ACHTUNG, kontroverses Material
Wie immer gilt: "Dieser Beitrag stellt ausschließlich eine persönliche Meinung dar. Er erhebt weder Anspruch auf vollständige Richtigkeit, noch sollte jemand seine Inhalte ungeprüft übernehmen."
Im erste Teil ging es darum, ob der Staat eine gute Wohltätigkeitsorganisation als Empfänger für Spender ist. Nun soll es um das am Ende angesprochene Thema gehen, um den Egoismus.
Für mich ist zunächst einmal klar, Solidarität darf keine Einbahnstraße sein, wem geholfen wird, der soll auch selbst bereit sein zu helfen und wer hilft, dem soll umgekehrt auch geholfen werden.
Die Spieltheorie wird manchmal fälschlich so ausgelegt, als würde sie ein rein egoistisches Menschenbild voraussetzen. Das mag bei einzelnen Vertretern der Theorie durchaus der Fall sein und dieses Menschenbild mag insgesamt sogar wahr sein, dennoch ist die Spieltheorie gegenüber dieser Frage eigentlich neutral.
Was der "Nutzen" für den Spieler ist, von dem die Theorie spricht, ist nämlich zunächst nicht festgelegt. Wenn jemand seine Familie oder seine große Liebe und ihren Nutzen als primären Wert ansieht, dann lässt sich das genauso in die Theorie einrechnen wie Geld.
Das ist durchaus vergleichbar mit den Gleichungen der Physik, in denen es ja zunächst auch völlig egal ist, ob die Kraft aus einer von Menschen geschaffenen Maschine kommt oder ob einfach Astroiden aufeinanderprallen. Die physikalische Formeln beschreiben lediglich, wie sich der "Kraftaustausch" auswirkt, genauso beschreibt die Spieltheorie, wie sich der eigene Nutzen im Vergleich zu anderen strategisch handelnden Individuen auswirkt. Nicht mehr. Der Nutzen selbst kann in praktisch allen möglichen bestehen.
Es gibt aber natürlich noch mehrere andere Theorien, die zum Ergebnis kommen, dass die Menschen schrecklich egoistisch seien, aus verschiedenen Überlegungen.
Der Punkt für mich ist jedoch, dass diese Theorien ja durchaus nicht fordern, dass der Mensch egoistisch ist.
Eine moralische Pflicht, sich egoistisch zu verhalten, scheint mir aus verschiedenen Gründen schwer zu argumentieren zu sein. Man kann natürlich argumentieren, dass ein Individuum, weil die Natur oder die Eltern oder sonst wer, sich große Mühe gemacht hat, es zu erzeugen, es quasi die Pflicht hat, sich zu erhalten. Aus der Selbsterhaltungspflicht folgte dann auch das Recht darauf, sich selbst zu erhalten. Logischerweise kann nicht das verboten sein, das auch gefordert wird, jedenfalls nach unserer modernen Auffassung.
Aus diesem Recht folgt aber noch kein Recht auf Egoismus. Egoismus geht ja weit über die bloße Erhaltung hinaus. Jetzt könnte man darüber philosophieren, ob man wegen der Mühen der Erschaffung auch eine Pflicht zur Suche nach Glück hat, aber selbst hier ist es noch ein Sprung zu einer Pflicht auf Egoismus.
Auch die reine Zweckrationalität führt nicht zum Egoismus, da abstrakt jedes Ziel gewählt werden kann und konkret Menschen ja auch soziale Instinkte haben.
Eine Möglichkeit der Begründung eines Egoismus scheint es mir aber doch zu geben. Jemand, der rein altruistisch handelt, also immer nur für andere handelt, wird langfristig immer einen Nachteil gegenüber den Egoisten haben, es ist also für den Rationalisten schon eine gute Entscheidung, auch für das eigene Wohl zu handeln, denn man weiß ja nie, ob man in Zukunft irgendwas braucht. Wenn man zu diesen Zeitpunkt mehr Möglichkeiten hat, dann kann sich das zukünftige Ich freuen.
Alles rein subjektive Meinung. Wenn jemand sie mit Argumenten entkräften kann, bitte ich darum.
