(07.07.2019, 10:30)Ste Fan schrieb: Man koennte zusammenfassen:
Yoc ist supi im ersten Jahr, weil dann identisch mit current yield, die folgenden Jahre isses halt eine - die urspruengliche Investition besser aussen lassende - Metric die beschraenkte Aussagekraft hat
Ich habe ja schon heute morgen erklärt, wenn ich natürlich aber vorher schon weiss, das
das was ich mir dann alternativ kaufe, ebenso nachhaltig eine positive Rendite abwirft bin ich voll bei dir.
Wenn wir das aber wüssten hätten wir doch diese Fragestellung gar nicht mehr, sondern würden doch
alle im Geld schwimmen ? Und an der Stelle hakt der Vergleich doch irgendwie ?
Das ist das was ich oft meine - das ist mir einfach viel zu theoretisch hergeleitet und lässt sich mit dem
Seelenleben der meisten Anleger doch gar nicht vereinbaren. Ich weiss grundsätzlich gar nicht warum
das immer so unterschätzt wird. Mir ist eine Kennzahl, die mir vermeintlich falsche Signale liefert immer
noch lieber, wenn sie mich im richtigen Moment zum "durchhalten" animiert als alle theoretischen
Zahlenmodelle dieser Welt. Wir wissen immer noch das wir nix wissen oder tiefe Einblicke in die
Unternehmen haben, das wir letzendlich als die kleinsten Marktteilnehmer in der Kette eben nicht
informiert genug sind usw. aber wenn man mit einer Kennzahl die andere negieren kann,
setzen wir plötzlich wie selbstverständlich voraus, das wir das alles können,...das ist strange.
Der Nutzen hinsichtlich einer realen Vergleichbarkeit oder Einordnung der Performance eines
Einzeltitels - im langfristigen Bereich - hat eher der CAGR, das ist ja nicht die Frage.
Ich vergleiche für mich aber immer eine Anlage über X Jahre in Festgeld mit dieser
einmalig (das ist der Punkt) getätigten Anlage in eine Aktie. Bei dem Festgeld bin ich
- im Moment mehr wie je - absolut limitiert in dem Wachstum. Nimm mal das komplette
Reinvestieren heraus, bei beiden Anlageformen, dann wird das vielleicht deutlicher. Die Aktie rentiert im
Laufe der Jahre immer besser (wenn man nicht grade die falschen ausgesucht hat),
schau dir bspw. die Dividendenaristokraten an.
Die Vergleiche, die der Autor bei SA aufgestellt haben stimmen ja, aber er geht doch
immer wieder davon aus, das du umschichtest bzw. umschichten kannst in eine Aktie,
die eben noch besser rentiert. Die Frage die ich mir stelle woher wir diese kennen,
bzw. wie wir diese immer so sicher identifizieren wollen. Können wir uns täglich drum kümmern
und ständig umswitchen mag das sogar funktionieren, wenn wir die ganze emotionale
Seite mal völlig ausser Acht lassen. (was ist bei einem Crash - sitzt man da lieber grade
auf einer Aktie die man vor X Tagen gekauft hat mit einem höheren Current Yield, aber
einem Kursverlust von 50 % oder auf einer die bereits mal 100 % in 15 Jahren gemacht hat
und wieder auf Einstand steht - womit fühlt man sich besser... - das bildet eine Kennzahl
natürlich nicht ab - völlig klar.)
Egal - ich kürze das hier ab - ich verstehe komplett was der Autor sagen will und
auch was du damit meinst, aber ich halte das nach wie vor für ein sehr, sehr theoretisches
Denkmodell, welches in der Praxis bei 90 % der Anleger schief geht. So zeigt es ja auch
die Vergangenheit in meinen Augen - wichtiger als alle Kennzahlen sind eben eher die
Punkte, die einem das langfristige und erfolgreiche Investieren ermöglichen.
Die Theorie ist das Eine - die Praxis das Andere. So mein Eindruck und meine Erfahrungen.
Ich für meinen Teil werde mich weiterhin "belügen" und hoffen das mir diese Lügen dann
entsprechend die Kaufkraft in Zukunft erhalten werden. Das es Wege gibt, die erfolgreicher
sein können ist mir aber durchaus bewusst