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RE: Verbot des Futureshandels für Privatkunden
| 30.09.2022, 12:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.09.2022, 12:16 von Boy Plunger.)
Pressemitteilung | 30.09.2022
Produktintervention: BaFin schützt Kleinanleger vor unbegrenzten Verlusten beim Future-Handel
Kleinanleger mit Sitz in Deutschland sind ab dem 1. Januar 2023 davor geschützt, beim Handel mit Futures unbegrenzte Verluste zu erleiden. Dafür beschränkt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Vermarktung, den Vertrieb und den Verkauf dieser Produkte an Kleinanleger. Anders als die Entwurfsfassung, welche die BaFin im Februar 2022 konsultiert hatte, sieht die veröffentlichte Allgemeinverfügung Ausnahmen vor: Der Handel mit Futures zu Absicherungszwecken bleibt für Kleinanleger unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
Kleinanleger dürfen künftig weiter Futures handeln, wenn sie damit realwirtschaftliche Preisrisiken absichern. Sie müssen den Absicherungszweck dann vorab gegenüber ihrem Wertpapierdienstleistungsunternehmen bestätigen. Absicherungsmöglichkeiten sind besonders bedeutsam für Agrarbetriebe, aber auch für andere Unternehmen der Realwirtschaft.
Außerdem bleibt der Future-Handel für Kleinanleger dann möglich, wenn ein Wertpapierdienstleistungsunternehmen die Nachschusspflicht vertraglich ausschließt und Anleger somit nicht mehr als den investierten Betrag verlieren können. Zudem gilt eine Übergangsregelung: Nicht von der BaFin-Maßnahme erfasst sind Future-Kontrakte, mit denen Positionen abgewickelt bzw. geschlossen werden, die vor Inkrafttreten der Allgemeinverfügung eröffnet wurden.
...
https://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffe...1.2_cid500
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RE: Verbot des Futureshandels für Privatkunden
| 30.09.2022, 12:54
Zitat: "Kleinanleger mit Sitz in Deutschland sind ab dem 1. Januar 2023 davor geschützt, beim Handel mit Futures unbegrenzte Verluste zu erleiden. Dafür beschränkt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Vermarktung, den Vertrieb und den Verkauf dieser Produkte an Kleinanleger.".
Das Orwell. Original.
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RE: Verbot des Futureshandels für Privatkunden
| 30.09.2022, 15:10
Also im Grunde das, was ich schon erwartet hatte: es geht um die Nachschußpflicht. Wenn der Anleger davon befreit ist, kann er weiter handeln.
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RE: Verbot des Futureshandels für Privatkunden
| 30.09.2022, 23:38
Wo ist das Problem?
Bei meinem Broker muss ich eine Margin pro Kontrakt hinterlegen.
Der Stopp den man max. setzen darf liegt ungefähr bei der Hälfte der Margin - ohne Stopp wird hier liquidiert.
Diese vertraglichen Bedingungen schliessen eine Nachschusspflicht faktisch aus.
Selbst mit starker Slippage ist es praktisch ausgeschlossen das die Margin komplett drauf geht.
Am Ende des Tages muss ich alle Positionen geschlossen haben - oder eine vielfach höhere der
aktuellen Volatilität entsprechend angepasste Margin hinterlegen.
Ich hatte noch nie eine Nachschusspflicht und praktisch ist es unmöglich dort hinzukommen.
Man kann max. etwas mehr als die Hälfte der Margin verlieren - hat man dann kein weiteres Geld auf dem Konto
kann man keine neue Position mehr eröffnen.
Problem ist erstens das diese Broker um die es geht (wohl wieder mal irgendwelche CFD-Buden) kleinste
Margin-Anforderungen verlangen und kleinste Kontogrössen ermöglichen um Kunden anzulocken.
Diese Kunden die mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Ahnung haben lassen sich von irgendwelchen
Werbeaussagen oder Werbefilmchen vom schnellen Geld anlocken und zahlen dann genau so viel ein
wie sie müssen - Mindestkontogrösse, Mindest-Margin-Anforderung.
