(05.06.2022, 09:06)Kameldieb schrieb: Grüne: Atomkraft? Nein Danke. Atomwaffen? Bitte mehr davon.
https://www.tagesschau.de/investigativ/p...d-101.html
Interessant, gell?
Oder wie der Lateiner sagt:
Sic tempora mutantur et nos mutamur in illis - So ändern sich die Zeiten und wir uns mit ihnen
Wobei ich mir mit dem "nos mutamur" nicht so sicher bin. Eher liegt es wohl daran, daß die einstmals Verantwortlichen aus ihrer Position ausscheiden und die Nachrücker eine andere Denke mitbringen.
Jürgen Trittin hatte die Grünen einst als eine "linke Partei" bezeichnet. Zu seiner Zeit war das auch so. Wer in den 70er oder 80er Jahren grün war, war automatisch stramm links - dementsprechend rekrutierte sich auch ein Großteil des damaligen Führungspersonals aus den K-Gruppen, allen voran der heutige Ministerpräsident von BaWü, vor seiner Mitgliedschaft bei den Grünen im Kommunistischen Bund Westdeutschland aktiv.
Doch Trittins Dekaden sind Vergangenheit. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich bei den Grünen ein Prozess der "politischen Gentrifizierung" herausgebildet. Der heutige Wohlstandsgrüne - sorry, Grün*:Inne (LGBTIAQ+) - ist ein Ergebnis des in weicher Watte gepackten deutschen Wohlstands-Nachkriegbürgers, der mit dem einstigen Straßenkämpfer aus den 60er und 70er Jahren nichts mehr gemein hat. Und so erklären sich dann auch die inhaltlichen Widersprüche - schlicht aus der Geschichte. "Atomkraft - Nein Danke" ist en historisches Relikt, das man bis heute mit sich rumschleppt - aber der böse Putin, der seine Panzertruppen plötzlich ganz real gen Westen schickt und eine völlig neue Erfahrung für den Nachkriegswohlstandsverwöhnten ist - muß natürlich auch irgendwie gestoppt werden...