RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen
| 23.01.2024, 23:01
"Man muss auch schwitzen" Lindner und Wirtschaftsbosse fordern mehr Leistungsbereitschaft
Das Wohlstandsniveau ist in Gefahr - zumindest sehen dies FDP-Chef Lindner und die Chefs der Deutschen Bank und Boschs so. Sie monieren eine sinkende Bereitschaft zur Anstrengung. Die Debatte über die Einführung einer Vier-Tage-Woche gehe völlig am Bedarf und auch der Realität vorbei.
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RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen
| 24.01.2024, 10:38 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.01.2024, 12:19 von Boy Plunger.)
Zitat:IFO senkt Wachstumsprognose für Deutschland wegen Sparkurs der Regierung
Das IFO-Institut kappt seine Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft wegen des Sparkurses der Bundesregierung. Das Bruttoinlandsprodukt werde in diesem Jahr voraussichtlich nur um 0,7 Prozent wachsen, sagen die Münchner Forscher voraus. Noch Mitte Dezember waren sie von einem Plus von 0,9 Prozent ausgegangen. Im vergangenen Jahr schrumpfte Europas größte Volkswirtschaft um 0,3 Prozent.
"Mit dem nun im Haushaltsausschuss vereinbarten Bundeshaushalt wurden nach unserer Schätzung zusätzliche Einsparungen in Höhe von knapp 19 Milliarden Euro beschlossen", begründete IFO-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser die neue Prognose. "Unternehmen und Haushalte werden mehr belastet oder weniger entlastet, und die Staatsausgaben werden gekürzt."
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RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen
| 24.01.2024, 11:02 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.01.2024, 11:03 von Boy Plunger.)
Zitat:Aktivistische Investoren werden ihre Kampagnen gegen europäische Konzerne im laufenden Jahr weiter verstärken. Das zeigt eine neue Analyse des Beratungsunternehmens Alvarez & Marsal, die dem "Handelsblatt" exklusiv vorliegt. Auch die Investmentbank Lazard sehe in einer aktuellen Studie diesen Trend. Deutsche Unternehmen gehörten neben britischen zu den beliebtesten Zielen der Fonds.
In den neuen Analysen werden keine konkreten Firmennamen genannt. Die Datenbank von Alvarez & Marsal signalisiere aber ein stark wachsendes Interesse im zweiten Halbjahr 2023, schreibt das Blatt. Danach gab es von Juli bis Dezember 74 neue öffentliche Kampagnen von Aktivisten gegen europäische Unternehmen, verglichen mit 39 im Vorjahreszeitraum. Bekannteste Beispiele in Deutschland aktuell: Bayer und Brenntag.
Bei Bayer drängen mehrere angelsächsische Hedgefonds auf eine Aufspaltung des Mischkonzerns aus Pharma- und Agrarchemie. Bei Brenntag starteten zwei Hedgefonds 2023 einen öffentlich geführten Angriff ebenfalls mit dem Ziel der Aufspaltung.
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RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen
| 24.01.2024, 19:33
Zitat:Industrie warnt vor erheblichen Schaden durch GDL-Streik
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat angesichts des begonnenen sechstägigen Streiks der Lokführergewerkschaft GDL vor einem wirtschaftlichen Schaden von insgesamt bis zu 1 Milliarde Euro gewarnt und zu Verhandlungen aufgerufen. "Der BDI appelliert an die Vernunft und Verhandlungsbereitschaft aller Beteiligten und fordert eine zügige Beilegung des Tarifkonflikts", sagte BDI-Hauptgeschäftsführerin Tanja Gönner. "Die Ankündigung der GDL stößt auf enormes Unverständnis in der Industrie. Der bis dato längste Streik der Lokführer dürfte den betroffenen Unternehmen enorme Probleme bereiten." Es drohten weitere harte Einschränkungen bis hin zu einzelnen Produktionsausfällen, Drosselungen und Stillständen in der Industrie. Der Schienengüterverkehr befinde sich nach witterungsbedingten Schwierigkeiten gerade erst wieder in der Erholungsphase. Die deutsche Industrie sei angesichts des konjunkturellen Stillstandes ohnehin in einer fragilen Lage. Neben betrieblichen und volkswirtschaftlichen Schäden kämen auch erhebliche Imageschäden für den Verkehrsträger Schiene erschwerend hinzu.
