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Beruf: Daytrader - "Daytrading von Aktien"
#11
Notiz 

RE: Beruf: Daytrader - "Daytrading von Aktien"

Finde das was du liebst. Lebe DEIN Leben.

Das Selbststudium ist die beste Art und Weise überhaupt etwas zu erlernen. Es geht darum sich Wissen und Fertigkeiten anzueignen. Das passiert durch Beobachtung, Versuch, Irrtum, Üben in der Praxis und Lektüre. Das Resultat können beachtliche bis herausragende Leistungen sein.

Es gibt Menschen für die sind Netflix-Serien anziehender, als viele Stunden etwas zu lernen, sich den Kopf zu zerbrechen und zu versuchen einen Sachverhalt zu zerlegen und zu verstehen.

Der Lernende der willig ist, sich zu öffnen und Neues zu erlernen, fällt das leicht. Dieser ist für die Zukunft und den Wandel deutlich besser gewappnet. Ein unstillbares Lernbedürfnis führt zu einem enormen fachlichem und persönlichem Wachstum.

Das wahre innere Glück kommt aus meiner Sicht nicht von den materiellen Dingen dieser Welt. Für mich sind Familie, Freunde, Natur, Bewegung und Gesundheit Quellen des inneren Glücks.

Braucht es ein hochdekoriertes Studium für den beruflichen Erfolg? Nein! Das beste Beispiel ist der ehemaligen CEO von Apple Steve Jobs und Multimilliadär.


__________________
Trading is both, the easiest thing to do and also the most demanding thing you've ever done in your entire life. It can ruin your life, your family, and everything you touch if you don't respect it, or it can change your life, your families, and give you a feeling that is hard to find elsewhere if you succeed.
#12
Notiz 

RE: Beruf: Daytrader - "Daytrading von Aktien"

(06.11.2022, 03:13)boersenkater schrieb: Bei ziemlich oberflächlichen, seltenen Bekanntschaften gibt es dann Gespräche in diese Richtung....

Was machst Du so beruflich? (oder was/wo arbeite ich zur Zeit)
Du hat sich nichts verändert - immer noch im Home-Office ein bisserl Online-Trading.
Ja läuft das?
Ja passt schon.
(Mitleidig) Ja wie wäre es wieder mit einem richtigen Job mit geregeltem Einkommen und so?
Ja mal sehen - im Moment eher nicht.

Wenn die wüssten was ich da an manchen Tagen oder Wochen einfahre dann würden die sicher nicht fragen ob ich
wieder einen echten Job haben wollte.

Sag' doch das nächste Mal, Du bist Prop-Trader auf eigene Rechnung. Das klingt dann schon mal gefühlt nach Gehaltsklasse 500k aufwärts im Jahr. Biggrin 

So habe ich das zumindest früher gemacht, als ich vor anderthalb bis zwei Jahrzehnten auf den diversen Handelsplattformen für binäre Optionen unterwegs war, als es sie noch gab. Als Marketmaker und Prop-Trader für binäre Optionen habe ich mich anderen gegenüber bezeichnet. Stimmte auch, nur denken die anderen dann wunder Gott weiß was da für Millionenbeträge gescheffelt werden - Pustekuchen. Also im Prinzip genau andersrum wie bei Dir. Biggrin
#13
Notiz 

RE: Beruf: Daytrader - "Daytrading von Aktien"

(06.11.2022, 03:13)boersenkater schrieb: Wenn man oder ich wirklich Privatier wäre würde ich definitiv eingehen.
Zu Tode langweilen oder seine Zeit mit irgenwelchen Hobbies totschlagen?
Nein Danke.

Spätestens zur Rente erfährt uns alle dieses Schicksal.
Ich kenne einige Privatiers die ein durchaus zufriedenes Leben führen.
Einige greifen aber auch gerne zur Flasche und machen sich selbst kaputt.
Wie bei so vielen: Es ist das, was du daraus machst.

(06.11.2022, 04:27)Boy Plunger schrieb: Braucht es ein hochdekoriertes Studium für den beruflichen Erfolg? Nein! Das beste Beispiel ist der ehemaligen CEO von Apple Steve Jobs und Multimilliadär.

