Wie immer gilt: "Dieser Beitrag stellt ausschließlich eine persönliche Meinung dar. Er erhebt weder Anspruch auf vollständige Richtigkeit, noch sollte jemand seinen Inhalte ungeprüft übernehmen."
In diesem Beitrag soll es um die Kontroverse gehen, ob der Staat Einzelhandel vor dem Online-Handel unterstützen soll.
Bevor wir zum eigentlichen Thema kommen, spreche ich erst Mal von etwas völlig anderen.
Früher, im Mittelalter, war es völlig normal, dass Städte eine Grenzmauer hatten. Das bemerkt man heute noch in gewissen Straßennamen. Es war ebenfalls normal, dass eine Stadt einen Marktplatz hatte, auch weil viele Städte historisch aus diesen Marktplätzen hervorgegangen sind.
Der Marktplatz diente dem Umschlag von Waren, Dienstleistungen und Geld, die Mauer dagegen grenzte das Gebiet der Stadt ein und sicherte sie gleichzeitig gegen Gesetzlose, "Raubritter" und fremde Heere ab. Nebenbei sei angemerkt, dass die sog. "Raubritter" häufig auch nur lokale Adlige waren, die mittels Faustrecht einen Rechtsanspruch einlösen wollten, aber wir wollen hier nicht zu sehr in die Tiefe gehen.
Wie es weiterging wissen wir alle, die Städte wuchsen, durch die Einführung von stehenden Heeren und neuen politischen Verhältnissen wurden die Gefahr von außerhalb der Stadt minimiert und irgendwann stellten die Stadtmauern ein Hindernis für das weitere Wachstum dar und wurden wieder abgebaut. Das kann man sehr schön in Köln sehen, wo die Stadt um ein Vielfaches größer ist als das Gebiet der ehemaligen Stadtmauern.
Heute gehören Stadtmauern eher zu einer Kuriosität im Bild einer Stadt. Selbst der überzeugteste Romantiker fordert nicht die Wiedereinführung dieser Monumente. Sie wären heute ein Anachronismus, der sachliche Grund, der die Mauern notwendig machte, ist inzwischen entfallen.
Bei diesem Beispiel wird die Überlegung auch allgemein akzeptiert, aber vielleicht hatten wir auch nur Glück, dass die Menschen des 18. bis 19. Jahrhunderts mehr auf Fortschritt aus waren als auf Erhalt von Überlieferten, denn heute wird diese Überlegung längst nicht mehr so selbstverständlich akzeptiert. Wenn es um den lokalen Einzelhandel geht, jedenfalls.
Früher war es eben logistisch-technisch erforderlich, dass jede Stadt über ein Netz aus Händlern verfügte, über die die Bevölkerung Waren und Dienstleistungen beziehen konnte. Der Händler beschaffte seine Waren von einem Großhändler und dieser von einem Hersteller. Er musste sowohl den Geschmack seiner Kunden als auch die Möglichkeiten seiner Zulieferer angleichen. Es war in vielen Fällen für die Kunden auch einfach nicht möglich, direkt zum Hersteller zu fahren und die Waren dort zu beziehen. Wo dies aber möglich war, etwa beim lokalen Bauern oder bei den Fabriken in den Städten, ist dies durchaus auch passiert. In dem Fall wurde der Händler mehr zum Logistikdienstleister als zum eigentlichen Händler, wenn er morgens aufs Land fuhr und dann Nachmittags Eier, Milch und anderes verkaufte. Verlangte er nämlich zu viel für seine Waren, würde der Konsument sich einfach selbst die Mühe machen und die Waren direkt an der Quelle kaufen. Erst wenn es um Artikel wie französischen Wein, Bücher oder Möbel ging, hatte der Händler wieder eine Chance.
Heute haben sich die Zeiten aber wieder geändert. Durch das Internet ist es den Konsumenten möglich, Waren und sogar manche Dienstleistungen direkt zentral zu beziehen. So kann auch der Freund eher exotischer Waren auf seinen Geschmack kommen und mit Personen aus der ganzen Welt darüber austauschen, wie gut oder schlecht eine bestimmte Ware ist.
Ich persönlich sehe das als Chance und möchte nicht unbedingt den lokalen Handel erhalten.
Das Argument, dass man auf diese Art die Innenstädte zerstört, halte ich für nicht tauglich. Die Stadt muss ja keine Einkaufsmeile sein, sondern könnte auch ein attraktiver Wohnort werden, mit netter Nachbarschaft, weitläufigen Parks und Cafes. Dafür wären natürlich ein paar Änderungen notwendig.
