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Interesting Research
#81
Notiz 

RE: Interesting Research

Ich bin ja mit meinem bisherigen Ansatz zufrieden und ich sollte eigentlich meine freie Research Zeit eher in eine automatiserbare intra-day (oder wenigstens short term strategy) stecken. Aber dies ganze optimmal online Portfolio Sache bildet doch einiges besser ab als mein Ansatz: Portfolio Optimierung ist eben eine Sequenz an Entscheidungen. 

Hie rein ganz gutes Paper zu dem Feld (ist ein großes Feld)
https://arxiv.org/pdf/2206.01064.pdf

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Forum-Besserwisser und Wissenschafts-Faschist
#82

RE: Interesting Research

(06.06.2022, 14:37)Lancelot schrieb: Ich bin ja mit meinem bisherigen Ansatz zufrieden und ich sollte eigentlich meine freie Research Zeit eher in eine automatiserbare intra-day (oder wenigstens short term strategy) stecken. Aber dies ganze optimmal online Portfolio Sache bildet doch einiges besser ab als mein Ansatz: Portfolio Optimierung ist eben eine Sequenz an Entscheidungen. 

Hie rein ganz gutes Paper zu dem Feld (ist ein großes Feld)
https://arxiv.org/pdf/2206.01064.pdf

Was immer Du untersuchst ist Vergangenheit und nimmt schwarze Schwäne nicht mit rein weil es die reine Natur von ihnen ist dass man sie nicht vorhersagen kann.

Das einzige wirklich volatile ist die Volatilität.


Ah, und das Gegengift ist relativ einfach: cash is trash.

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Der einzige gute Tipp von Deinem Broker ist ein margin call.
#83
Notiz 

RE: Interesting Research

(06.06.2022, 20:49)cubanpete schrieb: Was immer Du untersuchst ist Vergangenheit und nimmt schwarze Schwäne nicht mit rein weil es die reine Natur von ihnen ist dass man sie nicht vorhersagen kann.

Das einzige wirklich volatile ist die Volatilität.


Ah, und das Gegengift ist relativ einfach: cash is trash.

Da haste dich in was meta-physischem festgefressen, oder? Schwarze Schwäne und Anti-Fragility als übergeordnetes Prinizip für den aktuellen Erfolg des Portfolios.
Vergiss dabei bitte das wichtigste und gehaltvollste Buch deiner Inspirationsquelle nicht:  "Fooled By Randomness" Wink.

Anti-fragil ist nur eine "philosphische" Metapher für ein Phänomen, das Trader seit bald 50 Jahren "long gamma" nennen. Dein Portfolio ist also nur insofern Antifrgail, weil man eine long Positionen in einer Aktie als Realoption auf das Eigenkapital mit dem Strike des Fremdkapitals betrachten kann. Du verlierst also nicht mehr als das EK.   

Ein statistischer Ansatz bedeutet auch nicht, das man da nicht Fälle mit modelliert, die man nie gesehen hat ("Schwarze Schwäne"). Ganz im Gegenteil.  
Wenn du eine Gamma Distribution auf SP500 returns fittest und damit simulierst, siehst du Volatilität und Crashes, die es in solcher Gewalt nie gegeben hat.

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Forum-Besserwisser und Wissenschafts-Faschist
#84
Notiz 

RE: Interesting Research

eine Studie aus dem Jahr 2000 mit Daten aus den Jahren 1991 bis 1996. Reisserischer Titel, denke das schwirrt vielen Anlegern im Kopf herum.
Zitat:Trading Is Hazardous to Your Wealth: The Common Stock Investment Performance of Individual Investors
von Brad Barber and Terrance Odean
https://faculty.haas.berkeley.edu/odean/..._final.pdf

Kernaussage: aktives Trading reduziert die Performance, die Ergebnisse sind schlechter als die des Marktes.

Es wurden über 66.000 Haushalte bei einem grossen Discount-Broker bewertet (höchstwahrscheinlich Schwab). Während der Markt 17% jährlich stieg, war der Anstieg bei den aktiven Tradern nur 11%, also deutlich tiefer. Die Autoren nennen als Hauptgrund fehlerhaftes Anlegerverhalten. Da kommen so Sätze wie "People are overconfident, and overconfidence leads to too much trading" "Those who trade the most are hurt the most". 

