Wenn die Künstliche Intelligenz mal soweit entwickelt ist, dass sie selbst in der Lage ist zu verstehen,
dass sie nur ein Ergebnis von Milliarden 0 oder/und 1 Kombinationen menschengemachter Programmierens ist, wird sie wahrscheinlich genauso enttäuscht sein wie die Industrie 4.0, als sie erfuhr, dass sie nur ein Marketingslogan ist, den ein Politiker zur Hannover Messe erfunden hatte.

KI auf Standard-Servern
Nvidia stellt neue KI-Software-Suite AI Enterprise vor
24. August 2021, 15:00 Uhr   |  WEKA FACHMEDIEN, Newsdesk


KI für alle. Dieses Ziel will Nvidia Hunderttausenden von Unternehmen weltweit mit seiner neuen Software-Suite AI Enterprise ermöglichen. Sie läuft auf Standard-Servern, auf VMware vSphere.

Mit AI Enterprise hat Nvidia eine umfassende Software-Suite mit KI-Tools und -Frameworks entwickelt. Sie lässt sich mit VMware vSphere einsetzen und ermöglicht es, KI-Berechnungen auf Nvidia-zertifizierten Systemen zu virtualisieren.
Hersteller wie Atos, Dell Technologies, Gigabyte, Hewlett Packard Enterprise, Inspur, Lenovo und Supermicro bieten solche Nvidia-zertifizierte Systeme an, die sich für KI-Workloads auf VMware vSphere mit AI Enterprise eignen. Dell Technologies kündigt zeitgleich mit EMC VxRail eine erste hyperkonvergente Plattform an, die als Nvidia-zertifiziertes System für AI Enterprise qualifiziert ist..........

https://www.elektroniknet.de/embedded/so...89184.html

Als jemand der Seit langer Zeit in diesem Feld arbeitet und auch ein bisschen forscht, ist es für mich nur schwer erträglich was da in der Regel für Käse erzählt wird. 

Leute älteren Semesters die auch die Geschichte des Feldes kennen, erinnern sich nur zu gut an den ersten und zweiten "AI Winter". Was wurde damals erzählt wie "Expert Advisors" Ärzte und Rechtsanwälte ersetzen sollten. Japan, USA und UK  hatte damals sogar geplant eigene Hardware zu bauen und staatliche Langzeitprojekte aufgesetzt (https://en.wikipedia.org/wiki/Strategic_...Initiative, https://en.wikipedia.org/wiki/Cyc, https://en.wikipedia.org/wiki/Alvey und ein toller Artikel über das japansiche Projekt https://fee.org/articles/japans-fifth-ge...ee-market/) 
Ist halt echt überhaupt nix draus geworden. Absurde Versprechungen wurden nicht eingehalten und Unsummen an Investorengeldern verpulvert. Das Thema "AI" war über Jahrzehnte tot. Gute ANsätze im Fach der Kybernetik mussten sich eine neue Heimat im EE, Robotik oder der Biologie suchen. Der Begriff "Machine Learning" wurde extra geprägt damit an wieder an Gelder kommt.   

Auch early Adaptors in der Finance Ecke wie Olson Associates sind aufs Maul geflogen und haben Millionen verbrannt. Erst in den 90ern haben die "Prediction Company, Rentec und DE-Shaw computergestützte Methoden in der Finanzwelt zum Durchbruch verholfen.


Das ist auch heute alles schon nicht mehr schön-gefärbter Marketing Talk. Sondern Betrug. Den Unsinn den IBM da mit "Watson" verbrochen hat ist echt ein Skandal. Ursprünglich war das "Watson" Projekt ein interessantes Research Projekt in den Feldern Natural Language Processing und KnowledgeManagement/Search. Der Erfolg war immerhin beachtlich: ein Stück Software): das mit Hilfe einer Datenbank gute menschliche Jeopardy Spieler schlagen konnte. 

Was aber über die Werbung suggeriert wurde ist eine Artificial General Intelligence (AGI), die man auch alle Projekte loslassen könnte. In Wahrheit bestanden die darauf folgenden "Watson" Projekte in der Industrie aus einen Haufen schlechter IBM Berater, die für viel zu viel  Geld Scikit-learn und TensorFlow/PyTorch missbraucht haben. Und dabei gnadenlos versagt haben. Ich kenne da ein Projekt bei einer großen Bank das nach 30 Mio die Segel gestrichen hat. Und das hier war ja auch in der Presse. 
https://spectrum.ieee.org/how-ibm-watson...ealth-care
  
Ich war selbst schon Teil von Projekten, wo ich meiner Meinung nach ne Mischung aus Machine learning, Statistik und Regelungstechnik und Operations Research gemacht habe. Was dann aber so auf der Power Point, Twitter oder der Web-Site steht was wir da angeblich gemacht haben, treibt mir noch immer die Schamesröte ins Gesicht. 

