Fragestellung - wann ist ein Titel fair bewertet - Märkte derzeit überbewertet ?

> Wenn du erwartest, dass hier Kleinstaktionäre ein Computerprogramm oder eine Excel-Tabelle haben, wo sie irgendwelche Daten reinkippen und am Ende kommt eine grüne, gelbe oder rote Ampel bei raus ... ich schätze da wirst du hier keinen finden der so systematisch vorgeht.

doch ich 

> Wenn du erwartest, dass hier Kleinstaktionäre ein Computerprogramm oder eine Excel-Tabelle haben, wo sie irgendwelche Daten reinkippen und am Ende kommt eine grüne, gelbe oder rote Ampel bei raus ... ich schätze da wirst du hier keinen finden der so systematisch vorgeht.

doch ich 

Na dann lass uns doch an deinem Weg dahin mal teilhaben   

 Wenn du erwartest, dass hier Kleinstaktionäre ein Computerprogramm oder eine Excel-Tabelle haben, wo sie irgendwelche Daten reinkippen und am Ende kommt eine grüne, gelbe oder rote Ampel bei raus ... ich schätze da wirst du hier keinen finden der so systematisch vorgeht.

Ich mache genau das auch, sogar noch mehr. In eine vernünftige Strategie gehört auch wie gross die Positionen sind, wann nachgekauft/teilverkauft/verkauft und/oder wie ausbalanciert wird und was mit den Dividenden passieren soll.

Habe meine DGI Methode sogar in diesem Forum mal bis ins Detail beschrieben.

https://www.trading-stocks.de/post-732.html#pid732

Weitere Diskussionen darüber bitte im DGI Thread, hier geht es um die faire Bewertung.

ich habe das in meinem Fred kurz beschrieben:
https://www.trading-stocks.de/thread-731.html

zu der Punktevergabe kann ich mich Banker anschließen. Jeder Analyst (in dem Fall bin ich ja auch einer) vergibt seine Punkte auf unterschiedliche Weise in unterschiedlicher Gewichtung. Bei mit sind Dividendenerendite und -wachstum sehr hoch gewichtet.

Was Mr. Passiv eher meint (vermute ich), dass alle zur Verfügung stehenden Informationen bereits im Marktpreis enthalten sind. Theorie des vollkommenen Kapitalmarkts. Hatten wir schon mal an anderer Stelle.

Alle Informationen, die bekannt sind, sind bekannt. Jeder Analyst baut sie in die Modelle ein. Jede Analystenmeinung ist bekannt. Ändert sich eine Analystenmeinung zu zukünftigen Geschäftssituation (letzte Woche Morgan Stanley zu Altria) reagiert der Markt drauf. Liegen neue Zahlen vor (Quartalszahlen CAT) reagiert der Markt darauf, weil sich die zukünftigen Geschäftsentwicklungschancen verändert haben.

Damit bedeutet die Effizienzmarkttheorie ja nur das der Preis heute am Markt der richtige ist und keinerlei Aussage über die künftige Entwicklung. Was ist denn dann der Nutzen dieser Information für eine Anlageentscheidung? Was also sagt es mir das T heute 30,65$ kostet und MO 45,70$?

Liest man die Beiträge (nicht auf dich bezogen) klingt das ja geradezu so als wenn wir kaufen, egal wie hoch die Bewertung aktuell ist   Das widerspricht jeder kaufmännischen Regel.

Vor einigen Jahren hatte DividendGuy (SeekingAlpha) eine podcast Reihe und interviewte SA Autoren. Es gab auch eine Doppelfolge ca. 80min mit Brian Bollinger (SimplySafeDividends).

Dort plauderte er schön ausm Nähkästchen. Er war nach seinem Studium bei einer Fondsgesellschaft angestellt; im ersten Jahr sollen Analysten nur ganz, ganz wenige (1 bis mx. 5) Unternehmen bewerten - Vollzeit, professionell, mit allen erdenklichen Ressourcen. Und: laut Brian liegen und lagen die besten Profis 40-50% daneben was Prognosen die wirtschaftliche Situation der jeweiligen Unternehmen betreffen.

Seit diesem Interview bin ich diesbezüglich desillusioniert und verfolge das KISS Prinzip: keep it super simple. Die berühmte faire Bewertung, der buffett´sche Zigarrenstummel, also ich für mich glaube nicht, dass ich das erkennen könnte.


Ich hörte also auf meine selbstumgebaute Levermann Excel Tabelle zu nutzen (DDM hatte ich auch mal versucht, aber da kamen nur merkwürdige Dinge raus - (garbage in garbage out) . 