Der Schienengüterverkehr bilde das unverzichtbare Rückgrat für zahlreiche Schlüsselindustrien wie die Chemie-, Stahl-, Automobil-, Papier- und Holzindustrie und habe dadurch eine kaum unterschätzbare volkswirtschaftliche Bedeutung, so der BDI. "Der Streik wird speziell die Anbindung und Versorgung von Produktionsstandorten in der Fläche, auf die Schiene angewiesene Transportabläufe wie Gefahrguttransporte und Rohstoff- und Exportlieferungen empfindlich treffen", warnte Gönner. "Ohnehin stark angespannte Logistikketten sowie der Zugang der Wirtschaft zum europäischen Schienengüterverkehr sind damit akut gefährdet."
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RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen
| 24.01.2024, 23:52
Zitat:China-Abkopplung würde deutscher Wirtschaft schwer zusetzen
Eine abrupte wirtschaftliche Loslösung von China würde nach einer Analyse der Bundesbank die deutsche Wirtschaft hart treffen. Sollte es zu einer plötzlichen massiven Verschlechterung der Wirtschaftsbeziehungen mit China kommen, würden gravierende wirtschaftliche Verwerfungen drohen, analysiert die Bundesbank. "Allerdings wäre selbst ein geordneter Rückzug aus China mit erheblichen Verlusten verbunden." Risiken bestünden auch für die Stabilität des deutschen Finanzsystems. Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Bundesbank mit der Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von China beschäftigt.
Laut Bundesbank exportierte Deutschland im Jahr 2022 Waren im Wert von 107 Milliarden Euro nach China. Auf das Land entfielen sieben Prozent der gesamten Warenexporte, womit China das viertwichtigste Abnehmerland der deutschen Wirtschaft war. 2022 kamen 13 Prozent der deutschen Warenimporte aus China. Das asiatische Land war damit laut Bundesbank "der wichtigste ausländische Lieferant Deutschlands." Bedeutende Risiken bestehen der Bundesbank zufolge auch für deutsche Banken angesichts hoher Forderungen gegenüber Unternehmen, die in China investiert sind. Ende 2022 lagen diese Forderungen bei rund 220 Milliarden Euro.
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RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen
| 25.01.2024, 15:09
Zitat:Analyse
Hartnäckig steigende Preise
Das Thema Inflation ist noch lange nicht abgehakt
Stand: 25.01.2024 06:41 Uhr
Die Teuerung zieht in Deutschland und vielen Ländern Europas wieder an. Ob und wann es zu Zinssenkungen kommt, ist unklar. Vorerst gilt es als ausgeschlossen, dass die Europäische Zentralbank den Leitzins antastet.
Eine Analyse von Klaus-Rainer Jackisch, HR
Zitat:Die Wellen schlagen meterhoch, es stürmt unbarmherzig - es ist für die riesigen Containerfrachter ein Kurs durch raue Gewässer. Immer mehr Schiffe nehmen den rund 5.500 Kilometer langen Umweg um das Kap der Guten Hoffnung im südlichen Afrika in Kauf, anstatt durch den Suezkanal zu fahren. Denn jemenitische Huthi-Rebellen greifen mit aller Gewalt die Schifffahrt im Roten Meer an und machen die Fahrt zum Suezkanal gefährlich.
Die Reise rund ums Kap dauert fünf bis acht Tage länger und treibt zunehmend die Frachtraten in die Höhe - auch deshalb, weil die weltweite Logistik für rund 15 Prozent des Welthandels erneut durcheinandergewirbelt wird. So dürften in den kommenden Wochen wieder verstärkt Container in Asien fehlen, weil der Nachschub wegen des längeren Transports fehlt, warnte kürzlich etwa der Chef des Logistik-Konzerns DHL, Tobias Meyer, auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Meyer weiß, wovon er spricht, denn in Corona-Zeiten löste diese Entwicklung massive Lieferengpässe aus - und damit langfristig auch steigende Preise.
Die neuen Turbulenzen im Welthandel sind nur ein Grund für das tendenzielle Wiederanziehen der Inflation. Die weiterhin hohen Energiekosten, schlechte Ernten und die Tendenz bei vielen Unternehmen, höhere Preise zu verlangen als nötig - bekannt als "Gierflation" - treiben die Teuerung ebenso an wie höhere Steuern und deutlich gestiegene Löhne.
