(29.09.2020, 09:29)mmmmmax schrieb: Rendite auf den Einstand macht mMn einfach Null Sinn. Wenn die Zinsen auf 20% steigen und man auch 20% yield on cost kriegt, denkt man, dass es gut aussieht, in Wirklichkeit liegt man aber bei 3% aufs bestehende Kapital und verschenkt dauerhaft 17%.
Hm, ich bin da ja eher einfach und dumm gestrickt, aber mal folgende Anmerkungen:
1) natürlich schaut man immer auf die Gesamtperformance - also Kursgewinn plus Dividende - das mal vorweg. 10 % Dividende aber 50 % Kursverlust ist nicht der Hit, wobei auch
hier immer zu hinterfragen ist wie langfristig der Ansatz ist. Es gibt tatsächlich Leute, die vorhaben NIE wieder zu verkaufen, breit zu diversifizieren und somit die bösen Überraschungen,
die hier angesprochen werden mit einkalkulieren, weil sie bei den anderen Werten davon ausgehen, das diese für entsprechenden Cashflow gesamt sorgen. Dem kann ich sogar folgen,
dafür gibt es genügend Beispiele - die aber wie alles nicht zwingend in die Zukunft übertragbar sind - wie jede anderen Entwicklung im übrigen auch nicht !
2) gebe dir auch Recht in deinem Beispiel mit den Zinsen 20% - also rechnerisch gebe ich dir Recht, aber ist ein sowas zu erwarten ? Wenn man dies so einschätzt,
natürlich ok. Wenn man davon ausgeht das die Zinsen in unser aller Lebenszeit ggf. eher nicht signifikant steigen, muss man eben anders agieren.
3) Was ich aber überhaupt nicht verstehe, sind die Ansätze, in denen immer eine einzelne Aktie betrachtet wird, weil das ein stückweit ja auch den Ansatz beinhaltet,
das man entweder die Entwicklung vorhersagen kann oder ständig bei jeder Bewegung anpassen will. Ich halte beides für utopisch und nicht zielführend.
Was ich nur sagen will, es gibt es sicher noch eine Million weitere Argumente, wie man sowas bewerten kann,
aber aus meiner Sicht ergibt es durchaus Sinn den Ertrag auf das eingesetzte Kapital zu betrachten. Anders würde
ich das bei Tages- oder Festgeld ja auch nicht machen - aber siehe 1) - das muss natürlich auch berücksichtigt werden.
Ich finde es immer "merkwürdig" wenn ich Ansätze lese, die mathematisch sicher nachvollziehbar sind, aber wenig mit der Realität zu tun haben,
wir wissen doch das wir die Entwicklung 0,0 vorhersagen können, auch wenn es ja Personen gibt, die von sich überzeugt sind das zu können.
Ich kann es nicht - also handele ich nach persönlichen Wahrscheinlichkeitseinschätzungen, die können ja falsch sein, dann habe ich den Preis
dafür zu zahlen in der Zukunft - keine Frage. Eine Renditeberechnung auf den Einstand zu betrachten macht insofern aber Sinn, um
sich psychologisch zu wappnen oder einfach eine Gesamtentwicklung einzuschätzen und auf die Vorjahre betrachtet vergleichbar zu
machen. Mir ist das zu pauschal betrachtet - gilt aber vielleicht auch für beide Seiten der Sicht,....