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RE: Vahana ist gar nicht alleine | 16.06.2024, 02:44
Und hier wäre Vahana noch weniger allein gewesen:
https://www.youtube.com/watch?v=DUWKFcynTQ8
Ich war ja live dabei und hatte anschließend noch die Gelegenheit, einen kleinen Spaziergang durch die Innenstadt von Halle zu machen. Ich war ziemlich schockiert über den großen Leerstand an Geschäften und Gewerbeflächen mitten in der Stadt in bester Lage - Aufschwung Ost sieht anders aus. Solche Bilder bin ich von Frankfurt (noch) nicht gewohnt.
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RE: Vahana ist gar nicht alleine | 16.06.2024, 10:27
(14.06.2024, 15:05)Speculatius schrieb: Aber praktisch jedes Unternehmen, das Deutschland seit einigen Jahren verlässt bzw. seine Pforten schließt, gibt als (Mit-)Grund für seine Entscheidung zu hohe Energiepreise an. Was machen denn dann alle falsch, wenn doch alles so ökonomisch ist, Sonne und Wind keine Rechnung schicken und D's Strompreise die billigsten in der EU sein müssten, denn immerhin hat D zusammen mit Schweden den Spitzenplatz an Erneuerbaren pro Kopf in der Europa?
Falsch läuft/lief z.B. dass Windkraftanlagen teils aus dem Wind gedreht werden (müssen). Letztens gab es einen Vortrag und Podiumsdiskussion beim BDEW. Dass die Windkraftanlagen aus dem Wind gedreht weden ist auf zwei Ebenen schlecht. Erstens wird verfügbare Energie nicht genutzt und sogar für die Nichtnutzung Entschädigung gezahlt. Und zweitens/drittens wird die Preisdynamik nicht ausgenutzt. Denn erst wenn die Dynamik groß genug ist, lohnen sich Elektrolyseure und Speichervermarktung im Stromsystem. Mit auf dem Podium stand auch jemand von RWE der vehement einen Kapazitätsmarkt forderte, also die Bereitstellung von fossilen Kraftwerken. Also das läuft falsch die Stromdynamik muss als Vorteil genutzt werden und nicht abgestellt werden, das ist viel effizienter.
Und das ist das zweite Problem: Oligopolisten und Parteien (insb. CDU/FDP) sind verwoben, die Führungsebene besetzt mit Parteimitgliedern. Dadurch können bisweilen marktferne und ineffiziente Strategien durchgesetzt werden. Und ineffiziente Strategien machen unser ganzes Land ineffizienter.
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RE: Vahana ist gar nicht alleine | 16.06.2024, 11:16
(16.06.2024, 10:27)saphir schrieb: Falsch läuft/lief z.B. dass Windkraftanlagen teils aus dem Wind gedreht werden (müssen).
Echt jetzt?
Du meinst, die Strompreise in D würden auf wettbewerbsfähiges Niveau sinken, wenn alle Windräder weiterliefen in einem Moment, wo niemand ihren Windstrom braucht?
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RE: Vahana ist gar nicht alleine | 16.06.2024, 11:59
(16.06.2024, 02:44)Speculatius schrieb: Und hier wäre Vahana noch weniger allein gewesen:
https://www.youtube.com/watch?v=DUWKFcynTQ8
Ich war ja live dabei und hatte anschließend noch die Gelegenheit, einen kleinen Spaziergang durch die Innenstadt von Halle zu machen. Ich war ziemlich schockiert über den großen Leerstand an Geschäften und Gewerbeflächen mitten in der Stadt in bester Lage - Aufschwung Ost sieht anders aus. Solche Bilder bin ich von Frankfurt (noch) nicht gewohnt.
Boah... die Kommentare - Danke für ihre Aufklärungsarbeit.....
Halle wird das gleiche Problem haben wie viele Städte. Die Innenstädte sind teuer, schlechte
Parkmöglichkeiten, hat Stosszeiten in denen kaum ein Durchkommen ist - falls es nicht
direkt eine nicht befahrbare Fussgängerzone ist - dann muss man Zeit mitnehmen -
Parkplatzsuche und vom Parkplatz zum Laden und zurück.