Meinung und Kritik sind willkommen.
In diesem Beitrag soll es um die Kontroverse gehen, ob der Staat Einzelhandel vor dem Online-Handel unterstützen soll.
Bevor wir zum eigentlichen Thema kommen, spreche ich erst Mal von etwas völlig anderen.
Früher, im Mittelalter, war es völlig normal, dass Städte eine Grenzmauer hatten. Das bemerkt man heute noch in gewissen Straßennamen. Es war ebenfalls normal, dass eine Stadt einen Marktplatz hatte, auch weil viele Städte historisch aus diesen Marktplätzen hervorgegangen sind.
Der Marktplatz diente dem Umschlag von Waren, Dienstleistungen und Geld, die Mauer dagegen grenzte das Gebiet der Stadt ein und sicherte sie gleichzeitig gegen Gesetzlose, "Raubritter" und fremde Heere ab. Nebenbei sei angemerkt, dass die sog. "Raubritter" häufig auch nur lokale Adlige waren, die mittels Faustrecht einen Rechtsanspruch einlösen wollten, aber wir wollen hier nicht zu sehr in die Tiefe gehen.
Wie es weiterging wissen wir alle, die Städte wuchsen, durch die Einführung von stehenden Heeren und neuen politischen Verhältnissen wurden die Gefahr von außerhalb der Stadt minimiert und irgendwann stellten die Stadtmauern ein Hindernis für das weitere Wachstum dar und wurden wieder abgebaut. Das kann man sehr schön in Köln sehen, wo die Stadt um ein Vielfaches größer ist als das Gebiet der ehemaligen Stadtmauern.
Heute gehören Stadtmauern eher zu einer Kuriosität im Bild einer Stadt. Selbst der überzeugteste Romantiker fordert nicht die Wiedereinführung dieser Monumente. Sie wären heute ein Anachronismus, der sachliche Grund, der die Mauern notwendig machte, ist inzwischen entfallen.
Bei diesem Beispiel wird die Überlegung auch allgemein akzeptiert, aber vielleicht hatten wir auch nur Glück, dass die Menschen des 18. bis 19. Jahrhunderts mehr auf Fortschritt aus waren als auf Erhalt von Überlieferten, denn heute wird diese Überlegung längst nicht mehr so selbstverständlich akzeptiert. Wenn es um den lokalen Einzelhandel geht, jedenfalls.
Früher war es eben logistisch-technisch erforderlich, dass jede Stadt über ein Netz aus Händlern verfügte, über die die Bevölkerung Waren und Dienstleistungen beziehen konnte. Der Händler beschaffte seine Waren von einem Großhändler und dieser von einem Hersteller. Er musste sowohl den Geschmack seiner Kunden als auch die Möglichkeiten seiner Zulieferer angleichen. Es war in vielen Fällen für die Kunden auch einfach nicht möglich, direkt zum Hersteller zu fahren und die Waren dort zu beziehen. Wo dies aber möglich war, etwa beim lokalen Bauern oder bei den Fabriken in den Städten, ist dies durchaus auch passiert. In dem Fall wurde der Händler mehr zum Logistikdienstleister als zum eigentlichen Händler, wenn er morgens aufs Land fuhr und dann Nachmittags Eier, Milch und anderes verkaufte. Verlangte er nämlich zu viel für seine Waren, würde der Konsument sich einfach selbst die Mühe machen und die Waren direkt an der Quelle kaufen. Erst wenn es um Artikel wie französischen Wein, Bücher oder Möbel ging, hatte der Händler wieder eine Chance.
Heute haben sich die Zeiten aber wieder geändert. Durch das Internet ist es den Konsumenten möglich, Waren und sogar manche Dienstleistungen direkt zentral zu beziehen. So kann auch der Freund eher exotischer Waren auf seinen Geschmack kommen und mit Personen aus der ganzen Welt darüber austauschen, wie gut oder schlecht eine bestimmte Ware ist.
Ich persönlich sehe das als Chance und möchte nicht unbedingt den lokalen Handel erhalten.
Das Argument, dass man auf diese Art die Innenstädte zerstört, halte ich für nicht tauglich. Die Stadt muss ja keine Einkaufsmeile sein, sondern könnte auch ein attraktiver Wohnort werden, mit netter Nachbarschaft, weitläufigen Parks und Cafes. Dafür wären natürlich ein paar Änderungen notwendig.
Meinung und Kritik sind willkommen.