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Ende Bärenmarkt - Frage an Techies, Fundis und Oekos
#11

RE: Ende Bärenmarkt - Frage an Techies, Fundis und Oekos

Also ich habe ein Sparbuch aufgelöst und das investiere ich nun, insgesamt knappe €8000.
Sollte mein Arbeitsvertrag verlängert werden wie mir letzte Woche noch zugesichert wurde dann kann ich vielleicht auf €12000 aufstocken.

Habe jetzt also €2000 schon investiert, jetzt kann ich noch 12x investieren also so 3 Monate.
Ich gehe mal davon aus das ich bis dahin einige hoch und tiefs mitgehen kann.

Wenn ich Pech habe geht die Börse erst danach runter Biggrin
#12
Notiz 

RE: Ende Bärenmarkt - Frage an Techies, Fundis und Oekos

(06.04.2020, 09:21)cubanpete schrieb: Nochmals zusammengefasst: es gibt drei Möglichkeiten in einem Bärenmarkt:
- Verkaufen/Absichern... muss man wenn man auf Kredit hält
- Aussitzen
- Aufstocken

Vielleicht gibt es ja hier jemanden der das Dritte tut und da würde mich eben interessieren was der Trigger für die Käufe ist.
Ich befolge aktuell Punkt 2 "Aussitzen" und Punkt 3 "Aufstocken". Trigger für Nachkäufe oder Neukäufe leite ich nicht vom Gesamtmarkt ab, sondern mit meiner ganz normalen Herangehensweise für die einzelnen Werte. Zusätzlich versuche ich noch, abzuschätzen, ob das Unternehmen mehr oder weniger stark durch die sicher folgende wirtschaftliche Krise kommen könnte. Aber letztendlich ist das natürlich Kaffeesatzleserei und dient nur der Beruhigung meiner Nerven. Ähnlich schätze ich auch jeden Versuch ein, abzuschätzen, was ein Zeichen für einen drehenden Markt ist. Jede Krise ist anders.

Das Markttiming, das ich betreibe ist, dass ich nicht all meine liquiden Mittel in einem zu kurzen Zeitraum in den Markt blasen möchte. Als Zielgröße habe ich mir mal gesetzt, maximal 1/5 aller in Q1 2020 verfügbaren liquiden Mittel pro Quartal zu investieren. So würde ich die Investitionen über etwa 1 1/2 Jahre verteilen. Ähnlich bin ich auch 2008/09 vorgegangen und damit ganz gut gefahren. Aber ob das auch 2020 zieht - wer kann das schon wissen?
#13

RE: Ende Bärenmarkt - Frage an Techies, Fundis und Oekos

OK, bis jetzt schein die zeitlich gestaffelte Investition ohne irgendwelche Signale bevorzugt zu werden. Ist glaube ich auch mein Favorit.

Bleibt noch die Frage wie viel der verfügbaren Mittel in welchem Zeitraum.

Wenlock macht das ganze vom Betrag abhängig und investiert einfach jede Woche einen fixen Betrag. Bestimmt eine gute Idee wenn sowieso Geld rein kommt.

Kaietan setzt 1/5 des verfügbaren Geldes pro Quartal ein, würde also 15 Monate/5 Quartale dauern bis alles drin ist.

Gibt es noch andere Vorgehensweisen hier?
#14
Notiz 

RE: Ende Bärenmarkt - Frage an Techies, Fundis und Oekos

Ich denke da spielen ein paar Sachen eine Rolle.

 Aber Low Vol ist für mich schon immer ein Indikator das "Potrntial für wilde Bewegungen" aus dem System genommen wurde.  Der VIX ist nicht das beste Instrument das zu tracken, aber als erste Näherung ganz ok.

Das bedeutet jetzt übrigens nicht das es steil bergauf geht oder nicht irgendwann in zwei Monaten wieder nach unten wegbricht. Nur einen direkten 10% Liquiditäts Rush halte ich für unwahrscheinlich. 

Mein Rebalancing Algo ist dynamisch. Inputs ist einer meiner eigenen VOL Schätzer und ein gleitender Durchschnitt meiner letzten Rebalancing Aktivitäten (wenn ich in jüngerer Vergangenheit schon viel  Rebalanced habe und die Vol groß ist, verzögert sich die rebalancing Geschwindigkeit).

Diese Woche wird aber wieder Geld aus Cash nach ETFs auf SP500 verschoben. Der Abverkauf meines VIX Anteils ist erstmal gestoppt und wenn der nochmal 15% fällt, werde ich da sogar wieder Position aufbauen).

__________________
Forum-Besserwisser und Wissenschafts-Faschist
#15

RE: Ende Bärenmarkt - Frage an Techies, Fundis und Oekos

Danke, ja, Volatilität habe ich mir auch schon überlegt. Aber leider kommt die meistens after the fact (wie fast alle Indikatoren...).

Was wäre denn ein Beispiel Parameter für so einen Trigger? Und lässt sich so was testen? Ich habe etwas Bedenken zu den Backtests weil es ja nur extrem wenig Vorkommnisse gibt.
#16
Notiz 

RE: Ende Bärenmarkt - Frage an Techies, Fundis und Oekos

(06.04.2020, 10:29)cubanpete schrieb: Danke, ja, Volatilität habe ich mir auch schon überlegt. Aber leider kommt die meistens after the fact (wie fast alle Indikatoren...).

