(25.04.2019, 01:13)Lancelot schrieb: Der Mann wie widerspricht sich da auch selbst..... Wir haben nicht genug Speicher, weil es nicht oft genug negative Preise gibt. Wenn das mal regelmäßig Aua macht, bauen die Herren halt auch mehr Speicher und peaker um ihre eigene Fehlsteuerung einzufangen....
Das halte ich leider für falsch.
Soweit ich weiß, ist in Sachen Pumpspeicherkraftwerk so langsam das Maximum erreicht.
Nein, es gibt quasi unbegrenzte Möglichkeiten mit annehmbaren Wirkungsgrad wie Druckluftkammern, VPPs mit Batteriespeichern, Power to gas
Hinzu kommt: es wird ja nicht so viel renewable eingespeist, dass es deshalb zu negativen Preisen kommt.. In der Regel macht es nur den Sprung unter Null, wenn die großen base load capacities laufen haben, wo das runterfahren mehr kostet als die negativen Preise. Da hätte jmd eben seine Steuerung nicht im Griff.....
Und neoliberale Scheisse deshalb, weil hier erneut versucht wird die staatliche Intervention in den Energiemarkt grunsätzlich schlecht zu reden.
Man kann und sollte sich mit der Abnahme Garantie kritisch auseinander setzen.
Aber doch bitte nicht irgendwelche Gespenstergeschichten erfinden...
Die ganze Aufmachung des Artikels vom Frühpensions Bonzen Arzt der sich an der Einspeisung gesund stößt und die arme RWE deshalb die Preise erhöhen muss.....
(25.04.2019, 01:13)Lancelot schrieb: Wenn ich als Betreiber nicht in der Lage bin, die Einspeisung der Photovoltaik und Windparks und meine Lastkurve zu prognostizieren, habe ich halt Pech gehabt.... Eine kurze Spitze ins negative ist da kein Fehlverhalten, sondern das richtige Preissignal.
Nein, der Stromkunde hat Pech gehabt.
Der Negativpreis kommt ja nicht vom Konto des Betreibers, sondern vom EEG-Umlage Konto.
(25.04.2019, 01:13)Lancelot schrieb: Und in keiner Form leitet sich dadurch ab, dass ich meine Preise an die Kunden erhöhen muss.
Nein nein,
die Differenz zwischen dem garantierten Preis und dem Negativpreis fliesst sofort aufs EEG-Umlage-konto und wird dem Stromkunden in Rechnung gestellt!
(25.04.2019, 01:13)Lancelot schrieb: Da wird eine Kausalität suggeriert, wo keine ist. Der Durchschnittspreis ist so absurd niedrig auch wieder nicht. Ausserdem ist das nur Spot, und nicht day ahead. Bei sowas von Preischaos zu sprechen zeugt von massiver Unkenntnis.... Oder böser Absicht
Ich gebe dir insofern Recht, dass eine einzelne Negativspitze an einem Tag wo auch noch das Volumen klein ist, keine große Auswirkungen haben dürfte.
(25.04.2019, 01:13)Lancelot schrieb: Der Mann wie widerspricht sich da auch selbst..... Wir haben nicht genug Speicher, weil es nicht oft genug negative Preise gibt. Wenn das mal regelmäßig Aua macht, bauen die Herren halt auch mehr Speicher und peaker um ihre eigene Fehlsteuerung einzufangen....
Nein eben nicht,
Die Negativkosten gehen voll auf die Kosten der Stromkunden und nicht auf die Kosten der Netz Betreiber.
Es ist definitiv ein großer Konstruktionsfehler des EEG dass Flatterstrom gefördert wird,
und Speicher kaum!
Wenn man die Erneuerbaren weiter ausbauen will muss auch die Speicherkapazität für die Volatilität gebaut werden!
Zitat:“We were running into a market that had gotten so much fear at the end of last year, that earnings estimates came very far down, perhaps too far down,” Timothy Lesko, partner at Granite Investment Advisors, said on Wednesday.
Es ist wohl der meist gehasste Bullenmarkt aller Zeiten, hat schon cubanpete immer wieder gesagt. Und es bewahrheitet sich jetzt wieder, was wir die letzten Jahre sehen.
Es herrscht an den Märkten Skepsis, Furcht und Ungläubigkeit über die jüngsten Kurssteigerungen.
Im Kern ist auch die jüngste Kursralley seit Jahresanfang auf ebendies zurück zu führen. Die Sorgen waren Ende 2018 so groß, das die Erwartungshaltung für künftige Gewinne so niedrig geschraubt wurden. Zu niedrig, wie man jetzt sieht.
