(15.04.2020, 23:56)cubanpete schrieb: 1) ..........Es ist wie ich schon öfters gesagt habe. Die Massnahmen haben praktisch nichts gebracht, im Gegenteil. Am meisten hat wohl gebracht dass die Leute sich nicht mehr an niessen und die Hände waschen. Aber jetzt hört man natürlich überall es wäre noch viel viel viel schlimmer gekommen wenn der Hausarrest nicht gewesen wäre...
2) .............Ja, ich weiss, jetzt kommt wieder die Egoismuskeule: ich handle unverantwortlich und könnte andere anstecken. Ich bin in mehrfachen Risikogruppen, also könnte ich sogar ein Spitalbett besetzen, ich Egoist! Aber keine Sorge, in ein Spital müssten sie mich rein prügeln...
zu 1) Da muss ich doch einfach mal widersprechen - natürlich haben die Massnahmen etwas gebracht, zumindest in DE ! Wir mögen zwar das einzige Land in Europa sein,
das noch in der Lage ist, das ganze im besten Falle so weit zurück zu drehen, das wir wieder in der Lage sind deutlich unter R1 zu liegen und sogar im allerbesten
Falle einzelne Infektionsketten nachzuverfolgen. Dafür braucht es nach wie vor Masken, eine entsprechend arbeitende APP und viele weitere und konstante Tests !
Es wird in den kommenden Tagen eine Studie von einem Systembiologen (Dr. Michael Meier Hermann vom Helmholz Institut) erscheinen.
Dort sind 3 mögliche Modelle beschrieben - das erste ist bisher in DE an uns vorbei gegangen, das ist eine Entwicklung wie in Italien, Spanien
und Frankreich oder noch eindrücklicher das der USA.
Das zweite Szenario beschreibt ziemlich genau das was wir nun (scheinbar) anstreben, wir halten uns die ganze Zeit ziemlich nahe an R1, haben aber
letztendlich keine Reserven für das Gesundheitssystem, das wird dann ohne Impfstoff noch ein sehr, sehr langer Weg, sicher noch 1 bis 1,5 Jahre.
In dem dritten Szenario ginge es nur noch darum ein paar Wochen den Zustand aufrecht zu erhalten oder nochmal zu verschärfen, dann wären wir
weit unter R1 und könnten in ein nahezu "normales " Leben wieder zurück (Großveranstaltungen mal aussen vor). Diese Möglichkeit haben eigentlich,
was Europa betrifft, nur noch wir in DE. Alle anderen sind anscheinende schon zu weit fortgeschritten.
Man kann sich also nicht einfach hinstellen und behaupten, die Massnahmen hätten nichts gebracht, für weite Teile der Welt mag das gelten,
für uns in DE nachweislich nicht.
zu 2) Egoismuskeule hin oder her - es geht doch gar nicht um dich persönlich - wenn du auf ein Spitalbett verzichtest, weil du sagst du hältst das Risiko für
überschaubar, ist das doch ok und auch akzeptiert. Aber nochmal, ich habe das schon mal geschrieben, das Problem ist, das du bis zu 14 Tage durch die Gegend rennen kannst,
hochinfektiös und ansteckend bist und im worst case viele, viele Leute ansteckst, die vielleicht noch an Ihrem Leben hängen und nicht diese Einstellung
an den Tag legen und ggf. sogar durch eine solche von dir persönlich getroffenen Entscheidung sterben müssen ?
Klar, ich bin bei dir, man kann sich sagen man hat sein Leben gelebt, die letzten Jahre will man sich nun nicht einsperren
lassen und setzt einfach drauf, das einem schon nichts passieren wird (statistisch gesehen ja auch viel wahrscheinlicher wie ein tödlicher Verlauf). Aber
es betrifft doch nun mal nicht nur dich, sondern jeden Menschen der gewollt oder ungewollt in deinem Dunstkreis unterwegs ist und vielleicht eine ganz
andere Einstellung zum Leben hat.
Wie gehst du denn damit um ? Mir fällt es schwer zu glauben, das dir das unterm Strich dann egal ist....sorry.....