Worauf man sich noch verlassen kann
| 31.12.2019, 13:10 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.12.2019, 13:14 von Skeptiker.)
Achtung, der folgende Text enthält Sarkasmus und Ironie.
Wie immer gilt: "Dieser Beitrag stellt ausschließlich eine persönliche Meinung dar. Er erhebt weder Anspruch auf vollständige Richtigkeit, noch sollte jemand seine Inhalte ungeprüft übernehmen."
Die Welt verändert sich rasend schnell, so macht es den Eindruck und es gibt kaum etwas, auf das man sich noch verlassen kann. Viele Menschen, einschließlich mir, fragen sich deshalb, worauf man sich noch verlassen kann.
Nun, ich glaube, ich habe nach einigen Nachdenken eine Antwort gefunden mit der man in den nächsten Jahren zumindest ganz zufrieden sein kann. Man kann sich mit Sicherheit darauf verlassen, dass die Abgaben steigen und die bürokratischen Regelungen zunehmen werden.
Beispielsweise rechne ich im folgenden Jahrzehnt damit, dass die Politik spezifische Regeln für den Stromverbrauch zumindest diskutieren wird. "Smarte" Stromzähler und "Internet of Things" machen es möglich. Man könnte etwa gesetzlich festschreiben, dass der Stromverbrauch für Unterhaltungselektronik wie Videospielkonsolen, Computer zum Spielen oder Fernseher einen bestimmten Prozentsatz nicht übersteigen darf. Jeder weitere Verbrauch darüber hinaus würde speziell besteuert. Menschen, die an ihren Computer produktiv arbeiten wie Programmierer, Büroangestellte mit Home Office oder manche Künstler wie Schriftsteller oder Musiker, die ihre Werke an einem Computer schaffen können, ja müssen, werden die Möglichkeit haben das vor dem Finanzamt nachzuweisen und am Ende des Jahres eine Rückzahlung zu erhalten. Der Programmierer wird dann haarklein darlegen müssen, ob er wirklich 2 Stunden programmiert hat oder ob er vielleicht 30 Minuten programmiert und den Rest der Zeit im Internet gesurft hat. Letzteres gibt natürlich keine Ermäßigung. Der Angestellte wird es am Einfachsten haben, denn seine Arbeit im Home Office wird vom Arbeitgeber als Arbeitszeit angerechnet.
Dem Schriftsteller wird man zwar einräumen müssen, dass man nicht klar unterscheiden kann, ob er grade einfach im Internet surft oder wichtige Recherchen anstellt, jedoch schwebt über ihn ständig das Damoklesschwert der "Liebhaberei". Sobald das Finanzamt erst Mal glaubt, dass es sich nicht mehr um produktive Arbeit, sondern um ein Hobby handelt, wird es richtig teuer.
Ich glaube, unter diesen Bedingungen wird die Anzahl an Personen mit Journalistenausweis durch die Decke gehen.
Natürlich wird man auch den Finanzsektor mehr regeln müssen, ist er doch bisher stark dereguliert. Eventuell sollte jeder Bürger, der mit Aktien handeln will, zwingend vorher eine pro forma Finanzberatung bei seiner Bank durchführen müssen. Das würde die Arbeitsplätze der notleidenden Finanzindustrie sichern und den Verbraucher vor den nebulösen FinTech-Unternehmen im Internet schützen. Die Hürden, so eine Beratung anbieten zu dürfen, werden natürlich entsprechend so organisiert sein, dass die lokalen Banken sie spielend überspringen, Technologieunternehmen aber enorme Mühe an ihnen haben werden.
Natürlich wird diese Maßnahme die wohlhabenderen Bevölkerungsschichten nicht betreffen, denn die haben zumeist ohnehin professionelle Finanzberater, die ihre Anlagen managen. Der Verbraucher dagegen muss vor diesen ganzen wilden Markt geschützt werden, sonst fällt er auf irgendwelche Versprechungen hinein.
Hier kommt der Staat seiner Fürsorgepflicht nach.
Möglicherweise wird man auch generell den Mediensektor stärker regulieren. Bisher war es so, dass im Grunde jeder einen Blog aufsetzen und sich dann selbst als Journalist bezeichnen darf. Die Politik könnte auf den Gedanken verfallen, dass auch hier wieder staatliche Fürsorge angezeigt ist. Um den Bürger vor schlecht recherchierten Informationen oder möglicherweise sogar Fake News zu schützen, werden dann weitere Kontrollinstanzen eingeführt. Natürlich nur, um Qualität und Vielfalt von Rundfunk und Presse unter Beachtung von Jugendschutz und dergleichen sicherzustellen. Dem Bürger selbst kann es jedenfalls nicht zugemutet werden, zwischen der Privatmeinung eines Blogs und einer abgedruckten DPA-Meldung zu unterscheiden oder gar selbst die Glaubwürdigkeit von Quellen einzuschätzen.
Der Wohnungsnot wird man durch klimafreundliche Bauvorschriften und kompliziertere Mietgesetze, die endlich für Gerechtigkeit sorgen, auch Einhalt gebieten. Klar Vermieter wird man in der Konstellation eher nicht sein wollen, aber wen kümmert das schon?
Für die Klima- und Verbraucherfreundlichkeit seines Hauses ist eben jeder selbst verantwortlich.
Mir fallen immer neue Bereiche ein, in denen eine Regulierung bitter notwendig ist, aber ich lasse es vorläufig dabei. Ich denke, der Leser wird einsehen, dass zunehmende Regulierung etwas ist, worauf man sich verlassen kann.
