für heute Verfahren, aber denke, dass es genug Irrtümer gibt, so dass wir nicht gezwungen sein sollten, die der Vergangenheit zu wiederholen.
Danke fürs Lesen. Kritik hier im Thread oder per PN ist, wie immer, willkommen. Wenn euch das gefallen hat dürft ihr auch gerne einen Vote abgeben.