Es geht auch kleiner.
"Homo Oeconomicus" aka Aron Israel hatte damals auch sein Studium abgebrochen. Der Aufschrei war wirklich groß bei seinen Youtube Fans.
Aber er hat es geschafft ein gutes Business aufzubauen.
https://www.youtube.com/c/HomoOeconomicus

Meinen Respekt auf jeden Fall. Allerdings ist das nicht der Regelfall.

Als ich den Film von Steve Jobs gesehen habe ist mir häufiger aufgefallen das der Mann "alles auf eine Karte" gesetzt hatte.
Ob das letztendlich systematischer Erfolg war, oder eine Verkettung von Glück, kann man gar nicht so genau sagen.

Es gibt nicht wenige die das genauso wie Steve Jobs gemacht haben und nun unter der Brücke oder im Trailer Park pennen.
Von denen hört man aber nichts.

__________________
Reiner Satire Account ohne rechtliche Verwertbarkeit
Viel ist schon gewonnen wenn nur einer aufsteht und Nein sagt - Berthold Brecht
#14
Notiz 

RE: Beruf: Daytrader - "Daytrading von Aktien"

(05.11.2022, 15:46)Vahana schrieb: Meinen letzten Trade von insgesamt 8805 habe ich am 26.2.2020 abgeschlossen und es seitdem keine Sekunde bereut.

Nochmal in Zahlen ausgedrückt, da es hat mich selber interessiert hat.

Am 6.3.2015 habe ich meinen ersten Trade eröffnet. Da war ich steuerlich logischerweise auf Null.
Die besagten 8805 Trades später hatte ich bis zum 28.2.2020 einen stolzen Verlusttopf von 109.938,72 € angesammelt. Von diesem Tag habe ich noch eine Abrechnung weswegen ich das gut nachvollziehen kann.
Jetzt am 4.11.2022 stand der Verlusttopf bei 42.666,79 €,

Abgetragen wurde das durch 38.692,54 € Dividenden, der Rest durch Verkäufe und nur unwesentliche Spielereien mit Tesla Shorts.

Also ganz grob kann man sagen, dass ich in 5 Jahre brauchte um die Trading Verluste aufzubauen und weitere 5 Jahre um sie mit Buy&Hold wieder abzubauen. Wenn ich davon ausgehe das ich in den nächsten 2 Jahren nichts verkaufe.

In den 5 Jahren Trading hatte ich Overnight- und Spreadkosten von 128.836,01 € die im CFD Handel komplett im steuerlichen Verlusttopf landen.
Und bei den Spreadkosten sind nur meine 3 meistgehandelten Instrumente (Dax, Silber, Palladium) eingerechnet.
Aktien, Kaffee, Öl, Vola, Gold, Bonds, Nikkei, S&P, CO2-Zertifikate, ... ich habe noch vieles mehr gehandelt.

Das Ende meines Tradings, also der finale-Stopp-Trigger, war im Endeffekt der günstige Stand der Aktien Anfang 2020 wodurch ich das restliche Kapital vom CFD in den Aktienmarkt gesteckt habe.
Seiteneffekte waren
- die Zwangsliquidierungen bei US Aktien am Ex-Dividenden-Tag. Gesetzlich bedingt.
- Die Marginerhöhungen. Auch Gesetzlich bedingt.
- Die ständigen Overnight Margin Erhöhungen bei "außergewöhnlichen Marktbedingungen". Vom Broker bedingt.

Und jetzt gibt es ja diese neue Gesetzgebung, dass die Verluste nur noch bis 20.000€/a auf die Gewinne angerechnet werden. Spätestens das hätte den Vogel komplett abgeschossen.
Auch die Overnightkosten sind inzwischen von 4,34% auf 5,61% angestiegen. Bedingt durch Zinseffekte und den Broker, auch die weggefallene Nachschusspflicht spielt da mit rein.

Von meinem Start vor 8 Jahren bis zum heutigen Tag sind die Rahmenbedingungen für Trader und auch Daytrader kontinuierlich schlechter geworden.
Auch wenn es für einige Trader zu funktionieren scheint, halte ich es für durchaus fahrlässig jemanden das Trading zu empfehlen oder das sonstwie positiv darzustellen.
Ganz speziell Börsenneulinge können das ganze Desaster um Trading gar nicht richtig einordnen.

Und ich glaube das Allerschlimmste ist, wenn die Börsenneulinge nach negativen Erfahrungen mit dem Trading sich komplett von der Börse abwenden.