Zitat:Teuerung in vielen Ländern hartnäckig - oder steigend
So zog die Inflationsrate in Deutschland nach hiesiger Berechnungsweise im Dezember im Vergleich zum Vorjahr auf 3,7 Prozent an nach 3,2 Prozent im Vormonat. Auch in der Eurozone legte die Teuerung wieder zu - um 0,5 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent. Besonders stark stiegen die Preise in der Slowakei (6,6 Prozent), Österreich (5,7 Prozent) und Frankreich (4,1 Prozent). In Griechenland oder Spanien, wo man hoffte, die Lage unter Kontrolle zu haben, legt die Teuerung weiter zu oder verharrt auf hohem Niveau. Ähnlich ist die Situation in vielen anderen Ländern außerhalb der Eurozone, insbesondere in den USA und in Großbritannien.
Zitat:Lebensmittelpreise ziehen wieder an
Zitat:Lagarde sieht weiter keinen Spielraum für Zinssenkungen
Etwas mutiger zeigte sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde in Davos - doch vor dem Sommer sieht auch sie keinen Spielraum, über Zinssenkungen zu diskutieren. "Wir befinden uns auf dem richtigen Pfad in Richtung unseres Inflationsziels von zwei Prozent", so die EZB-Chefin. "Aber wir haben es noch nicht erreicht." Und in einer Breitseite an die Anleger fügte sie hinzu: Im Kampf gegen die Inflation sei es "nicht förderlich, wenn die Erwartungen viel zu hoch" seien. EZB-Chef-Ökonom Philip Lane sieht das ebenso. Er glaubt nicht, dass die Preise in diesem Jahr mit derselben Rate und Geschwindigkeit zurückgehen wie im Vorjahr.
Vor diesem Hintergrund ist es also ausgeschlossen, dass die Währungshüter diese Woche auf der ersten geldpolitischen Ratssitzung im neuen Jahr an der Zinsschraube drehen. Auch dürften sie große Schwierigkeiten haben, schon bald das Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen, was die eigenen Prognosen aber ohnehin nicht vorsehen. Tatsächlich geht die EZB in diesem Jahr von drei Prozent aus und hofft, sich im kommenden Jahr der Zielmarke anzunähern.
Zitat:Dramatische Folgen etwa für Baubranche
Der Druck aus vielen Branchen der Wirtschaft, die Zinsen wieder zu lockern, ist allerdings groß. Denn der hohe Leitzins von 4,5 Prozent ist mitverantwortlich für sinkende Investitionen der Unternehmen. Einen Kredit aufzunehmen ist derzeit richtig teuer. Dramatisch sind die Folgen in der Baubranche: immer mehr Projekte stehen vor dem Aus, gestiegene Finanzierungskosten haben die Nachfrage drastisch einbrechen lassen. Die Situation ist so angespannt, dass das Baugewerbe jetzt zum ersten Mal seit langem auch Entlassungen nicht mehr ausschließt - eine Entwicklung, die man vor wenigen Jahren für ausgeschlossen gehalten hätte.
Auf der anderen Seite dämpft die hohe Inflation weiterhin das Konsumverhalten der Bevölkerung, gerade in Deutschland. Das zeigt sich nicht nur am enttäuschenden Weihnachtsgeschäft. Auch die gegenwärtige Bereitschaft zum Shoppen ist sehr gering. Da aber auch der Export nicht rund läuft, trifft der schwache Binnenmarkt die deutsche Wirtschaft umso härter.
Zitat:EZB vor weiterem Dilemma
Die EZB steuert somit auf ein weiteres Dilemma zu. Weil sie viel zu spät auf den Anstieg der Inflation reagiert hat, muss sie jetzt besonders hart und lange durchgreifen - damit würgt sie aber zunehmend die Erholung der Konjunktur ab. Die große Frage ist deshalb, wie konsequent die Währungshüter bei der rigiden Inflationsbekämpfung bleiben.