Wie immer gilt: "Dieser Beitrag stellt ausschließlich eine persönliche Meinung dar. Er erhebt weder Anspruch auf vollständige Richtigkeit, noch sollte jemand seine Inhalte ungeprüft übernehmen."
Im erste Teil ging es darum, ob der Staat eine gute Wohltätigkeitsorganisation als Empfänger für Spender ist. Nun soll es um das am Ende angesprochene Thema gehen, um den Egoismus.
Für mich ist zunächst einmal klar, Solidarität darf keine Einbahnstraße sein, wem geholfen wird, der soll auch selbst bereit sein zu helfen und wer hilft, dem soll umgekehrt auch geholfen werden.
Die Spieltheorie wird manchmal fälschlich so ausgelegt, als würde sie ein rein egoistisches Menschenbild voraussetzen. Das mag bei einzelnen Vertretern der Theorie durchaus der Fall sein und dieses Menschenbild mag insgesamt sogar wahr sein, dennoch ist die Spieltheorie gegenüber dieser Frage eigentlich neutral.
Was der "Nutzen" für den Spieler ist, von dem die Theorie spricht, ist nämlich zunächst nicht festgelegt. Wenn jemand seine Familie oder seine große Liebe und ihren Nutzen als primären Wert ansieht, dann lässt sich das genauso in die Theorie einrechnen wie Geld.
Das ist durchaus vergleichbar mit den Gleichungen der Physik, in denen es ja zunächst auch völlig egal ist, ob die Kraft aus einer von Menschen geschaffenen Maschine kommt oder ob einfach Astroiden aufeinanderprallen. Die physikalische Formeln beschreiben lediglich, wie sich der "Kraftaustausch" auswirkt, genauso beschreibt die Spieltheorie, wie sich der eigene Nutzen im Vergleich zu anderen strategisch handelnden Individuen auswirkt. Nicht mehr. Der Nutzen selbst kann in praktisch allen möglichen bestehen.
Es gibt aber natürlich noch mehrere andere Theorien, die zum Ergebnis kommen, dass die Menschen schrecklich egoistisch seien, aus verschiedenen Überlegungen.
Der Punkt für mich ist jedoch, dass diese Theorien ja durchaus nicht fordern, dass der Mensch egoistisch ist.
Eine moralische Pflicht, sich egoistisch zu verhalten, scheint mir aus verschiedenen Gründen schwer zu argumentieren zu sein. Man kann natürlich argumentieren, dass ein Individuum, weil die Natur oder die Eltern oder sonst wer, sich große Mühe gemacht hat, es zu erzeugen, es quasi die Pflicht hat, sich zu erhalten. Aus der Selbsterhaltungspflicht folgte dann auch das Recht darauf, sich selbst zu erhalten. Logischerweise kann nicht das verboten sein, das auch gefordert wird, jedenfalls nach unserer modernen Auffassung.
Aus diesem Recht folgt aber noch kein Recht auf Egoismus. Egoismus geht ja weit über die bloße Erhaltung hinaus. Jetzt könnte man darüber philosophieren, ob man wegen der Mühen der Erschaffung auch eine Pflicht zur Suche nach Glück hat, aber selbst hier ist es noch ein Sprung zu einer Pflicht auf Egoismus.
Auch die reine Zweckrationalität führt nicht zum Egoismus, da abstrakt jedes Ziel gewählt werden kann und konkret Menschen ja auch soziale Instinkte haben.
Eine Möglichkeit der Begründung eines Egoismus scheint es mir aber doch zu geben. Jemand, der rein altruistisch handelt, also immer nur für andere handelt, wird langfristig immer einen Nachteil gegenüber den Egoisten haben, es ist also für den Rationalisten schon eine gute Entscheidung, auch für das eigene Wohl zu handeln, denn man weiß ja nie, ob man in Zukunft irgendwas braucht. Wenn man zu diesen Zeitpunkt mehr Möglichkeiten hat, dann kann sich das zukünftige Ich freuen.
Alles rein subjektive Meinung. Wenn jemand sie mit Argumenten entkräften kann, bitte ich darum.