Die Studie muss mit einfachen Annahmen rechnen, z.B. werden alle Käufe und Verkäufe immer zum Monatsende angenommen, Trades die innerhalb eines Monats abgewickelt wurden, sind nicht Teil der Analyse. Auch keine ADRs, keine Funds, keine Optionen oder Optionsscheine. Handel unter 1.000$ wird auch nicht berücksichtigt weil die dabei entstehenden Spesen überproportional hoch sind. Viele Haushalte halten mehrere Konten, deren steuerbegünstigter Status (z.B. IRA) hat deutlichen Einfluss auf das Anlageverhalten.
Zitat:The average round-trip trade involves a purchase of $22,275, is held for 6.16 days, and costs 2.08 percent in commissions and 0.30 percent for the bid-ask spread.
auf die Transaktionskosten möchte ich näher eingehen: habe extra meine alten Unterlagen überprüft und kann die über 2% Spesen bestätigen. Im Beobachtungszeitraum war ich bei diversen Direktbanken wie comdirect, Direktanlagebank und Citibank. Für einen round-trip trade aus dem Jahr 1994 zahlte ich 1,13% Kauf- und 1,139% Verkaufspesen, den bid-ask spread habe ich nicht notiert. Denke mal, da ist der Hund begraben. In der Studie werden die Transaktionskosten mit 3% und die bid-ask spread-Kosten mit 1% als Renditekiller genannt. Heutzutage kann man die Transaktionskosten deutlich niedriger ansetzen, vielleicht sogar bei 0%.

Würde man heute eine Studie über das Anlageverhalten der Investoren anfertigen mit weniger Ausnahmeregeln dann sähe das Bild bestimmt besser aus Pctap

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whatever it takes
#85
Notiz 

RE: Interesting Research

"Sir" Lancelot hat in einem anderen Thread https://www.trading-stocks.de/thread-361...#pid136946 das Buch Asset Management: A Systematic Approach to Factor Investing https://www.amazon.com/-/de/dp/019995932...161&sr=8-3 empfohlen. Es beginnt mit den Sovereign Wealth Funds, der bekannteste ist der Norwegische Staatsfund. In den nächsten Abschnitten wird die Portfoliotheorie behandelt, der Grundgedanke des "don´t put all your eggs in one basket". Die Frage "is Diversification really a free lunch?" wird beantwortet mit Ja, wenn man sich nur um die Portfolio Mittelwerte und Varianzen kümmert. Desweiteren wird auf die Bedeutung von Rebalancing eingegangen, das alte "buy and hold" ist Geschichte, denn "Rebalancing beats buy-and-hold over the long run". Die Faktoren werden so erklärt wie die Nährstoffe bei der Ernährung, man kann sich gesund ernähren aber es muss nicht schmecken, die Nahrungsmittel sind aus verschiedenen Bausteinen zusammengesetzt und jeder Konsument hat andere Bedürfnisse.
Merksprüche: don´t hold an individual asset, hold the factor - Risk is factor exposure (ok, das war für das CAPM-Modell gedacht, sind aber ein guter Denkansatz)

Irgendwann war ich gelangweilt von all den Formeln, will eigentlich nur wissen, was für Aktien ich kaufen soll wenn ich schon AAPL, GOOGL und AMZN im Depot habe. Grau ist alle Theorie und mich interessiert, wie ich das alles am besten umsetzen kann. Der klassische Vorgang mit der Portfoliotheorie war mir nie so einleuchtend, mMn beruht er auf zu vielen Annahmen. Eigentlich macht man Faktorinvesting seitdem es Marketscreener gibt. Aber seitdem Finviz neue Tools eingebaut hat, kann man das faktorbasierte Investieren noch besser gestalten. Zum Einstieg die klassische Drei-Faktor-Strategie: Size - Growth oder Value - Quality.

Legende:
Size erklärt sich selbst MarketCap > 10B
Growth wird definiert durch Sales growth past 5 years > 15%
Value wird definiert durch P/S < 1
gute Quality wird definiert durch ROE high
angewandt auf den SnP500 werden Stand Dezember 2022 75 Growth-Werte und 54 Value-Werte angezeigt. In der Maps-

Darstellung werden auf der x-Achse jeweils das Growth- bzw. Value-Kriterium und auf der y-Achse die 3Monats-Performance abgebildet. Im Beobachtungszeitraum sind beide Faktoren Growth wie Value in etwa gleich volatil, es haben im Bereich Growth Healthcare und Technology am besten abgeschnitten, bei den Values waren Healthcare und Consumer Defensive am stärksten. Was bringt dieses ganze Faktor-Zeugs? So eine Aussage kann man auch mit einem simplen Branchenvergleich stellen. Kann man wenigstens Trends erkennen? man könnte sich einzelne Werte herauspicken, die ein gewisses Potenzial in der Matrix zeigen. Von den Growth-Werten habe ich 13% im Depot, von den Value-Werten 5%. So what?