Was wäre denn ein Beispiel Parameter für so einen Trigger? Und lässt sich so was testen? Ich habe etwas Bedenken zu den Backtests weil es ja nur extrem wenig Vorkommnisse gibt.

Die Kursschwankungen werden ja nicht zuletzt auch sehr stark durch die aktuelle Informationslage bestimmt. Kein Trigger wird dir vorab anzeigen können das irgendeine Neuigkeit mit massiv kursbeeinflussenden Potential kommt und kein Backtest wird so etwas erfassen können. Selbst wenn der Markt in riesigen Optimismus dreht, könnten die Negativnachrichten ihn innerhalb von Minuten wieder abstürzen lassen und gleiches geht natürlich auch anders herum. Nur einige mögliche Beispiele, die sicherlich stärkere Ausschläge auch des Gesamtmarkts verursachen würden:

- ein Medikament erweist sich in Tests als äusserst effektiv
- wider erwarten steht früher als erwartet ein Impfstoff zur Verfügung bzw. zeigt positive Wirkung in klinischen Test
- passive Immunisierung zeigt positive Effekte und kann breit und kostengünstig angewendet werden
- eine aggressivere Mutation des Virus entwickelt sich und setzt sich weltweit durch
- eine Mutation des Virus überwindet die bereits erworbene Immunität bei den schon Erkrankten
- es zeigt sich, dass in allen Industrieländern nur 4 Wochen nach Aufhebung der Restriktionen diese gleich wieder eingeführt werden müssen, weil die Fallzahlen explodieren etc.
#17
Notiz 

RE: Ende Bärenmarkt - Frage an Techies, Fundis und Oekos

(06.04.2020, 10:48)Kaietan schrieb: - eine aggressivere Mutation des Virus entwickelt sich und setzt sich weltweit durch
- eine Mutation des Virus überwindet die bereits erworbene Immunität bei den schon Erkrankten
- es zeigt sich, dass in allen Industrieländern nur 4 Wochen nach Aufhebung der Restriktionen diese gleich wieder eingeführt werden müssen, weil die Fallzahlen explodieren etc.
Also da würden die Kurse nach unten rauschen.
Kann mir nicht vorstellen das selbst die Industriestaaten einen 2ten Lockdown überstehen würden, das wäre Wirtschaftlich ein Desaster das würde die EU glaube ich nicht überleben.
#18
Notiz 

RE: Ende Bärenmarkt - Frage an Techies, Fundis und Oekos

(06.04.2020, 10:56)Wenlock schrieb: Also da würden die Kurse nach unten rauschen.
Kann mir nicht vorstellen das selbst die Industriestaaten einen 2ten Lockdown überstehen würden, das wäre Wirtschaftlich ein Desaster das würde die EU glaube ich nicht überleben.
Dazu kann ich nichts sagen. Ich wollte nur aufzeigen, dass wir in einer Situation stecken, in der derartige Nachrichten ja nicht total unwahrscheinlich sind - es jedoch eigentlich unmöglich ist, dass irgendwelche Indikatoren diese stark kursbeeinflussenden Informationen im Vorfeld anzeigen.
#19

RE: Ende Bärenmarkt - Frage an Techies, Fundis und Oekos

Interessant ist ja auch wie sich die Lage in den USA entwickelt.
Bisher scheinen die das nicht unter Kontrolle zu bekommen, massive Arbeitslosigkeit usw....

Ich stelle mir gerade vor das da schon ein Haufen an Rednecks und diverse Milizen bis an die Zähne bewaffnet in ihren Bunkern sitzt und nur darauf wartet bis das Chaos noch größer wird. Biggrin
#20

RE: Ende Bärenmarkt - Frage an Techies, Fundis und Oekos

Während die Corona Krise noch halbwegs glimpflich durchgeht (von den über 15 Millionen Verstorbenen dieses Jahr sind "nur" knapp 70'000 davon Corona befallen) werden die wirtschaftlichen Folgen der Massnahmen das leider nicht tun. In keinem Land.

Historisch gesehen kommt immer eine zweite Welle die heftiger ist als die Erste. Diesmal dürfte das mit der Lockerung der Massnahmen zusammenfallen. Die Massnahmen waren ja dazu da die Seuche zu verlängern damit die Spitze nicht zu heftig wird und Zeit für eine Impfung gewonnen wird. Die Spitze wurde in Italien und Spanien und lokal auch in anderen Ländern trotzdem zu heftig und eine Impfung gibt es auch noch nicht, vermutlich dieses Jahr nicht mehr.

Die Gelddruckmaschinen werden für Inflation sorgen, Asset Inflation genauso wie Verbrauchsgüter Inflation. Es gibt weniger güter, weniger Nachfrage, weniger Transaktionen und mehr Geld. Das wird schon ohne dass die Nachfrage stärker steigt als das Angebot zu höheren Preisen führen. Geld liegt ja sonst einfach so rum und wenn man wieder welches braucht bekommt man es ja auf Grund der Krise problemlos vorgeschossen...  Bang

Aber wir weichen ab.

Die Frage war ja wann bzw. auf welche Signale hin ihr aggressiv kaufen würdet wenn der Markt 20% oder sogar 50% eingebrochen ist.


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