Eröffnen dann ohne Ahnung und blind wie die Nacht was Analyse und Strategien angeht Positionen mit
Hebel x-tausend oder x-hundert und sind dann in entsprechend volatilen Marktphasen ruckzuck in der
Nachschusspflicht. Dann rennen sie zum Anwalt oder zur BaFin und beschweren sich das sie abgezockt
wurden. OK wurden sie eigentlich auch weil solche Kontogrössen, Margins einfach unseriös sind und
von vornherein zum Scheitern verurteilt sind.
Hauptproblem ist aber das sie einerseits das Produkt nicht verstehen und andererseits keine Ahnung
von Analyse, RM/MM, Strategien haben. Position wird eröffnet und dann wird zugeschaut wie diese immer
weiter ins Minus läuft - kein Stopp, kein Plan. Letzten Endes selber Schuld.
Jetzt werden die Broker entsprechend reagieren. Pflichtsstopp über der Margin sodass es nicht in die
Nachschusspflicht rutschen kann. Anpassung/starke Erhöhung der Margin bei Overnight-Positionen
entsprechend der Volatilität des gehandelten Futures. Oder gar keine Overnight-Positionen mehr -
Oder zumindest keine Over-Weekend-Positionen.
Dementsprechend werden sich weniger Kunden wegen zu wenig Geld für die höheren Margins anlocken
lassen oder ziemlich schnell wieder weg sein wenn ein Grossteil der Margin weg ist.
So gesehen ist das eigentlich eine gute Sache und soll letzten Endes wohl vor allem die Abzocker-Buden in
die Schranken weisen.
Gab früher auch US-Broker bei denen man mit 2000 Dollar Kontogrösse und Margin von 200 Dollar je
Kontrakt einfach mal 10 ES-Emini-Kontrakte handeln konnte. Keine Ahnung ob es sowas noch gibt.
Aber es dauert bei vielen die sich auf sowas einlassen wahrscheinlich sehr oft länger 2000 Dollar anzuzünden
und beim Verbrennen zuzuschauen als die Position mit 10 ES-Emini-Kontrakten die 2000 Dollar platt
gemacht haben.
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RE: Verbot des Futureshandels für Privatkunden
| 04.10.2022, 18:08
Die CFD-Buden sind eh illegal wenn sie eine Nachschußpflicht haben, das ist doch lange durch. Um die gehts also nicht. Und das Du verstehst das die Margin und die automatische Liquidation deiner Position Dich schützt (bis auf ein kaum bezifferbares da minimales Restrisiko) interessiert die BAFIN nicht. Mals sehen wie das Drama weiter geht aber es nervt extrem.
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RE: Verbot des Futureshandels für Privatkunden
| 04.10.2022, 18:50
(04.10.2022, 18:08)jf2 schrieb: Die CFD-Buden sind eh illegal wenn sie eine Nachschußpflicht haben, das ist doch lange durch. Um die gehts also nicht. Und das Du verstehst das die Margin und die automatische Liquidation deiner Position Dich schützt (bis auf ein kaum bezifferbares da minimales Restrisiko) interessiert die BAFIN nicht. Mals sehen wie das Drama weiter geht aber es nervt extrem.
Wie soll Sklavenhaltung gehen wenn die Sklaven wirklich Geld verdienen könnten?
Die Argumentation ist einfach: alle unsere Bürger sind so dumm dass sie nicht mal versuchen dürfen an den Finanzmärkten zu agieren. OK, wenn man die Politiker anschaut die die Bürger wählen dann ist diese Argumentation vielleicht gar nicht so dumm.
Ich habe wirklich schon viel gesehen in meinem Leben, aber was die Europäische Union gerade in Finanzanlagen mit ihren Bürgern macht ist nicht mehr aus dieser Welt. Ich könnte nicht in so einem Staatenbund leben...
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Der einzige gute Tipp von Deinem Broker ist ein margin call.