Nun mache ich es so:

(1. Schritt) 
Mein Anlageuniversum, mein Spielfeld umfaßt eh nur jene Positionen auf der David Fish CCC Liste - Dividenden Aspiranten, Aristrokraten, Könige. 
Von dort am liebesten jene, mit der längsten Historie und am besten steigenden Dividend growth raten.
(2. Schritt)
Daher meine Vorgehensweise mit der historischen Dividendenrendite als Ausgangspunkt für weitere Nachforschungen.
(3. Schritt)
Was sagen SSD, M*, S&P, SA, DTA?
(4. Schritt)
Aktuelle und historische Darstellung der Schlüssel Kennzahlen (FCF, Einnahmen, ausstehende Aktien, Verschuldung, payout ratios) und wie sieht das Marktumfeld, die Konkurrenzsituation aus, agiert mein Kandidat in einem wachsenden Markt? Wie kommuniziert der Kandidat auf seiner Investor Relations Seite?

Daraus formt sich ein Gesamtbild

bonmot:
Those who have knowledge don't predict. Those who predict don't have knowledge (Lao Tzu). 

Wann ein Titel fair bewertet ist (billig oder teuer)? Ist fast schon eine philosophische Frage. Ähnlich der Frage „gibt es einen Gott“.
Selbstverständlich betreibe ich auch vor dem Kauf und auch beim Verkauf „Aktienanalyse“. Doch ich bin mir dessen bewusst, dass ich damit völlig falsch liegen kann. Jede Aktie ist im gewissen Sinne eine Black Box. Ist doch letztendlich nur eine Pseudo-Rechtfertigung für meine Kauf- bzw. Verkaufsentscheidungen.
Der faire Wert einer Aktie nützt mir relativ wenig. Geschäftsmodell, Zukunftschancen, Stabilität, Führungsriege, Marktumfeld, politisches Umfeld, Akteure etc. sind für mich die interessanten Fragen. Bei nicht Dividendentitel interessiert mich das Potenzial.
Frage: war oder sind eine Alphabet, Amazon, Facebook, Apple etc. jemals fair bewertet?
Feststellung eines fairen Wert bei einem nicht börsennotierten Unternehmen ist eine ganz andere Baustelle.

Ich bin der Meinung das man sämtliche "Aktien Analysen" getrost in die Tonne kicken kann. Warum? Aus meiner Sicht sind diese maximal Einschätzungen zu den öffentlich zugänglichen Informationen (Kurse, Geschäftsberichte, IR, Earning Calls etc.). Das ist ein Trugschluss wenn jemand glaubt oder meint durch eine Analyse voll im Bilde zu sein und dadurch eine Outperformance erzielen zu können. Da bin ich voll bei dem was Banker geschrieben hat. 

Eine Analyse wäre in meinen Augen wenn man in dem Unternehmen mehrere Stationen durchlaufen könnte, um zum einen ein Gefühl für die Abläufe aber auch die Kultur zu bekommen. Erst wenn das erreicht wäre, würde ich die Zahlen mit dem Material abgleichen um eine Analyse erstellen zu können. Da dies in der Praxis schlicht unmöglich ist, bleibt es Selbstbeweihräucherung.

Hier ein Beispiel dafür wie sowas auch aussehen könnte, zugegeben nicht direkt vergleichbar aber dennoch Imposant welcher Aufwand betrieben wird/wurde. 300 Stunden Arbeit für eine Partie!

http://www.kicker.de/news/fussball/intli...nt-pk.html

Edit: Am Tabellenplatz erkennt man wie sich die Arbeit auszahlt.

Also ich hab mir die Beiträge mal alle bis zum heutigen Tage (29.1.19) durchgelesen und halte es immer noch so wie schon immer: KGV kann man nehmen, taugt aber nicht bei Zukunftsbranchen. KBV kann man nehmen, aber woher soll man wissen ob die Werte stimmen... Chart sagt einem zumindest was mal war und was jetzt ist.

Drum mach ich es weiter nach Gefühl, wenn eine Branche oder Aktie sinnlos geprügelt wird, dann kauf ich. Ich sage auch weiterhin die Börse ist eine Kunst, keine Wissenschaft, und alle die versuchen sie in mathematische Formeln und Logik zu pressen werden daraus auch nicht schlauer.

Zudem soll es ja Spaß machen und nicht in Arbeit ausarten, ich will meine Rendite erwirtschaften und das nicht mit 8 oder 10 Stunden am Tag sondern mit maximal 2. Wenn andere dann 20% p.a. machen, bitte, es sei ihnen vergönnt, mir reicht meine Rendite vollkommen aus.

Hier ein zum Thema passender Artikel von Finanzsenf