(17.01.2022, 21:03)Ventura schrieb: Das ist Blödsinn.
In der Schweiz hat man keine Straßen, keine Hospitäler etc.?
Da kann man sich sogar in ein Wartehäuschen der Bahn setzen, nichts ist demoliert oder zugemüllt.
Du bist auch immer auf Angriffskurs.
Die Schweiz ist doch eines der am stärksten geordnetsten Länder Europas. Zum Beispiel sind sie sehr darauf stolz und drauf bedacht, den Güterverkehr möglichst stark über die Schiene laufen zu lassen. Insb. bemühen sie sich sehr den Transitgüterverkehr über die Schiene zu lenken. Das ganze Vorgehen ist alles andere marktwirtschaftlich, sondern von der Politik (und ich nehme auhc den Menschen) so gewollt. Hier bei uns überlässt man das den Unternehmen/Markt und die greifen zum LKW weil der besser verfügbar und wohl bei auch günstiger ist. Eingriffe werden hier oft mit Androhung von Sozialismus verhindert. Danach wäre hier mehr Freiheit, aber empfunden werden verstopfte Autobahnen natürlich nicht als Freiheit.
Der Gütertransport durch die Schweiz war meines Wissens nach schon immer deutlich teurer als durch Österreich oder andere Wege. Also dem freien Warenhandel innerhalb Europas sehr abträglich. Deshalb wird die Schweiz auch gerne umfahren. Was den Transitverkehr senkt.
Zölle gibt es auch. Bauern werden nach meiner Kenntnis zum Erhalt der Kultur stark beschützt und nicht dem freien Markt ausgesetzt. In der Schweiz gibt es Kinderüberwachung bei Verdacht Planung von Gewalttaten. Die Preise sind allgemein extrem hoch. usw.
Klein- und Kleinstunternehmer dürfen/brauchen in der Schweiz keine Umsatzsteuer zahlen, was ihnen einen Wettbewerbsvorteil verschaft. Also Marktverzerrung zu gunsten von Kleinunternehmen. Hier macht man sich nur um Großunternehmen sorgen und fabuliert ständig von Deundustrialisierung.
Das sind nur wenige Punkte. Aber man sieht die Schweiz ist ein sehr organisiertes Land. Sie greifen auch in den "freien" Markt ein. Die lieben sich aber selbst mehr als wir und von daher wird das vielleicht nicht so "freiheitsberaubend" empfunden. Z.B. gab es letztens einen Artikel in der NZZ über die Diskussion bzgl. Coronamassnahmen. Da hieß es die Politiker würden hart miteinander ringen. Botschaft: Es macht sich keiner einfach, die Demokratie funktioniert. Dann über das gleiche Thema aber über Deutschland. Da hiess: "Chaos in Berlin" weil die Politiker unterschiedliche Meinungen hatten. Also das gleiche, nur eine völlig andere Beurteilung.
Wenn wir es schaffen würden für uns gegenseitig mehr Verständnis aufzubringen, würden wir unser Land auch freier empfinden.
Und was die Erbschaftssteuer betrifft, da kann ich nur sagen unsere Familie wird mit dem Kleinerbe am Vermögenserhalt gehindert. Wir sollten mehr an die einzelnen Menschen denken und nicht immer nur auf die Elite starren. Langfristiger Wohlstand kann und wird auch durch Kleinerben aufgebaut. Das sollte gefördert werden. Eine breitere Vermögensverteilung stabilisiert die Gesellschaft und lässt die Leute sich auch freier fühlen.
An die Freiheit in einer nativen Gesellschaft kommen wir aber systembedingt nie heran.