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Margin Call
#11
Notiz 

RE: Margin Call

(15.11.2019, 11:10)719 schrieb: Also Nettoinventarwert?
Was ich fragen will ist, ob die vorzuhaltende Margin in Cash vorhanden sein muss oder auch Assets wie Aktien oder Anleihen gelten?

Natürlich nicht in Cash, der ist ja (ausser bei Leerverkäufen) negativ.

Je nach Modell das Du bei Deinem Broker hast wird jeder Position ein colateral Wert zugewiesen. Bei mir ist das zum Beispiel bei US Aktien und Portfolio Margin 7/8 des aktuellen Wertes. Das heisst ich kann theoretisch einen Hebel von 8 nutzen.

- Nicht alle Aktien haben allerdings den maximalen colateral Wert. Viele Aktien haben nur 50%, 25% oder sogar 0%.
- Dieser Wert verändert sich rasant schnell.

Mein Tipp: definiere den maximalen Hebel den Du einsetzen willst. Dieser muss deutlich unter dem maximalen Wert sein den Dir der Broker gewährt. Dann erstelle eine Tabellenkalkulation, z.B. mit google calc und überprüfe diesen Wert jeweils mit dem aktuellen Wert Deiner Investments (Funktion "googlefinance"). Bei mir erscheint ein rotes "sell" wenn dieser Wert überschritten wird. Das ist dann mein Zeichen was zu verkaufen!

Du solltest nicht auf einen margin call warten. Dieser kann unangenehme Folgen haben. Er kann z.B. etwas kosten oder es werden Positionen liquidiert die Du eigentlich behalten wolltest. Es ist besser wenn Du die Kontrolle selbst behältst.
#12

RE: Margin Call

geht auch in Assets. Diese haben idR einen gewissen Beleihungswert.
#13

RE: Margin Call

Gilt das generell für RegT- und Portfolio-Margin Konto?

__________________
Core: VEMT VWRL
Satellite: BAS BTI EDF ELXC ENB GLX HOT IBM ISP (KD) MMM MBG NESN NNIC SHELL SREN T UNA (WBD) 2777 3988
#14
Notiz 

RE: Margin Call

(15.11.2019, 11:21)cubanpete schrieb: - Nicht alle Aktien haben allerdings den maximalen colateral Wert. Viele Aktien haben nur 50%, 25% oder sogar 0%.
- Dieser Wert verändert sich rasant schnell.

Was bringt dann die google calc Formel?

Wie würde denn das für googlefinance Format aussehen?
Ich würde gerne für eine Strategie bei der ich 20% Drawdown erwarte einen 1,25 Hebel einsetzen. Bei welchem Rückgang würde man dann in dem Fall einen Margin Call erhalten?
#15
Notiz 

RE: Margin Call

Deine Hausaufgaben:

1. Du bestimmst den Wert der Aktien brutto.
2. Du bestimmst den Wert des Portfolios - Wert der Aktien plus cash.
3. Du setzt die Zahlen ins Verhältnis.
4. Du überprüfst anhand dieses Verhältnis ob der Hebel überschritten wurde.

Muss nicht unbedingt google calc sein, aber man sollte die aktuellen Preise der Aktien importieren können. Kann glaube ich Microschrott Excel oder LibreOffice/OpenOffice auch.

Viel Spass dabei. Lohnt sich, nie wieder ein margin call...
#16
Notiz 

RE: Margin Call

Aktien und Anleihen zählen auch, wenn auch nicht zu 100%. Aktien haben selbst eine Margin von 15%-100%, also manche eignen sich gut als Sicherheit weil sie selbst nur 15% ihre Wertes als Margin benötigen und damit zu 85% andere Papiere besichern können während eine Aktie die selbst 100% Margin benötigt keine Sicherheit für andere Papiere leistet. Die %-Zahlen sind "in etwa Werte", ein Gazprom ADR z.B. belegt bei einem Kurswert von 15540$ eine Margin von 14086$, also ca. 91% während AT&T Aktien im Wert von 3947$ eine Margin von 893$ erfordern, also ca. 23%. Das ganze bei REG-T Margin, bei Portfolio-Margin können die %-Werte im Detail etwas anders aussehen.

Marginwerte können je nach Wertpapier und Broker erheblich differieren und sich jederzeit ändern (z.B. nach oben wenn Märkte volatiler werden oder die Bewertung einer AG sich ändert oder oder ...)

__________________
#17
Notiz 

RE: Margin Call

Ein margin call wäre für mich wahrscheinlich ein Alptraum, ich könnte vermutlich keinen Nachschuss leisten.
Darum nutze ich den Hebel derzeit zu maximal 25% und habe auch nicht vor, ohne Not mehr davon zu beanspruchen.
Außerdem habe ich bewusst keine PM ausgewählt und betrachte das als zusätzlichen Sicherheitspuffer für Extremsituationen.
De Berechnungen mache ich überschlagsmäßig mit Stift und Zettel, aber ich habe auch ein relativ übersichtliches Depot.