__________________
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#15
Notiz 

RE: Beruf: Daytrader - "Daytrading von Aktien"

(05.11.2022, 15:46)Vahana schrieb: Von den Fehlern die ich damals gemacht habe profitiere ich noch heute, aber die wichtigste Erkenntnis ist einfach das erfolgreiches Trading eher eine Illusion als funktionierende Realität ist.
Mein Roboter den ich programmiert habe hat das noch einmal ziemlich deutlich bestätigt, dass erfolgreiche Trader einfach nur die statistischen Außreißer im System sind.

Interessant, offenbar hat das nicht funktioniert ...  welchen Ansatz hattest du in deinem Algo-Roboter verfolgt, magst dazu ein paar Details verraten?

__________________
[Trading Robots  &  David Fish list]
#16
Notiz 

RE: Beruf: Daytrader - "Daytrading von Aktien"

(06.11.2022, 16:04)Vahana schrieb: Nochmal in Zahlen ausgedrückt, da es hat mich selber interessiert hat.

Am 6.3.2015 habe ich meinen ersten Trade eröffnet. Da war ich steuerlich logischerweise auf Null.
Die besagten 8805 Trades später hatte ich bis zum 28.2.2020 einen stolzen Verlusttopf von 109.938,72 € angesammelt.

Uff! Eek 
Aber ich weiß, wie das ist - das ist ja nur die Endabrechnung nach fünf Jahren. Unterjährig bzw. auch am Ende eines Jahres fällt das gar nicht so auf.
Motto: Kleinvieh macht auch Mist, in diesem Falle wörtlich zu nehmen. Frown


(06.11.2022, 16:04)Vahana schrieb: Auch wenn es für einige Trader zu funktionieren scheint, halte ich es für durchaus fahrlässig jemanden das Trading zu empfehlen oder das sonstwie positiv darzustellen.
Ganz speziell Börsenneulinge können das ganze Desaster um Trading gar nicht richtig einordnen.

Tup Tup
Das entscheidende Stichwort ist für mich hier "für einige Trader".
Ich bin schon seit längerem der Auffassung, daß es sich um eine sehr individuelle Geschichte handelt, die für eine Handvoll Leute funkitioniert, jedoch nicht verallgemeinert werden kann. Das betrifft hier insbesondere das '"Traden nach Kochbuch", wie ich es bezeichne.

Motto:
"Besuchen Sie mein Daytrading-Grundlagenseminar für nur 999 €. Das hört sich nach viel Geld an, doch ich sage Ihnen, wenn Sie diese Grundlagen sich alle selbt durch eigenen Handel erarbeiten wollen, zahlen Sie ein Mehrfaches an Lehrgeld."

"Anschließend empfehle ich Ihnen mein Aubauseminar Teil 1 für nur 1.999 €, wo Sie die Entwicklung eines eigenen automatisierten Daytradingssystems inklusive Backtesting erlernen. Dann sind Sie 'Ready to trade!' Durch permanente Optimierung Ihrer Handelsstrategie werden Sie im Laufe der Jahre Ihre Verluste minimieren und Ihr Gewinnwachstum verstetigen können."

Ja...ja...... Rolleyes Rolleyes Rolleyes
#17
Notiz 

RE: Beruf: Daytrader - "Daytrading von Aktien"

Zitat:welchen Ansatz hattest du in deinem Algo-Roboter verfolgt, magst dazu ein paar Details verraten?

Trendfolge, also mit dem dem übergeordneten Trend gegen den kurzfristigen Trend handeln.
Also im Prinzip das, was so ziemlich jeder Trader als unumstößliche biblische Wahrheit ansieht.

Inklusive Stopp und Take-Profit Setzung, Time Stopp, Pyramidisierung, 2 gleitende Durchschnitte als Trendparameter. Stopp nach maximalem Tagesverlust und Tagesgewinn, etc.
Eigentlich konnte jeder relevante Parameter angefasst werden und dann im Backtest untersucht werden.

Ich glaube irgendwann nach dem 300. Backtest habe ich dann irgendwann eigesehen das es Schwachsinn ist sich noch weiter damit zu beschäftigen.

Natürlich gab es einige Paramter die zu unfassbaren Gewinnen geführt haben. Aber wenn man nur einige vermeintlich irrelevante Stellräder etwas verändert hat, dann kam ein ganz anderes Ergebnis raus.
Und das ist nicht plausibel. Jeder der sich mit Statistik und Mathematik auskennt der weiß das man von sowas Abstand nehmen muss.