Bei uns sieht das so aus - in der Innenstadtzone immer wieder Leerstand - viel Fluktuation -
viele scheitern und sind nach ein paar Monaten oder wenigen Jahren wieder weg.
Warum? Der Online-Handel macht es vielen kleinen Einzelhändlern schwer auf einen grünen
Zweig zu kommen. Gleichzeitig gibt es mehrere gro0e Gewerbergebiete im Umkreis - keine
Parkplatzprobleme - kurze Wege - mehrere Stationen (Supermärkte, Discounter, Möbelhäuser,
KFZ-Zubehör, Schuhe, Bekleidung, Fast Food Restaurants,....) vorhanden,...
Am Ende fehlt den Innenstädten die Laufkundschaft.... keine richtigen Bäcker mehr da
(nur noch die Aufback-Bäcker) - genauso kaum oder wenige Metzger, kleine Boutiquen,,....
Manch Händler zieht von der Innenstadt ins Gewerbegebiet auf der grünen Wiese und vergrössert
sich gleichzeitig massiv. Einige andere geben auf - was nicht verwundert, nachdem man sich
wundert wie derjenige so eine Lage für so ein Geschäft auswählt - das kann nix werden.
Die Innenstädte wandeln sich zu Freizeitzonen - Cafes, Barber-Shops, Shisha-Bars, Kebap-Stände,
Restaurants, Eis-Dielen. An manchen Stellen konzentrieren sich Ärzte, Apotheker, Optiker,
an anderen Handy-Shops oder ähnliches. Kommt halt drauf an was die Stadt da in die Attraktivität investiert.
Und sonst....
Halle....
https://www.halle-investvision.de/starpark
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-a...u-100.html
Da wird investiert, Unternehmen siedeln sich an, Arbeitsplätze und Steuereinnahmen.....
Wie immer und überall gibt es auch hier Gegner die am Start sind....
https://dubisthalle.de/buergerinitiative...hen-weiter
Und was haben sie auf der Schwurbelveranstaltung so erzählt? Um welche "alternativen Fakten
und Wahrheiten" (Fakes, Lügen, subjektive Negativansichten) ging es denn so?
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RE: Vahana ist gar nicht alleine | 16.06.2024, 12:06
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.06.2024, 12:09 von boersenkater.)
(16.06.2024, 11:16)Speculatius schrieb: Echt jetzt?
Du meinst, die Strompreise in D würden auf wettbewerbsfähiges Niveau sinken, wenn alle Windräder weiterliefen in einem Moment, wo niemand ihren Windstrom braucht?
Das witzige bei den "Anti-Menschen" - die Bauzeit von AKWs wird vollkommen ignoriert - bei
den EEs soll mit einem Fingerschnipp von heute auf morgen alles da sein.
Ja die Strompreise werden sinken - wenn dieser Strom der sonst verschenkt wird, gespeichert
wird und dann wenn wenig Strom vorhanden ist wieder abgegeben wird - oder wenn der
Strom dort hinfließt wo er gebraucht wird - von Nord nach Süd - und die Gas- und Kohlekraft-
werke dort dann runtergefahren werden können -> die machen den Strom teuer.
Natürlich muss dafür auch alles andere vorhanden sein - Elektrolyseure, Batteriespeicher
(mit einem smarkten Netz auch E-Auto-Batterien und Heim-Speicher der PV-Anlage), die
Nord-Süd-Stromtrasse(n).
Nein das geht nicht von heute auf morgen. Ja hätten wir alles schon längst am Start wenn die
Vorregierungen nicht nur alles blockiert und verhindert hätten - im Auftrag der Energielobby -
die heute immer noch querschiesst und hinter vielen "alternativen Fakten" steht....
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RE: Vahana ist gar nicht alleine | 16.06.2024, 12:28
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.06.2024, 12:30 von saphir.)
(16.06.2024, 11:16)Speculatius schrieb: Echt jetzt?
Du meinst, die Strompreise in D würden auf wettbewerbsfähiges Niveau sinken, wenn alle Windräder weiterliefen in einem Moment, wo niemand ihren Windstrom braucht?
