(08.04.2020, 15:22)cubanpete schrieb: Die Gesundheitssysteme die vorher schon nicht funktioniert haben sind völlig zusammengebrochen. Diejenigen die funktionieren haben auch in dieser Krise funktioniert.
Du meinst wenn es bei uns genauso abgegangen wäre wie in den stark betroffenen Regionen in Europa oder jetzt in den USA dann
wäre trotzdem alles ganz easy gewesen weil bei uns alles so supi ist? Wage ich zu bezweifeln. Wir hatten einfach nur Glück das wir
später dran waren. Wir hatten dadurch mehr Zeit uns vorzubereiten und frühzeitig Massnahmen zu ergreifen.
Kulturelle Unterschiede (Begrüssungsküsschen, Mehrere Generationen leben unter einem Dach) haben sicher auch etwas damit zu tun
das es in den entsprechenden Regionen mehr oder weniger von jetzt auf gleich ohne große Vorwarnung von 0 auf totale Überlastung ging.
Bei uns ging es nicht so ab, deswegen ist das größte Problem hier die Suche nach Schutzkleidung und nicht die Suche nach Intensivplätzen
und Räumen wo man die Leichen deponieren kann.
(08.04.2020, 15:22)cubanpete schrieb: Die Todesstatistik zeigt auf ob es sich um eine gefährliche Seuche handelt oder nicht. Es handelt sich gemäss aktueller Zahlen nicht um eine die Menschheit bedrohende Seuche. Viele andere Todesarten (die vielleicht noch schmerzhafter sind und noch einfacher zu bekämpfen wären) sind ein mehrfaches übler als der Hyper Hype Virus. Warum lassen wir uns bereitwillig einsperren um "andere zu schützen", lassen aber gleichzeitig Millionen von Menschen verhungern? Vielleicht weil es eben nicht wirklich um andere geht oder um den Zusammenbruch des Gesundheitssystems sondern um reinen und puren Egoismus!
Alles richtig. Finde auch vieles mehr als nur pervers wenn man sieht wie man anderswo auf der Welt Menschen, vor allem Kinder verrecken
lässt und hier das Essen auf den Müll wirft. Aber was auch pervers ist - es ist alles mehr oder weniger kalkulierbar und die Probleme bleiben
dort wo sie schon seit Jahrzehnten sind. Die fast schon explosionsartige Ausbreitung über die ganze Welt, bei der einzelne Regionen innerhalb
von kürzester Zeit von 0 auf Totalüberlastung gingen ist doch was vollkommen anderes oder nicht?
Ohne weltweite Einschränkungen und Beschränkungen hätten wir wahrscheinlich innerhalb kürzester Zeit weltweit die gleiche Situation gehabt
wie in den sogenannten Hotspots. Oder denkst Du das die Reaktionen wirklich absolut nichts gebracht haben oder die Situation sogar noch
verschlimmert haben? Das was schon immer da war, ist immer noch da, ist auch immer noch wie vorher ganz furchtbar.
Aber das Corona-Sahnehäubchen kam bis jetzt überwiegend noch nicht oben drauf.
(08.04.2020, 15:22)cubanpete schrieb: Auch mit der Seuche werden täglich ungefähr doppelt so viele Menschen geboren wie sterben. Es ist sogar noch extremer, die Seuche kann man kaum mit dem Mikroskop in der Statistik erkennen.
Dank der Massnahmen sieht es zumindest bei uns wohl so aus. Ohne Massnahmen sähe die Welt jetzt sicher anders aus. Bleibt abzuwarten ob die
Statistiken so bleiben wenn die USA, Afrika, Indien damit durch sind. Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.
(08.04.2020, 15:22)cubanpete schrieb: Und was die Massnahmen betrifft: ich habe die vom ersten Tag an scharf kritisiert. Die Presse hat aber mitgemacht und so werden diese Massnahmen heute von der breiten Masse akzeptiert. Man hat Angst vor den anderen. Man hat der Angst Angst gemacht. Und ja, ich habe von Anfang an gesagt dass ich mehr Angst vor den sogenannten "Rettern" habe als vor der Krankheit selbst. Jetzt geben mir die Zahlen Recht.
Bin ich deswegen jetzt ein Motzer oder Statistik Verdreher?
Nein die Zahlen geben Dir nicht recht. Die Zahlen geben den Massnahmen recht. Klar bist du ein Motzer. Sagst ja selbst das Du grundsätzlich
der Rebel, Revoluzzer, anti-autoritär, anti-autokratisch bist. Ist ja auch OK. Auch jemand wie Du ist systemrelevant. Sonst gäbe es keine
Opposition, keinen kritischen oder investigativen Journalismus und alles wäre gleichgeschaltet.
Die Zahlen können in jede Richtung interpretiert werden. Glaube keiner Statistik die Du nicht selbst gefälscht hast.
Sind bei uns die Todeszahlen wirklich so viel besser? Oder hat Italien die gleichen prozentualen Todesraten aber einfach viel mehr
unentdeckte Infizierte? Sagen wir mal es wäre so. Dann hätte Italien nicht 140.000 Infizierte sondern 2,7 Millionen.
Also 20x so viele wie wir in Deutschland. Mit 20x so vielen Infizierten würde es bei uns dann auch garantiert anders aussehen.
Hätten wir genauso lange wie Italien mit Massnahmen gewartet und alles 3 Wochen weiterlaufen lassen wäre es jetzt vielleicht
oder wahrscheinlich so. Das Problem ist - man weiß es einfach nicht. Vielleicht wird man es im Nachhinein wissen oder zumindest
hochrechnen können.
(08.04.2020, 15:22)cubanpete schrieb: Ich bin persönlich mit einem Toten Freund betroffen der am kranken Gesundheitssystem gepaart mit faschistischen Massnahmen in Spanien am Corona Virus gestorben ist; aber letztes Jahr sind 7 Familienmitglieder und Freunde verstorben... ohne Hyper Hype Virus.
Mein herzliches Beileid zu Deinen Verlusten. Leider ist der Tod immer noch ein Teil des Lebens. Auch bei uns im Familien- und Freundeskreis
gab und gibt es immer wieder Todesfälle. Krebstod der Schwiegermutter. Und ein 21-jähriger Neffe meines Schwagers der an ALS
leidet wird lt. den Ärzten noch max. 2-3 Jahre überleben nachdem sie gesagt haben das er nicht mal 18 wird. Mit Corona wären es garantiert
nur wenige Tage. Bis jetzt ist bei uns noch niemand bekannt der an oder mit Corona gestorben ist.
Aber auch hier - meinst Du Dein Freund hätte überlebt wenn er in Deutschland behandelt worden wäre? Weil die Versorgung hier grundsätzlich
besser gewesen wäre oder weil sie wegen besserer Vorbereitung und weniger Überlastung besser gewesen wäre? Wäre es auch besser gewesen
wenn wir ohne die Massnahmen schlechter dastehen würden? Alles nur Spekulation.
Im Grunde müssen wir froh sein das es auch dank der Massnahmen hier relativ ruhig ist und hoffen das es auch so bleibt. Aber man kann sich
natürlich auch darüber beschweren das es bis jetzt relativ wenige Tote gab und unsere Ärzte und Schwestern so offensichtlich eine ruhige Kugel
schieben und sich beim Kampf ums Überleben ihrer Patienten noch nicht so viele infiziert haben wie es in den überlasteten Corona-Hotspots der
Fall war, ist oder noch sein wird.