Und der Roboter war definitiv richtig programmiert. Bei den Daten für den Backtest gehe ich auch davon aus, auch wenn hier die größte Blackbox lag.
Das war im MT5 programmiert.

Zitat:Das entscheidende Stichwort ist für mich hier "für einige Trader".

Das gleiche Konzept wie bei Traum Fußballprofi zu werden.
Millionen Mamas schicken ihren Nachwuchs zum Bolzplatz und vernachlässigen die Schule. Zum Schluss werden nur einige 100 damit erfolgreich nachdem viele durch mangeldes Talent, Verletzungen, Pech und sonstige Dinge bis dahin aussortiert werden.
Aber alle sehen nur die auf dem Platz die Millionen verdienen und haben den Traum Profi zu werden.

__________________
Reiner Satire Account ohne rechtliche Verwertbarkeit
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#18
Notiz 

RE: Beruf: Daytrader - "Daytrading von Aktien"

(06.11.2022, 16:04)Vahana schrieb: Von meinem Start vor 8 Jahren bis zum heutigen Tag sind die Rahmenbedingungen für Trader und auch Daytrader kontinuierlich schlechter geworden.
Auch wenn es für einige Trader zu funktionieren scheint, halte ich es für durchaus fahrlässig jemanden das Trading zu empfehlen oder das sonstwie positiv darzustellen.
Ganz speziell Börsenneulinge können das ganze Desaster um Trading gar nicht richtig einordnen.

Und ich glaube das Allerschlimmste ist, wenn die Börsenneulinge nach negativen Erfahrungen mit dem Trading sich komplett von der Börse abwenden.

Stimmt - die Rahmenbedingungen sind heute andere als ich in den 2000ern angefangen habe.
Es ist durch die politischen Entscheidungen definitiv enger geworden - speziell im Bereich der Futures wo ich letzten Endes
gelandet bin. Hätte es zu meiner Anfangszeit so ausgesehen wäre ich wahrscheinlich bei Aktien geblieben.
Das was ich mache kann ich genauso gut auch mit Aktien machen - zumindest was die Analyse angeht.
Futures sind einfacher zu handeln - einfach durch die vorhandene Liquidität. Würde ich Aktien handeln - oder falls ich doch
noch umschwenke - dann würde ich mir die passenden Aktien aussuchen mit denen ich in der gleichen Art und Weise
handeln kann.

Im Grunde muss man es einfach als Business sehen. Auch in anderen Branchen sind die Bedingungen schwieriger geworden.
Manche geben auf, andere passen sich an. Neueinsteiger starten unter diesen Bedingungen und haben entsprechende
Konzepte um trotzdem erfolgreich zu werden - mit denen sie auch desöfteren die "Alteingesessenen" überholen die sich
nicht oder zu wenig an die neuen Gegebenheiten anpassen. Natürlich gibt es auch Neueinsteiger die mit ihrem Business
baden gehen. Die einen schaffen es - die anderen nicht.

Beim Trading ist das nicht anders - oder generell beim Börsenhandel - Du musst Dich anpassen und die gegebenen
Rahmenbedingungen bei Deinem Vorgehen berücksichtigen. Die einen schaffen es - die anderen nicht.

Vieles ist aber auch besser, einfacher geworden - Hardware, Software, Daten, Broker, Internetgeschwindigkeit, Internet-
stabilität.... - da sah die Welt vor über 20 Jahren auch ganz anders aus - viel schlechter als heute - Rahmenbedingungen
die das ganze sehr viel aufwändiger als heute gemacht haben. Anpassungsfähigkeit, Flexibilität - braucht es immer wenn
man ein Business startet oder über die Zeit bestehen will. 