Jain. Ich meine das Überangebot sollte genutzt werden. Denn es ist der billigste Strom überhaupt: z.B.:
was wir im Moment machen ist ja nicht nur ihn nicht zu nutzen, sondern noch dafür Entschädigung bezahlen, dass er nicht genutzt wird. Wir müssen stattdessen darauf hin arbeiten, dass wo möglich der Strom weitergeleitet werden kann, was aber in Teilen nicht erwünscht ist, Bayern z.B. möchte keine Leitungen, weder über noch unter der Erde. Und den Strom der nicht weiter geleitet werden kann sollte anstatt "vernichtet" genutzt werden. Und dies erreicht man indem man weg davon kommt Entschädigung zu zahlen und dass man hin dazu kommt die Bedingungen für Speicher und Elektrolysateure zu verbessern. Also es gibt Unternehmen die ihn gerne haben wollen, diesen "Überschussstrom", man muss sie aber auch lassen und nicht vor der Nase vernichten. Der Nebeneffekt ist bei z.B. Speicherfirmen ist, dass die das ganze Netz stabilisieren.
Ich nehme an dieses "Ermöglichen" geht indem man z.B. lokale Strompreise ermöglicht, so dass der Strom z.B. an den Redispatch-Engstellen dynamischer ist, mehr schwankt als im Rest des Landes. So dass sich dort wo technisch sinnvoll Batterieanbieter und Elektrolyeanbieter ansiedeln können.
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RE: Vahana ist gar nicht alleine | 16.06.2024, 12:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.06.2024, 12:33 von Golvellius.)
https://x.com/StaffanReveman/status/1801905907514642897
Die schwedische Regierung hat beschlossen, eine neue Gleichstromverbindung von Skåne nach Deutschland, die sogenannte Hansa PowerBridge-Leitung, nicht zu genehmigen.
Die Regierung beschließt, eine neue Verbindung zwischen Südschweden und Deutschland nicht zu genehmigen. Wir können Südschweden, das ein erhebliches Defizit bei der Stromerzeugung aufweist, nicht mit Deutschland verbinden, wo der Strommarkt derzeit nicht effizient funktioniert. Dies würde zu höheren Preisen und einem instabileren Strommarkt in Schweden führen. Schweden braucht berechenbare Bedingungen für den Aufbau der Stromerzeugung und der Stromnetze, die ein Stromsystem mit wettbewerbsfähigen Strompreisen begünstigen", so Ebba Busch, Ministerin für Energie und Wirtschaft.
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RE: Vahana ist gar nicht alleine | 16.06.2024, 12:51
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.06.2024, 12:57 von boersenkater.)
Auch ein Punkt - warum schiesst die Energielobby quer? Wenn man die Werbung
von RWE und Co anschaut - grüne Energie(projekte) - haben sie ihre Fahne ja
mittlerweile in den Wind gedreht - buchstäblich.
Also - warum? Weil sie den größten Teil des Kuchens behalten wollen - und da ist
das Problem. Auf der einen Seite die Gegner - kleine Projekte - PV, Onshore-Wind.
Jedes realisierte Projekt kostet Kunden. Also querschiessen wo es geht.
Weil die haben ja das Problem, daß sie ganze Kraftwerke ersetzen müssen.
Das braucht ganz andere Kapazitäten, Flächen - die sind nicht so einfach zu realisieren.
Das Querschiessen und Verhindern vieler Projekte in Deutschland dient einzig und
allein dazu Zeit zu gewinnen - weniger kleine Projekte - weniger Kundenverluste und
Umsatzeinbußen - Alternative - das Geschäft schrumpft durch die vielen kleinen
Projekte (dezentrale Stromversorgung) ganz massiv zusammen.
Schon auch witzig - die fossilen Kraftwerke laufen - die EEs werden abgeschaltet
oder der Strom verschenkt - die EE-Produzenten bekommen trotzdem Geld -
bezahlt von uns - die fossilen Kraftwerksbetreiber bekommen auch Geld - für den
Strom den sie liefern.