Viele Volkswirte argumentieren, die Zentralbank solle sich von ihrem Zwei-Prozent-Inflationsziel verabschieden. Sie werde es angesichts der veränderten Strukturen der Wirtschaft, der zunehmenden De-Globalisierung, der hohen Kosten der "grünen" Transformation und wegen der zahlreichen Krisen in der Weltwirtschaft ohnehin nicht mehr erreichen. Auch in anderen Teilen der Welt gibt es ähnliche Diskussionen.
Bislang haben sich die Notenbanker allerdings dagegen gestellt - bei der EZB wohlwissend, dass man mit einem solchen Vorhaben viel Vertrauen in der Bevölkerung zerstören würde. Auf die Diskussion angesprochen versicherte EZB-Direktorin Isabel Schnabel in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung": "Wir haben nicht die geringste Absicht, unser Inflationsziel von zwei Prozent anzutasten."
Somit kommt auf die EZB in diesem Jahr wieder einmal ein schwieriger Balance-Akt zu: die Inflation wirkungsvoll bekämpfen, die Konjunktur nicht völlig abwürgen und das Vertrauen der Bevölkerung sichern - das Vorhaben gleicht ein bisschen der Quadratur des Kreises. Aber vielleicht steht den Währungshütern ja auch das Glück bei und einige Probleme verschwinden wieder - etwa der Konflikt im Roten Meer. Dann würden zumindest die langen Schifffahrten durch die rauen Gewässer am Kap der Guten Hoffnung nicht mehr zu Buche schlagen.
RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen
| 25.01.2024, 15:20
Zitat:Ifo-Index sinkt überraschend
Fehlstart für die deutsche Wirtschaft
Stand: 25.01.2024 11:15 Uhr
Deutschlands wichtigster Frühindikator, der ifo-Index, verheißt nichts Gutes: Die Stimmung in den Führungsetagen hat sich zu Jahresbeginn weiter eingetrübt. Damit verdichten sich die Negativsignale für die deutsche Wirtschaft.
RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen
| 27.01.2024, 17:37
Der Abstieg Bayerns
“Laptop und Lederhose“ – das war einmal. Heute ist nur noch die Lederhose übrig:
Bayerns Exportstärke schwindet spürbar
Kräftige Exportüberschüsse als Ausdruck der wirtschaftlichen Stärke Bayerns gehören einer Studie zufolge der Vergangenheit an. Bereits seit 2019 sei der Freistaat kein Netto-Exporteur von Gütern mehr, heißt es in der Untersuchung des IFO-Instituts. Es bezieht also mehr Waren aus dem Ausland als es dorthin exportiert. Bis 2022 stieg das Defizit auf einen Jahreswert von 34,2 Milliarden Euro, auch getrieben durch hohe Energiepreise. Die Daten für 2023 liegen zwar noch nicht vollständig vor. Bis einschließlich November sei aber ein Defizit im Güterhandel von 9,5 Milliarden Euro aufgelaufen.
Das IFO-Institut geht von einem dauerhaften Trend aus. Der Freistaat müsse sich damit von einem wesentlichen Markenzeichen seines Aufschwungs der Nachkriegszeit verabschieden. "Zwar sind Exportüberschüsse oder -defizite für sich genommen weder gut noch schlecht", sagt der Leiter des IFO-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien und Mitautor der Studie, Oliver Falck. "Aber hohe Exporte sind ein Ausdruck von Wettbewerbsfähigkeit und dafür, dass Güter 'Made in Bavaria' gefragt sind." Auch falle die Industrieproduktion in Bayern - ebenso wie in Deutschland insgesamt - seit 2018 zurück.
Die bayerische Stromerzeugung ist nach dem Atomausstieg auf den niedrigsten Wert seit über dreißig Jahren gesunken. Der Verband der bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) geht nach ersten Berechnungen davon aus, dass 2023 etwa 64 Terawattstunden Strom in Bayern erzeugt wurden. Nach Angaben des Verbands entspricht das dem niedrigsten Wert seit den späten 1980er Jahren. Und im Vergleich zum Höchststand im Jahr 2012 ist die bayerische Stromerzeugung um fast ein Drittel - annähernd 30 Terawattstunden - zurückgegangen.
