(03.06.2023, 15:58)saphir schrieb: -----
Ich hab den Eindruck, dass ihr gar nicht versteht, dass die Demokratie ein Privileg ist. Und die Ausbreitung totalitärer Regime nichts erstrebenswertes ist. Und die Welt ganz gewiss nicht friedlicher macht.
Und ich habe den Eindruck dass du gerade ein paar Jahre uebersprungen hast...
Du schriebst:
Zitat:Gemeinsam mit der chinesischen Führung (Chiang Kai-shek) und anderen haben sie (die USA) die UN etabliert. Chiang Kai-sheks Frau Song Meiling hat vor dem amerikanischen Kongress gesprochen, für eine friedliche Welt und für eine enge Verbindung.
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Diese enge Verbindung zwischen Chiang Kai-shek und den USA hielt auch nach der Flucht nach Taiwan und seitdem mit dem Land Taiwan selbst an bis heute. Auch als Festland-China in die UN kam, haben sich die USA für einen Verbleib Taiwans in der UN eingesetzt, vergebens.
Und diese enge Freundschaft, die nun bald 80 Jahre Bestand hat, werft ihr der USA nun vor.
Also wir hier haben eine Affinitaet zu totalitaeren Regimen weil wir ein bisschen durch die Geschichte gehen? Taiwan heute ist ja nur ein Teil im groesseren Bild.
Und weil Taiwan heute demokratisch ist spielt was frueher war und wie sich Gegebenheiten entwickelt haben keine Rolle mehr?
Chiang Kai-shek - welchen du oben gleich mehrfach erwaehnst - war numnal Vorsitzender einer Militaerregierung, ergo eines totalitaeren Regimes mit entsprechenden Opfern. Mit den Amis teilte er die Abneigung gegenueber den Kommunisten - nur aus diesem Grund wurde er unterstuetzt.
Die Situation/Problematik um Taiwan liegt nicht in der heutigen Demokratie Taiwans begruendet sondern ist eine Folge von WW2/Chinesischem Buergerkrieg + spaetere wechselnden Interessenlagen der internationalen Community einschl. USA - Demokratie war dato mit Sicherheit kein Thema.
Somit geht die Argumentation mit "Privileg" der Demokratie komplett am Thema vorbei, der Verweis auf die AFD ebenfalls - ich glaube sogar dass Deutschlands innenpolitik als solche auf globaler Ebene keine Rolle spielt
Zu den Regimen: Ich glaube im direkten Vergleich ist das "Regime" Chinas weniger eine Gefaehrung des globalen Friedens als die "demokratischen" USA. Nimm z.B. nur mal den ewigen Brandherd Middle East - was die USA in Jahrzehnten nicht erreicht haben (nicht erreichen wollten) haben die Chinesen in wenigen Jahren erreicht - und das obwohl sie nicht mal Truppenkontigente im arabischen Golf haben
Denke die letzten 20-30 Jahre waren die Chinesen definitiv das diplomatischere Regime mit besserer Bilanz in Punkto Konfliktvermeidung.
Ich frage mich immer noch warum die Thematik um Taiwan vor 2015 kein Aufmacher war. Der Standpunkt Chinas hatte sich ja nicht geaendert ("offizielle" Unabhaegigleit Taiwans als no go war seit jeher bekannt).
Warum begann die Eskalation just um diesen Zeitpunkt?