Kann es also noch lange weitergehen mit dem Bullenmarkt?
(25.04.2019, 01:13)Lancelot schrieb: Anstatt irgendwelche neoliberale Scheisse von sich zu geben könnte ein Wirtschaftsredakteur sich auch eine zuverlässige anonyme Quelle aus der Energuewirtschaft holen, die ihm nicht immer wieder die gleiche Propaganda der großen Energiebetreiber diktiert.
Wenn ich als Betreiber nicht in der Lage bin, die Einspeisung der Photovoltaik und Windparks und meine Lastkurve zu prognostizieren, habe ich halt Pech gehabt.... Eine kurze Spitze ins negative ist da kein Fehlverhalten, sondern das richtige Preissignal.
Und in keiner Form leitet sich dadurch ab, dass ich meine Preise an die Kunden erhöhen muss. Da wird eine Kausalität suggeriert, wo keine ist. Der Durchschnittspreis ist so absurd niedrig auch wieder nicht. Ausserdem ist das nur Spot, und nicht day ahead. Bei sowas von Preischaos zu sprechen zeugt von massiver Unkenntnis.... Oder böser Absicht
Der Mann wie widerspricht sich da auch selbst..... Wir haben nicht genug Speicher, weil es nicht oft genug negative Preise gibt. Wenn das mal regelmäßig Aua macht, bauen die Herren halt auch mehr Speicher und peaker um ihre eigene Fehlsteuerung einzufangen....
Mit dem Melken der Endkunden hat es erstmal nix zu tun....
Ich wundere mich, wie emotionslos er es schafft diesen Schwachsinn, den uns die Politik auftischt, aufzuarbeiten. Ohne Umweg in die Entindustrialisierung.
| 25.04.2019, 13:58 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.04.2019, 13:59 von Lancelot.)
"Nein, der Stromkunde hat Pech gehabt.
Der Negativpreis kommt ja nicht vom Konto des Betreibers, sondern vom EEG-Umlage Konto.""
??? Ich habe fast 5 Jahre im commodity trading gearbeitet, 2.5 davon auf dem trading floor eines der "Big 4" Versorger in Deutschland...ich verstehe aber nicht, auf welchen Mechanismus du da hinweist. Der negative Preis ist ein Marktpreis des EEX Spot Market. Also ein Resultat eines Orderbuches. Börse halt. Angebot und Nachfrage. Und doch. Wenn ich da eine offer mit negativen Preis im Orderbuch habe und die getroffen wird, zahle ich als Betreiber diesen Preis.
Warum stelle ich als Betreiber so eine Order ins Buch? Weil ich zwei Blöcke Braunkohle am Laufen habe, die Strom Produzieren, die keiner brauch wo das runterfahren nd später wieder hoch fahren kommerziell mehr kostet, als einen Abmehmer dafür zu bezahlen das Zeug zu verwenden. Wie mit der Müllabfuhr.
Und warum wird mein Strom nicht gebraucht?
=> weil mein Windpark mehr Strom produziert als ich gedacht habe, und wegen des Mindestpreises ist es kommerziell sinnvoll die weiter zu betreiben..
=> weil meine Konkurrenz mehr produziert als ich dachte....
=> weil die Kundne weniger Strom brauchten als ich dachte
Mein Job las Betreiber ist es, den Bedarf und Angebot (inklusive Regenerativen) zu antizipieren und meine Kraftwerke möglichst gewinnbringend einzusetzen. Wenn ich das nicht gebacken kriege, ist das mein Problem. (Mal abgesehen davon, dass die Kraftwerke über den Tag imernoch in the money waren...)
Die Umlage wird ex-post berrechnet...eben auf die Differenz des Börsenpreises zum Mindestpreis. Das das alle Kunden mittragen, wenn es konstant zu niedrig ist, ist klar. Wird ja auch immer mehr gesenkt, je höher die installierte Leistung ist => works as designed!!
Es bleibt dabei: der negative Preis hat erstmal NIX direkt mit EEG oder Regenerativen zu tun!!! Garnix!
Und by the way: der absolut größte Teil der erneuerbaren Stromerzeugung ist Windkraft => i.d.R. größere Firmen oder gar einer der Big 4.
"
Nein nein,
die Differenz zwischen dem garantierten Preis und dem Negativpreis fliesst sofort aufs EEG-Umlage-konto und wird dem Stromkunden in Rechnung gestellt!