Danke fürs Lesen. Wenn euch das gefallen hat, gerne ein Vote abgeben.
Wie immer gilt: "Dieser Beitrag stellt ausschließlich eine persönliche Meinung dar. Er erhebt weder Anspruch auf vollständige Richtigkeit, noch sollte jemand seine Inhalte ungeprüft übernehmen."
Die Welt verändert sich rasend schnell, so macht es den Eindruck und es gibt kaum etwas, auf das man sich noch verlassen kann. Viele Menschen, einschließlich mir, fragen sich deshalb, worauf man sich noch verlassen kann.
Nun, ich glaube, ich habe nach einigen Nachdenken eine Antwort gefunden mit der man in den nächsten Jahren zumindest ganz zufrieden sein kann. Man kann sich mit Sicherheit darauf verlassen, dass die Abgaben steigen und die bürokratischen Regelungen zunehmen werden.
Beispielsweise rechne ich im folgenden Jahrzehnt damit, dass die Politik spezifische Regeln für den Stromverbrauch zumindest diskutieren wird. "Smarte" Stromzähler und "Internet of Things" machen es möglich. Man könnte etwa gesetzlich festschreiben, dass der Stromverbrauch für Unterhaltungselektronik wie Videospielkonsolen, Computer zum Spielen oder Fernseher einen bestimmten Prozentsatz nicht übersteigen darf. Jeder weitere Verbrauch darüber hinaus würde speziell besteuert. Menschen, die an ihren Computer produktiv arbeiten wie Programmierer, Büroangestellte mit Home Office oder manche Künstler wie Schriftsteller oder Musiker, die ihre Werke an einem Computer schaffen können, ja müssen, werden die Möglichkeit haben das vor dem Finanzamt nachzuweisen und am Ende des Jahres eine Rückzahlung zu erhalten. Der Programmierer wird dann haarklein darlegen müssen, ob er wirklich 2 Stunden programmiert hat oder ob er vielleicht 30 Minuten programmiert und den Rest der Zeit im Internet gesurft hat. Letzteres gibt natürlich keine Ermäßigung. Der Angestellte wird es am Einfachsten haben, denn seine Arbeit im Home Office wird vom Arbeitgeber als Arbeitszeit angerechnet.
Dem Schriftsteller wird man zwar einräumen müssen, dass man nicht klar unterscheiden kann, ob er grade einfach im Internet surft oder wichtige Recherchen anstellt, jedoch schwebt über ihn ständig das Damoklesschwert der "Liebhaberei". Sobald das Finanzamt erst Mal glaubt, dass es sich nicht mehr um produktive Arbeit, sondern um ein Hobby handelt, wird es richtig teuer.
Ich glaube, unter diesen Bedingungen wird die Anzahl an Personen mit Journalistenausweis durch die Decke gehen.
Natürlich wird man auch den Finanzsektor mehr regeln müssen, ist er doch bisher stark dereguliert. Eventuell sollte jeder Bürger, der mit Aktien handeln will, zwingend vorher eine pro forma Finanzberatung bei seiner Bank durchführen müssen. Das würde die Arbeitsplätze der notleidenden Finanzindustrie sichern und den Verbraucher vor den nebulösen FinTech-Unternehmen im Internet schützen. Die Hürden, so eine Beratung anbieten zu dürfen, werden natürlich entsprechend so organisiert sein, dass die lokalen Banken sie spielend überspringen, Technologieunternehmen aber enorme Mühe an ihnen haben werden.
Natürlich wird diese Maßnahme die wohlhabenderen Bevölkerungsschichten nicht betreffen, denn die haben zumeist ohnehin professionelle Finanzberater, die ihre Anlagen managen. Der Verbraucher dagegen muss vor diesen ganzen wilden Markt geschützt werden, sonst fällt er auf irgendwelche Versprechungen hinein.
Hier kommt der Staat seiner Fürsorgepflicht nach.
Möglicherweise wird man auch generell den Mediensektor stärker regulieren. Bisher war es so, dass im Grunde jeder einen Blog aufsetzen und sich dann selbst als Journalist bezeichnen darf. Die Politik könnte auf den Gedanken verfallen, dass auch hier wieder staatliche Fürsorge angezeigt ist. Um den Bürger vor schlecht recherchierten Informationen oder möglicherweise sogar Fake News zu schützen, werden dann weitere Kontrollinstanzen eingeführt. Natürlich nur, um Qualität und Vielfalt von Rundfunk und Presse unter Beachtung von Jugendschutz und dergleichen sicherzustellen. Dem Bürger selbst kann es jedenfalls nicht zugemutet werden, zwischen der Privatmeinung eines Blogs und einer abgedruckten DPA-Meldung zu unterscheiden oder gar selbst die Glaubwürdigkeit von Quellen einzuschätzen.
Der Wohnungsnot wird man durch klimafreundliche Bauvorschriften und kompliziertere Mietgesetze, die endlich für Gerechtigkeit sorgen, auch Einhalt gebieten. Klar Vermieter wird man in der Konstellation eher nicht sein wollen, aber wen kümmert das schon?
Für die Klima- und Verbraucherfreundlichkeit seines Hauses ist eben jeder selbst verantwortlich.
Mir fallen immer neue Bereiche ein, in denen eine Regulierung bitter notwendig ist, aber ich lasse es vorläufig dabei. Ich denke, der Leser wird einsehen, dass zunehmende Regulierung etwas ist, worauf man sich verlassen kann.
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