Das Merrit-Order-Prinzip sorgt dafür das alles zum Höchstpreis abgerechnet wird.
Die Energiekonzerne selbst haben aber auch EE-Anlagen die vom Merrit-Order-Prinzip
profitieren.
Haben die dann wirklich ein Interesse ihre fossilen Kraftwerke möglichst bald runterzufahren,
wenn sie durch diese den Preis nach oben treiben können?
Je länger die Nord-Südtrasse(n) brauchen bis sie fertig sind - desto länger können
sie ihren fosslien Strom in Bayern und Baden-Württemberg verkaufen - warum wohl
werden hier so wenige Windräder gebaut?
Die wollen die großen eigenen Offshore-Projekte anschliessen die sie jetzt selber aufbauen.
Dieser Strom soll dann in den Süden fließen - damit der Rubel weiter rollt...
Je langwieriger kleinere EE-Projekte sind - desto mehr Zeit haben sie eigenen Kapazitäten
aufzubauen. Gleiches gilt für Stromtrassen die den EE-Strom dorthin tranportieren wo
er gebraucht wird.
Dezentralisierung der Stromversorgung mit vielen kleinen EE-Projekten ist der Angstgegner -
nicht die EE selbst in die sie jetzt selbst - Jahrzehnte zu spät - anfangen zu investieren.
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RE: Vahana ist gar nicht alleine | 16.06.2024, 14:39
(16.06.2024, 12:31)Golvellius schrieb: https://x.com/StaffanReveman/status/1801905907514642897
Die schwedische Regierung hat beschlossen, eine neue Gleichstromverbindung von Skåne nach Deutschland, die sogenannte Hansa PowerBridge-Leitung, nicht zu genehmigen.
Die Regierung beschließt, eine neue Verbindung zwischen Südschweden und Deutschland nicht zu genehmigen. Wir können Südschweden, das ein erhebliches Defizit bei der Stromerzeugung aufweist, nicht mit Deutschland verbinden, wo der Strommarkt derzeit nicht effizient funktioniert. Dies würde zu höheren Preisen und einem instabileren Strommarkt in Schweden führen. Schweden braucht berechenbare Bedingungen für den Aufbau der Stromerzeugung und der Stromnetze, die ein Stromsystem mit wettbewerbsfähigen Strompreisen begünstigen", so Ebba Busch, Ministerin für Energie und Wirtschaft.
Die Lösung: den Strom per Schiff transportieren.
https://www.ingenieur.de/fachmedien/vdi-...ankschiff/
https://www.forschung-und-wissen.de/nach...n-13377568
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RE: Vahana ist gar nicht alleine | 17.06.2024, 08:41
(12.06.2024, 17:09)Lancelot schrieb: => mit massivem Ausbau der Erneuerbaren würde sich das Problem lösen.
3) Keine Zeit mehr...aber da gibst mehr.
Würde es - ist aber politisch gar nicht gewollt.
Nur ich - als kleines Licht - sitze mit meinen Partnern:
1) auf fertig projektierten 30 MW Freiflächen PV, die ich nicht bauen kann, weil ich nicht einspeisen kann.
Netzanschlusszusage des Versorgers nicht vor 2027.....wir sprechen über Transformatoren, die benötigt werden,
Leitungskapazitäten sind vorhanden.
Wir konnten innnerhalb von ein paar Monaten politisch motiviert Milliarden Masken produzieren, das war kein Problem....
2) im Bereich Wind könnte ich aktuell über 40 MW bauen, es ist alles fertig projektiert, könnte losgehen,
aber die Regionalplanung braucht sicher noch mal 1-2 Jahre für einem ersten Entwurf, die alte Planung
wurde vor 2 Jahren vom OLG gekippt....das ist vom Zeitansatz her absurd.
Zeitgleich wird das EEG aktuell so weit eingeschränkt bei zeitgleich steigenden Zinsen, das Freifläche PV Stand
Heute für uns als Investoren nicht mehr darstellbar ist.
Fazit - und das ist das was ich aus der gesamten Branche höre - es ist nicht gewollt.
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