Einer der wenigen brauchbaren Venture Capitalists hat den Stand der Industrie da mal schön auf den Punkt gebracht, das trifft meine Einschätzung exakt:  
https://a16z.com/2020/02/16/the-new-busi...-software/

Die besten echten Tests sind IMO alles was mit der physischen Welt zu tun hat. Wie autonomes Fahren oder Robotik. 
Hier ist sind die IMHO führenden Firmen in dem Umfeld autonomes Fahren (comma.ai und Tesla). Das kommt KI noch am nächsten (insbesondere bei Tesla relativ komplexe und hierarchische Architekturen UND vernünftige Dataenpipelines)
https://www.youtube.com/watch?v=j0z4FweCy4M
https://www.youtube.com/watch?v=qTaPD0l_8PM

Weiß einer ob das richtig ist, dass KIs im Grunde immer auf einer Markow-Kette basieren?

Nein. 

KI ist ein Überbegriff der sich auf beinahe alles ausweitet was man so unter supervised, unsupervised und semi-supervised Methoden so findet. 

Es gibt Dinge im Re-Enforcement Learning die auf einem Markov Decision Prozess basieren. Aber das ist auch nur Semi-Verwand zu einer Markov Kette.
Aber so grundsätzlich kann man das Statement denke ich nicht sehen lassen.

(27.08.2021, 14:19)saphir schrieb: Weiß einer ob das richtig ist, dass KIs im Grunde immer auf einer Markow-Kette basieren?

Definier mal dein Verständnis von Künstliche Intelligenz genauer.
Sonst kann die da keiner eine vernünftige Antwort geben!

Es gibt Definitionen die fangen in Zeiten von Industrie 2.0 an
Andere erst bei Industrie 3.0

Ganz sicher ist aber dass der Begriff Industrie 4.0 nur ein Marketingbeggriff für Industrie 3.X ist.

Und man die Schnittstelle zur künstlichen Intelligenz daher auch nicht an den Beginn von Industrie 4.0 legen kann!

Gemeint ist, dass für die Entscheidung welcher Schritt als nächstes richtig ist, alleine der vorherige heran gezogen wird.

Irgendwo wurde erwähnt, dass KIs letztlich alle darauf basieren kann es aber nicht mehr finden. Eventuell irgendwo in der Computerwoche, wie z.B. hier:

Zitat:Es gibt nicht die eine künstliche Intelligenz

20.08.2021 Volker  Gruhn (Experte) 
 IDG ExpertenNetzwerk und Thomas Franz

Künstliche Intelligenz (KI) beherrscht auf wissenschaftlicher, wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Ebene viele Diskussionen. Häufig entsteht dabei der Eindruck, dass sich dahinter eine homogene Technologie verbirgt - "die" KI eben. Die gibt es aber gar nicht.

https://www.computerwoche.de/a/es-gibt-n...nz,3545708

(27.08.2021, 15:04)saphir schrieb: Gemeint ist, dass für die Entscheidung welcher Schritt als nächstes richtig ist, alleine der vorherige heran gezogen wird.

Irgendwo wurde erwähnt, dass KIs letztlich alle darauf basieren kann es aber nicht mehr finden. Eventuell irgendwo in der Computerwoche, wie z.B. hier:

Die ham halt in der Regel auch keine Ahnung. 

Ein Markov Decision Process ist keine Markov Kette. Und nicht alles was mit KI zu tun hat, muss ein Markov Decision process sein. 

Die Tatsache, das du den Zustand eben auf den letzten Zustand aggregieren kannst, und die nächste Entscheidung nicht Pfadabhängig ist in der Tat Grundannahme für Vieles.  Aber eben nicht alles und ziemlich trivial.

Du könntest auch genauso einfach ähnliche Sachen sagen wie: 
"KI basiert im Prinzip nur auf Matrizenmultiplikation". 
Oder KI basiert nur auf der Ketten-Regel. "

Das gilt dann genauso für vieles (und insbesondere das was gerade  Schlagzeilen macht)...aber eben nicht für alles und ist ebenso trivial.

(27.08.2021, 15:04)saphir schrieb: Gemeint ist, dass für die Entscheidung welcher Schritt als nächstes richtig ist, alleine der vorherige heran gezogen wird.

Okay
Für mich beginnt KI mit eher mit Start Industrie 3.0
Und da kann man das definitiv ausschließen.

Bei zyklischer Programmbearbeitung ist es vollkommen wurscht, was der letzte Schritt war.
Es sei denn man programmiert eine Schrittkette!

Macht ja auch Sinn, dass eine KI, so wie der Mensch auch, auf ein Sammelsurium von Modellen zurückgreift.