"Jemandem das Trading empfehlen" 
Ich denke das ich das nicht gemacht habe - im Gegenteil.
Du willst traden aber keine Zeit, Geld, Energie reinstecken - lass es bleiben
Du hast kein wirkliches Interesse für das Thema - lass es bleiben
Du glaubst innerhalb kürzester Zeit erfolgreich zu werden - lass es blieben

Du sagst Du bist 2015 eingestiegen und hast innerhalb von 5 Jahren einen sechsstelligen Verlust eingefahren.
Ein Gedanke der mir kam - wie ist das möglich während eines der längsten Hausse der Geschichte - getrieben
durch die Geldflut der Notenbanken ging es seit 2009 permanent nach oben - wie kann man dann so einen
Verlust einfahren?
Aber egal - wenn Du 2015 eingestiegen bist - wie lange hast Du Dich vorher vorbereitet?
Bei mir sah es so aus - Ausstieg aus meinen "Langfristanlagen" im Frühjahr 2000 vor Platzen der Internetblase.
Einige Monate nichts gemacht - dann wieder angefangen "kleine" Positionen aufzubauen - in den fallenden
Markt hinein während mal wieder eine kleiner Rebounce, oder eine kurze Bärenmarktrally lief - Einstieg kurz
bevor es wieder runterging - und voll auf die Fresse bekommen. Paar mal genau so gehandelt dann hatte ich
genug.

Jetzt will ich es richtig wissen und lernen. Charttechnik war für mich Kaffeesatzleserei - nutzlos, überflüssig,
ohne Mehrwert. Ich habe mich dann ca. 3-4 Jahre mit allem rund um Trading, Börsenhandel, Chartanalyse, etc.pp.
beschäftigt. Zwischendurch auch mal den einen oder anderen Trade gemacht um mein erworbenes Wissen
anzuwenden. Durchwachsene Ergebnisse - mal gewonnen mal verloren. Trotzdem kein Jahr mit Verlust
abgeschlossen. Aber hätte ich das Kapital nicht gehabt das ich in der Internetblase verdient habe dann hätte ich
davon kaum leben können. Hardware, Software, Daten, Bücher, Börsenbriefe, Finanzmagazine - hat alles viel
Geld verschlungen.

Im Grunde ging es dann so um 2004 herum "richtig los" - mit Swingtrading - was nur durch RM/MM erfolgreich
war. Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen. Natürlich dann nicht mehr aufgrund meiner subjektiven Meinung
was passieren kann sondern aufgrund von Chartanalyse. Aber alles viel zu anstrengend - da muss noch mehr
gehen - ständig an den Charts gearbeitet, Werkzeuge entwickelt, Setups entwickelt - Schrittchen für Schrittchen
immer besser geworden. Klar auch immer wieder Verluste eingefahren aber am Ende des Monats ordentlich
Gewinn eingefahren - es wurde immer weniger anstrengend - aber ich würde sagen das ich so um 2010 herum
den Sumpf durchquert hatte an dem es dann nicht mehr anstrengend war. Kein Grund damit aufzuhören noch
besser zu werden.....

Summa Summarum -> ca. 4 Jahre mit Grundlagen beschäftigt - Vollzeit - bis zu 18 Stunden am Tag. Auch am
Samstag und Sonntag. Dann "richtig" mit Chartanalyse angefangen und diese permanent weiterentwickelt.
Unterm Strich nochmal 6 Jahre bis ich ein für mich befriedigendes Level erreicht habe. Summa Summarum habe
ich also 10 Jahre gebraucht. Das was ich heute habe, wie ich es heute mache - im Vergleich zu diesem befriedigenden
Level - nach weiteren 12 Jahren - ist eine komplett andere Welt wie 2010.

Hört sich das für Dich wie Werbung an?  -> Wenn Du damit anfängst solltest Du ungefähr 10 Jahre einplanen bis
Du wirklich erfolgreich bist - in dieser Zeit musst Du viel Zeit - viel mehr Zeit als für irgendwas anderes was Du
bisher gemacht hast investieren. Es wird Dich viel Geld kosten - Hardware, Software, Daten, Bücher,.......
Du musst Deine ganze Energie reinstecken. Und danach musst Du immer weiter machen - auch wenn Du schon
ordentliche Gewinne einfährst - weiter Zeit, Energie reinstecken um Dich, Dein Können, Deine Fähigkeiten,
Deine Setups, Deine Werkzeuge weiter zu entwickeln.

Wie sah das bei Dir aus als Du 2015 "richtig" eingestiegen bist?

So im Grunde ist das Thema eines bei dem man vom Hundertsten ins Tausendste kommt.
 
Von CFDs halte ich gar nichts - würde ich auf keinen Fall als Trading-Vehikel nutzen.
Und ich denke das es für einen "privaten" Trader nicht schaffbar ist das ganze zu automatisieren
-> "Algo-Trading, Roboter,...."