Vermutlich entgeht mir durch meine Methode eine nicht unerhebliche Rendite (wenn man das mit Zinseszins hochrechnet), aber ich fühlle mich so wohler und will lieber nie einen margin call erleben.
#18

RE: Margin Call

Portfolio-Margin ist nur für Aktien niedriger und da auch nur wenn gerade "Ruhe am Markt herscht". Deswegen ist die PM aus meiner Sicht auch eher riskanter weil sie Sicherheit vortäuschen kann die in besonderen Marktsituationen sich schnell in Luft auflöst, wenn man Futures z.B. handelt macht das keinen Unterschied, da ist PM eh nicht niedriger. Dehalb ist PM für mich derzeit auch kein Thema.

__________________
#19
Notiz 

RE: Margin Call

(16.11.2019, 12:50)Lanco schrieb: Ein margin call wäre für mich wahrscheinlich ein Alptraum, ich könnte vermutlich nicht keinen Nachschuss leisten.
Darum nutze ich den Hebel derzeit zu maximal 25% und habe auch nicht vor, ohne Not mehr davon zu beanspruchen.

Ein Margin Call ist im Prinzip nichts anderes als ein erzwungener StopLoss. Wenn dieser greift hast du ohnehin was falsch gemacht und ein "Nachschießen" wäre ein weiterer Fehler. Man sollte sich danach sammeln und nochmal darüber nachdenken was dazu geführt hat.

Früher hatte ich weder eine Regel, noch ein Bauchgefühl dafür wie der Markt einen abholen kann. Deswegen hat es mich 2 oder 3 mal im Dax erwischt und einmal habe ich im Silber selber die Leine gezogen (was sich später als Fehler herausstelle).
Heute liegt mein Zielbereich zwischen 10 und 15% Margin Auslastung und trotzdem passiert es hin und wieder das mal kurzzeitig 40% auf der Uhr stehen.
Bisher ist noch alles gut gegangen und meistens ist es sogar so, dass gerade hier der Wendepunkt kommt wenn man kurz vorm abkotzen ist.

Im Moment stehe ich bei knapp 30% und kann gut schlafen.
Palladium short (Das ist die Hauptposition)
Dax short
Vola long
Fossil long
Euro/USD long

Der eigentliche Witz ist, wenn man extrem überhebelt kommt der Margin Call schneller und man hat noch deutlich Restkapital.
Wenn man die Margin nur gering ausschöpft und die Verluste weit bis in den Call laufen lässt ist fast die komplette Kohle futsch.

Bis auf gerollte Positionen habe ich keine einzige Verlustposition realisiert seit Dezember 2018 und das waren immerhin 624 Trades und 22.000€.
Ich hoffe das es so weitergeht bis ich Break Even bin. Das würde mir eine gewisse Last von den Schultern nehmen das "Aus Fehlern lernen und dabei bleiben" sich doch auszahlt.

__________________
Reiner Satire Account ohne rechtliche Verwertbarkeit
Viel ist schon gewonnen wenn nur einer aufsteht und Nein sagt - Berthold Brecht
#20
Notiz 

RE: Margin Call

(16.11.2019, 14:39)Vahana schrieb: Ein Margin Call ist im Prinzip nichts anderes als ein erzwungener StopLoss. Wenn dieser greift hast du ohnehin was falsch gemacht und ein "Nachschießen" wäre ein weiterer Fehler. Man sollte sich danach sammeln und nochmal darüber nachdenken was dazu geführt hat.

Früher hatte ich weder eine Regel, noch ein Bauchgefühl dafür wie der Markt einen abholen kann. Deswegen hat es mich 2 oder 3 mal im Dax erwischt und einmal habe ich im Silber selber die Leine gezogen (was sich später als Fehler herausstelle).
Heute liegt mein Zielbereich zwischen 10 und 15% Margin Auslastung und trotzdem passiert es hin und wieder das mal kurzzeitig 40% auf der Uhr stehen.
Bisher ist noch alles gut gegangen und meistens ist es sogar so, dass gerade hier der Wendepunkt kommt wenn man kurz vorm abkotzen ist.

Im Moment stehe ich bei knapp 30% und kann gut schlafen.
Palladium short (Das ist die Hauptposition)
Dax short
Vola long
Fossil long
Euro/USD long

Der eigentliche Witz ist, wenn man extrem überhebelt kommt der Margin Call schneller und man hat noch deutlich Restkapital.
Wenn man die Margin nur gering ausschöpft und die Verluste weit bis in den Call laufen lässt ist fast die komplette Kohle futsch.

Bis auf gerollte Positionen habe ich keine einzige Verlustposition realisiert seit Dezember 2018 und das waren immerhin 624 Trades und 22.000€.
Ich hoffe das es so weitergeht bis ich Break Even bin. Das würde mir eine gewisse Last von den Schultern nehmen das "Aus Fehlern lernen und dabei bleiben" sich doch auszahlt.

StopLoss - so kann man es auch sehen Biggrin
Aber ich arbeite eh nicht mit (mechanischen) StopLoss, dann lassen wir das mit margincall lieber auch weg Smile

Es zahlt sich sicher aus dabei zu bleiben. Für mich habe ich glücklicherweise frühzeitig und ohne je ein Konto an die Wand zu fahren gelernt, dass ich selber dafür sorgen muss dabeibleiben zu können.
Im Spiel bleiben ist die wichtigste Komponente, wenn man spielen will Tup  Die Leute auf der Bank haben bisweilen gute Ideen, aber sie spielen eben nicht...

Ich wünsch Dir, dass Du bald break even bist und es dann zügig weiter geht.


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