"
Kann...muss nicht. Das ist eine Entscheidung des Endversorgers. Andere Kosten (Neubau von Assets) werden auch nicht direkt auf den Kunden umgelegt (auch wenn sie das dürften). Hie rists nur bequem...weil schuld ist ja das EEG, und nicht der Endversorger.
"Nein eben nicht,
Die Negativkosten gehen voll auf die Kosten der Stromkunden und nicht auf die Kosten der Netz Betreiber."
Nein. Die Differenzen vom Preis zur abgenommen Menge zum Preis. Der Negativpreis wird erstmal vom Betreiber gezahlt, und NUR der durch EEG Einspeisung erzeugten Mehrkosten werden umgelegt. Kein EEG zahlt mir meine Mehrleistung in konventionellen Base Load Kraftwerken. Und in der Regel ist es sowas.
"Es ist definitiv ein großer Konstruktionsfehler des EEG dass Flatterstrom gefördert wird,
und Speicher kaum!
"
Wenn ich Flatterstrom fördere, fördere ich auch Speicher!!! Speicher ist bei mehr Bedarf im Regelenergiemarkt öfters in the money und damit ein Lohnenswertes Investment.
Ich bleibe dabei: der Artikel ist Käse, weil er einen alarmistischen Zusammenhang zwischen kurzfristigen nagativen Preis im Spot zum EEG herstellt, der so nicht existiert.
Bloomberg hat in der aktuellen Businessweek ganz anschaulich und nachvollziehbar hergeleitet, warum die Inflation so niedrig ist, wie sie ist.
Und erstaunlicherweise sind eben nicht die Notenbanken Schuld an der Misere, sondern unser globalisiertes Wirtschaftssystem.
Zitat:So who, or what, slayed inflation? There’s increasing evidence that the killer wasn’t the Fed or the European Central Bank or the Bank of Japan, even though the central bankers have tended to believe in Milton Friedman’s dictum that inflation is “always and everywhere a monetary phenomenon.”
Researchers are finding that low inflation is in large part a consequence of globalization or automation or deunionization—or a combination of all three—which undermine workers’ power to bargain for higher wages.
Die Argumentation an sich ist vielleicht ein wiederholtes Durchdenken Wert, allerdings werden dabei zwei Aspekte ignoriert:
1. Halte ich es für ziemlich gewagt, Inflation mit Lohnerhöhungen zu erklären und dann das Ausbleiben von Lohnerhöhungen für das Ausbleiben der Inflation verantwortlich zu machen. Hier werden Aspekte wie Geldmenge oder Wachstum ignoriert.
2. Die Produktionssteigerung müsste die Preise senken.
(25.04.2019, 21:43)Skeptiker schrieb: Die Argumentation an sich ist vielleicht ein wiederholtes Durchdenken Wert, allerdings werden dabei zwei Aspekte ignoriert:
1. Halte ich es für ziemlich gewagt, Inflation mit Lohnerhöhungen zu erklären und dann das Ausbleiben von Lohnerhöhungen für das Ausbleiben der Inflation verantwortlich zu machen. Hier werden Aspekte wie Geldmenge oder Wachstum ignoriert.
2. Die Produktionssteigerung müsste die Preise senken.
Das "Durchdenken" wuerde doch eine recht lange Diskussion werden - man muesste erstmal Inflation objektiv definieren.
Ich denke zumindest dass die Globalisierung im Sinne von Billigproduktion von vielen Guetern des taeglichen Bedarfs einerseits und Druck auf Loehne in den Hochlohnlaendern andererseits ihren Teil dazu beigetragen hat bisher eine staerkere Inflation zu verhindern...mit in der Folge zunehmendem Druck auf Sozialsysteme, steigende Staatsverschuldung sowie die ueber viele Jahre ausbleibenden Reallohnsteigerungen in z.B. D.
Es wird wohl nicht bezweifelt dass ohne Importe aus China hier ein hoeheres Preisniveau waere...
Nicht vergessen sollte man mmn die Rolle der Finanzmaerkte (besonders seit Liberalisierung) und ihr Einfluss auf die Inflation bzw. den zugrunde liegenden Warenkorb...Man stelle sich vor die gesamte durch die Schuldenorgien erzeugte Ueberschussliquiditaet welche in Aktien/Immobilen/Kunst etc gebunden ist wuerde fuer Gueter des taeglichen Bedarfs zur Verfuegung stehen
Thema Warenkorb - den muss man nur ein bisschen umstellen und dann klappts auch mit mehr Inflation