Wenn man nach dem Aktienmarktzyklen geht, der dem Konjunkturzyklus immer voraus ist, dann sind Consumer Defensive (nichtzyklische Konsumgüter) und Healthcare im frühen Bärenmarkt kaufenswert. Später dann Versorger, zyklische Konsumgüter und Finanzdienstleister. Klingt verrückt, aber dann wären TSLA, AMZN und co. jetzt Kaufkandidaten.


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#86

RE: Interesting Research

Höchst individuelle Geschichte, würde ich mal sagen. Stock Pickers Time. Auf der Growth Chart sieht man die am Besten die am meisten gefallen sind.

Die Aussage dass man sich jetzt so langsam die zukünfitigen Gewinner heraussuchen sollte fällt öfters. Ob jetzt gerade Tesla dazu gehört wage ich zu bezweifeln, sieht es doch so aus also ob die Metrik von Autoherstellern langsam zur Anwendung kommt anstatt das "Musk schwebt" Modell.

Amazon ist klar Marktführer, scheint aber an Grenzen zu stossen.
#87

RE: Interesting Research

...

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"In times of rapid change, experience could be your worst enemy"

J. Paul Getty
#88
Notiz 

RE: Interesting Research

zu Ehren des kürzlich verstorbenen Harry Markowitz hier mal eine Nachfrage zur Portfoliotheorie.

Nach meinen Unterlagen war ich zum Zeitpunkt des Corona-Ereignisses mit 94% in Aktien investiert, 6% in Gold. Resultat war ein maximales Drawdown von 56%, gemessen vom 20.02.2020 bis 23.03.2020. Wie waren eure Ergebnisse? Nach Markowitz hätte eine 60/40 oder andere Form von Diversifizierung den Drawdown verringert, oder?

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#89
Notiz 

RE: Interesting Research

(01.07.2023, 16:44)J R schrieb: zu Ehren des kürzlich verstorbenen Harry Markowitz hier mal eine Nachfrage zur Portfoliotheorie.

Nach meinen Unterlagen war ich zum Zeitpunkt des Corona-Ereignisses mit 94% in Aktien investiert, 6% in Gold. Resultat war ein maximales Drawdown von 56%, gemessen vom 20.02.2020 bis 23.03.2020. Wie waren eure Ergebnisse? Nach Markowitz hätte eine 60/40 oder andere Form von Diversifizierung den Drawdown verringert, oder?

Mein Drawdown war > 16%. Was nur bedingt an der Diversifikation lag, sondern daran dass ich außerplanmäßig mehr cash quote während des Covid Crashes hatte. 

Wenn ich investiert gewesen wäre, dann wäre der draw down kanpp 20% gewesen.

Ich denke dass man auch solche Events nnicht nur mit Liquiden Assets wegdiversifizieren kann. Dass muss dann schon PE oder VC oder Intrad-Day Strategien oder Hedge Funds oder sowas sein.

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Forum-Besserwisser und Wissenschafts-Faschist
#90
Notiz 

RE: Interesting Research

(02.07.2023, 17:58)Lancelot schrieb: Mein Drawdown war > 16%. Was nur bedingt an der Diversifikation lag, sondern daran dass ich außerplanmäßig mehr cash quote während des Covid Crashes hatte. 

Wenn ich investiert gewesen wäre, dann wäre der draw down kanpp 20% gewesen.

Ich denke dass man auch solche Events nnicht nur mit Liquiden Assets wegdiversifizieren kann. Dass muss dann schon PE oder VC oder Intrad-Day Strategien oder Hedge Funds oder sowas sein.

Mist, ich habe meinen intra year drawdown nie gemessen. Auf Jahresbasis ist er bei meinem Zockerdepot nur gerade 2.02% (mein einziges Verlustjahr bis jetzt, 2020). Bei meinem Altersvorsorge Depot ist er hingegen 12.3% im Jahr 2018 und damals gab es mein Zockerdepot noch gar nicht.

Ich weiss, auf Jahresbasis sagen die Zahlen wohl nicht viel. Aber ich glaube auch man soll die unterjährigen Bewegungen langfristig ignorieren. Man sollte, aber ich und die meisten Investoren können das nicht.

Ich habe das Glück nicht für andere zu investieren und bin deshalb auch nicht sehr motiviert die High-Low Marken der Vergangenheit zu speichern. Die aktuellen allerdings habe ich immer weil sie auch beeinflussen wie viel margin ich fahre. Aktuell bin ich bei 99.81% meines Allzeit Hochs und das letzte Tief war bei 94.84%. Beim SP500 sind es 92.36% und 72.46%.

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Der einzige gute Tipp von Deinem Broker ist ein margin call.


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