Aber ist das so? @FabiC2 scheint einen gangbaren Weg gefunden zu haben - der vor allem dadurch funktioniert
das er viele Trades parallel laufen lässt - einzelne heftige Rohrkrepierer die durch die Gewinne der anderen abgedeckt,
übertroffen werden. Also wenn sich das dementsprechend weiter so entwickelt wie es jetzt aussieht - auch langfristig -
dann hat er etwas geschafft was ich nicht für möglich gehalten habe.

Was sagt uns das? Das es immer Wege und Möglichkeiten gibt etwas "Unmögliches" zu schaffen - auch wenn die
meisten anderen das nicht schaffen. Gilt dementsprechend auch für das Daytrading oder für irgendein anderes
Business. Man muss sich bewusst sein das es in die Hose gehen kann - die Wahrscheinlichkeit dafür auch höher ist
als das es zum Erfolg wird - am Ende muss jeder seine eigenen Entscheidungen treffen und seinen eigenen Weg
finden.

Wichtig ist der Wille zum Erfolg, Energie und Leidenschaft für die Sache. Ich habe schon viele mit vielem scheitern
sehen weil sie die falsche Einstellung hatten, weil es auch nicht das richtige für sie war. Die meisten haben trotzdem
ihren Weg gefunden - entweder mit einem anderen Business das passender war oder mit einem Job als Angestellter
in dem sie ihren Platz gefunden und teilweise auch richtig Karriere gemacht haben.

Trading ist nicht für alle der richtige Weg. Genauso wie auch sonst nicht jeder Job für jeden der richtige Job ist.
Wenn Du eine Arbeit findest die Dir Spass macht ist es keine Arbeit bzw. fühlt es sich nicht wie Arbeit an.

Wenn Du keine Leidenschaft für das Trading - für die Sache an sich mit allem drum und dran mitbringst - dann
wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit nix werden. Aber auch wenn Du die Leidenschaft mitbringst solltest Du
damit rechnen das es ein langer Weg sein kann bis Du ein Level erreichst an dem Du es wirklich geschafft hast.

__________________
#19
Notiz 

RE: Beruf: Daytrader - "Daytrading von Aktien"

ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Als Möchtegern-Investor vor 11 Jahren angefangen, habe ich mir eine sehr blutige Nase geholt. Overnight hatte ich mit Thomas Cook 75% meines Kapitals verloren.  Das war aber im Nachhinein, die beste Lektion meines Lebens. Dadurch bin ich zum Daytrading gekommen, mittlerweile bin ich Scalper und handle ausschließlich dt. Aktien.

Als Daytrader/Scalper muss man sehr diszipliniert sein. Impulskontrolle ist mit die wichtigste Eigenschaft eines Traders. Des Weiteren müssen kleine Verluste akzeptiert und sofort realisiert werden, denn große Buchverluste führen zu Emotionen und diese verleiten zu irrationales Verhalten. Trade small-trade often, darin liegt der Schlüssel zum Erfolg. 

Wer nach 1-2 Jahren nicht kontant profitabel handelt, sollte die Finger vom Trading lassen. Zum Üben reichen 3k€. Finger weg von Futures, weil die einfach für so ein kleines Konto zu groß sind. Im Future Bereich handeln Vollprofis mit jahrzehnterlanger Erfahrung und sehr tiefen Taschen. Die ziehen jedem Anfänger das Geld aus der Tasche. Sucht euch Aktien mit kleiner ATR. Aktien zwischen 1-10€. Fangt mit sehr kleiner size an. Setzt euch sehr kleine Tagesziele von 5-10€. Monatsziele von 100-300€. Daytrader traden nicht für den Homerun, sondern für viele kleine Gewinne. Ein Daytrader möchte ein konstantes monatliches Einkommen generieren mit möglichst geringem Risiko. Zu meiner Anfangszeit bin ich auch zu viel Achterbahn gefahren. Das macht die Psyche auf Dauer kaputt. 

Wünsche jedem, der es versuchen will, viel Glück.

Der Weg ist das Ziel.


Angehängte Dateien    
#20
Notiz 

RE: Beruf: Daytrader - "Daytrading von Aktien"

(07.11.2022, 01:52)boersenkater schrieb: Du sagst Du bist 2015 eingestiegen und hast innerhalb von 5 Jahren einen sechsstelligen Verlust eingefahren.
Ein Gedanke der mir kam - wie ist das möglich während eines der längsten Hausse der Geschichte - getrieben
durch die Geldflut der Notenbanken ging es seit 2009 permanent nach oben - wie kann man dann so einen
Verlust einfahren?