Zu wenig Strom: Weil Versorgung in Hecketstall nicht passt, sagen zwei große Firmen ab
Um die 250 Arbeitsplätze wären es gewesen. Nach dem Weggang der Dyneon zumindest eine „Teilkompensation“, wie Bürgermeister Johann Krichenbauer sagt. Doch aus der Ansiedlung eines spanischen Großrechenzentrums im Burgkirchner Gewerbegebiet Hecketstall (Lkr. Altötting) wird nichts. Der Grund: Der nötige Strom kann nicht bereitgestellt werden.
RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen
| 01.02.2024, 20:52 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.02.2024, 20:52 von boersenkater.)
(27.01.2024, 17:37)Speculatius schrieb: Der Abstieg Bayerns
“Laptop und Lederhose“ – das war einmal. Heute ist nur noch die Lederhose übrig:
Zitat:17.01.2024 Standortnachteil durch Söder-Regierung: Arbeitsplatzverlust durch Strommangel
Die von Söder und Aiwanger geführte Staatsregierung gefährdet die Zukunft der Bayerischen Wirtschaft. Denn eines ist klar, ohne genügend Erneuerbaren Strom wird es teuer in Bayern zu produzieren. Aktuell verpasst der Freistaat den Anschluss beim Ausbau von Stromnetzen und Windkraft - bereits jetzt gehen dadurch bayerische Arbeitsplätze verloren.
Eine geplante Ansiedlung eines spanischen Großrechenzentrums im Burgkirchner Gewerbegebiet Hecketstall, die rund 250 Arbeitsplätze schaffen sollte, wurde nun abgesagt. Der Hauptgrund dafür: Die erforderliche Stromversorgung von 50 Megawatt kann nicht sichergestellt werden. Weder die TenneT noch das Bayernwerk können den Strombedarf vor 2030 decken, da eine neue 380-kV-Leitung erst dann fertiggestellt wird. Es fehlt in Bayern an allen Ecken an erneuerbaren Strom sowie an entsprechender Infrastruktur wie Leitungskapazitäten und Umspannwerken. Die Infrastruktur wurde zu spät ertüchtigt u.a. weil man nach dem Ausstieg aus der Kernernergie 2011 nichts unternommen hat. Der Bürgermeister Johann Krichenbauer äußerte sein Bedauern über diese Entwicklung, besonders da die Ansiedlung eine teilweise Kompensation für den Weggang der Firma Dyneon gewesen wäre. Auch das bayerische Wirtschaftsministerium, das zur Lösung des Problems hinzugezogen wurde, konnte oder wollte keine Abhilfe schaffen. Zusätzlich wurde eine mögliche Ansiedlung einer Schweizer Firma, spezialisiert auf Großspeicheranlagen neben Umspannwerken, ebenfalls auf Grund fehlender Strommengen abgesagt.
Im Gegensatz zu Bayern haben andere Bundesländer bereits Fortschritte im Bereich der regenerativen Energien gemacht und erkennen deren Vorteile als Standortfaktor - während Bayern weiterhin zurückbleibt. Insbesondere in den Sektoren Wind- und Erdwärmeenergie vernachlässigt die bayerische Staatsregierung das vorhandene Potential, was sich nachteilig auf die lokale Wirtschaft auswirkt. Beispielsweise entschied sich der Chiphersteller Intel, trotz intensiver Bemühungen der Söder-Regierung, für Magdeburg als neuen Standort und gegen Bayern. Ein ausschlaggebender Grund dafür war die Verfügbarkeit von ausreichend grüner Energie in Magdeburg. Sachsen-Anhalt verfügt, trotz seiner kleineren Fläche, über mehr als doppelt so viele Windräder wie Bayern. Und auch in Schleswig-Holstein brummt es: Die Ansiedlung von NorthVolt mit geplanten 3000 Arbeitsplätzen ist weitgehend beschlossen. Bayern hat auch hier das Nachsehen.
Leider sind solche Fälle kein Einzelfall. Eine starke und zukunftsfähige Industrie braucht günstige und nachhaltige Energie. Zu lange wurde erneuerbare Energien und der Ausbau der Stromleitungen blockiert. Durch die Verweigerungshaltung der Staatsregierung im Bereich erneuerbare Energie, sei es PV, Wind oder Geothermie, wird Bayern zunehmend unattraktiv für nationale und internationale Unternehmen. Die Energiepolitik der bayerischen Staatsregierung ist ein Desaster!