(10.02.2020, 17:05)Vahana schrieb: Wenn es nur ums reine Bodybuilding geht: Klares Nein!
Irgendwann ist der Punkt erreicht den unsere Natur nicht überschreiten kann und dann muss man sich entweder damit zufrieden geben oder anfangen zu spritzen.
Damit tut man seinem Körper keinen Gefallen.
Das letzte Jahr habe ich jedenfalls gefühlt vom Körperbau keinen Fortschritt gemacht. Die größen Fortschritte kommen in den ersten 2 Jahren recht kontinuierlich.
Hängt von der Genetik, dem Training, der Ernährung ab. Der Körper ist auf Energieeffizienz aus.
Mehr Muskeln = mehr Energiebedarf im Ruhezustand. Wenn Körper bzw. Muskeln nicht müssen,
dann werden sie nicht zulegen.
Es gibt immer wieder Phasen in denen es nicht weiter geht. Dann muss man neue Reize setzen.
Muskelzuwachs ist ja keine Vermehrung der Muskulatur sondern eine Veränderung der Muskulatur.
Man muss dem Muskel das Signal geben das er stärker und dicker werden muss. Das geht nur
durch Überlastung. Der Muskel muss über seine Leistungsfähigkeit beansprucht werden.
Z.B. Bankdrücken mit 100kg und 8-10 Wiederholungen werden immer wieder mehr oder weniger
ohne Probleme geschafft. Dafür reicht die Muskulatur aus. Kein Wachstumsreiz. Will man dickere
Brustmuskeln bekommen muss man 110 kg drücken. Wenn man hier vielleicht auch mit Hilfestellung
vom Trainingspartner 4-5 Wiederholungen schafft und danach am Ende ist, ist das der Reiz den
der Muskel braucht um sich zu verändern. Diese Überlastung führt zu Microverletzungen in den
Muskelfasern. Bei der Reparatur dieser Verletzungen wird der Muskel verstärkt -> die Muskelfasern
werden dicker.
Wenn man "nur" gut trainiert und das Training "nur" anstrengend ist reicht das nur um dem Körper,
den Muskeln das Signal zu geben das die vorhandene Muskulatur gebraucht wird. Dann wird diese
Muskulatur auch nicht abgebaut um mehr Energieeffizienz zu erreichen. Um Muskelwachstum zu
erreichen braucht es immer wieder neue/andere Reize. Gibt mehrere Möglichkeiten.
Man kann wie gesagt einfach mehr Gewicht auflegen. Man kann aber auch hingehen und z.B.
zuerst die Arme trainieren bevor man Rücken oder Brust trainiert. Durch das Armtraining sind diese
Muskeln schon vorermüdet. Dann müssen Rücken-/Brustmuskeln wenn sie danach trainiert werden
mehr arbeiten und werden dadurch überlastet.
Die Natur hat in diesem Sinne keine natürlichen Grenzen. Der Körper baut das auf was er braucht.
Der Knackpunkt ist die Grenze der Belastung oder eben die Überlastung zu erreichen.
Man muss schon sehr ausgeruht, ausgeschlafen, erholt sein und sich gut ernähren um die Energie
zu haben mit der man diesen Bereich erreichen kann. "Natürlich" ist das schon sehr anstrengend,
erst recht wenn man auch noch Familie, Beruf hat.
Dafür gibt es dann die entsprechenden Mittel, die mehr Energie verfügbar machen oder die die
Erholungsphasen verkürzen oder die die Stoffwechselvorgänge beschleunigen. Dadurch kann man
öfter und härter in der Überlastungszone trainieren. Aber das geht so richtig auf die Knochen, Gelenke,
Sehnen weil die dafür nicht ausgelegt sind. Auch die werden durch das Training stärker, brauchen
dafür aber sehr viel länger als die Muskeln. Also rein von daher schon sehr ungesund. Vor allem
langfristig. Aber diese Mittel und ihre Abfallprodukte schädigen auch die Organe (vor allem Leber und Nieren)
die diese Mittel verarbeiten müssen um die entsprechende Energie zur Verfügung zu stellen oder
die entsprechenden Stoffwechselvorgänge erzeugen oder beschleunigen zu können.
Wie gesagt es geht auch ohne. Aber das ist sehr viel anstrengender und zeitintensiver weil man
eben nicht immer die Energie hat um in die Überlastungszone zu kommen. Und man auch längere
Erholungsphasen braucht. Einige wollen schnellere Ergebnisse und greifen dann zu diesen Mitteln,
mit denen sie sich dann ihre Gesundheit ruinieren. Das extremste was ich mitbekommen habe war
einer der wegen Nieren- und Leberproblemen mehrmals im Krankenhaus lag. Hat die Mittel trotzdem
weiter genommen. Dann hatte der dadurch auch noch Schrumpfhoden und musste sich einen Hoden
entfernen lassen. Man muss schon sehr bescheuert sein sowas zu risikieren. Aber er hat einen tollen
Körper gehabt .
Was mir immer wichtig war, was mir der damalige Trainer auch sehr gut beigebracht hat -> sauber
trainieren. Die Muskeln müssen die Arbeit machen. Langsame Wiederholungen sind effektiver als
schnelle Wiederholungen. Auch die Negativphase der Bewegung langsam auszuführen erhöht die
Effizienz des Trainings enorm. Also das Gewicht nicht nur langsam nach oben drücken sondern auch
langsam zurückkommen lassen. Bei stehenden Übungen z.B. Bizepscurls die Bewegung auch wieder
langsam, kontrolliert, konzentriert ausführen. Ohne Schwung zu holen was auf Rücken, Schulter,
Gelenke geht. Habe da schon Jungs trainieren sehen wo ich nur den Kopf schütteln konnte.
Hauptsache zeigen wieviel Gewicht man schafft, aber die Übungen dann total unsauber und
dementsprechend wenig effizient ausgeführt. Bringt nichts für das Muskelwachtum und macht
nur die Knochen, Gelenke, Sehnen kaputt.
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