Mein Plan war ursprünglich ein Aktiendepot aufzubauen, ähnlich wie ich es heute habe.
Damals habe ich den Markt aber für überbewertet gehalten. Es gab zu der Zeit kaum Aktien die nicht nahe des Allzeithochs waren, die ich auch gut fand.
Also war der Plan die Gewinne aus den Shorts in Aktien zu wandeln.
Dementsprechend habe ich den Dax geshortet, Silber long. Hauptsächlich.
Mitte 2016 habe ich dann angefangen das Depot aufzubauen, trotz den Verlusten im Trading. Als zweites Standbein sozusagen.

(07.11.2022, 01:52)boersenkater schrieb: Aber egal - wenn Du 2015 eingestiegen bist - wie lange hast Du Dich vorher vorbereitet?

Zeitlich weiß ich das nicht genau. Ich habe ein paar Bücher gelesen, Videos geschaut, noch mehr Bücher gelesen.
Dann habe ich Papertrading betrieben, aber nach einiger Zeit gemerkt das es Null Effekt hat (psychologisch) wenn kein Geld dahinter steckt.
Also habe ich gesagt es macht mehr Sinn mit "geringen Beträgen" im Echthandel zu starten. Da es damals den Mini Dax noch nicht gab war die kleinste Einheit etwa 10.000€.
Am Anfang hat das auch funktioniert. Dann nicht mehr. Und dann kommt die Scheiße Lawine ins rollen.

Meine längste Gewinnserie hat 400 Handelstage gehalten, also 100% Trefferquote in der Zeit. Es ist nicht so das die Strategie kontinuierlich auf Verlust stand.
Oftmals mussten Verluste auch realisiert werden, weil der Broker der Meinung war ein paar Stunden vor Handelschluss eine Marginerhöhung zu machen weil in den USA eine Wahl anstand.
Oder weil der Gesetzgeber meinte das die Margin allgemein erhöht werden musste.
Also auf die eigenen Probleme kommen noch fremderzeugte Probleme zusätzlich oben drauf. Ohne jetzt die Schuld woanders suchen zu wollen.

(07.11.2022, 01:52)boersenkater schrieb: Von CFDs halte ich gar nichts - würde ich auf keinen Fall als Trading-Vehikel nutzen.
Und ich denke das es für einen "privaten" Trader nicht schaffbar ist das ganze zu automatisieren
-> "Algo-Trading, Roboter,...."

CFD sind heute kaputtreguliert.
Heute würde ich mit Knock-Out-Zertifikaten handeln.

Wenn ein Trader eine recht simple Strategie hat sehe ich kein Problem darin das auch ein Roboter das übernehmen kann.
Falls es eine komplexe meinungsbasierte Strategie ist, wird es ohnehin nicht langfristig funktionieren. Egal ob manuell oder automatisiert.
Der Vorteil der Automatisierung ist, dass man über Jahrzehnte Backtesten kann und das Ergebnis in weniger als 10 Minuten hat.
Roboter wird niemals müde oder launenhaft. Schwitzt nicht, macht genau was ich sage und das alles noch völlig umsonst.

Meinen Roboter habe ich bei einer Firma in Auftrag gegeben und der gute Mann hat 1:1 das umgesetzt was ich ihm gesagt habe. Pctap
Wenn ich mir den Code heute anschaue dann war das eine echt gute Idee.
Bis ich die Programmierung so vollumfassend gelernt hätte wären wohl Monate vergangen. Zum Schluss hat man sich so in das Projekt verliebt das man es trotzdem eingesetzt hätte.
Wahrscheinlich war es deswegen sogar billiger das nicht selber zu machen.
Außerdem ist das 4 Augenprinzip gar nicht so verkehrt. Ich hatte meine Denkfehler und auch der Programmierer hat nicht immer im ersten Ansatz meine Intension verstanden.
Aber das Endresultat war zum Schluss zig mal besser als ich es mir vorher vorgestellt habe.
Mit Profis zu arbeiten macht immer Spaß.

Auch wenn ich den Roboter nicht einsetzen konnte hat er mir wertvolle Informationen geliefert.

Unten im Bild ist ein erfolgreicher Backtest zu sehen.
5 Jahre Trading durch 10 Minuten Backtest ersetzt.


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