ich habe vor einigen Monaten mit ein paar Bekannten das Thema Markt-Timing diskutiert. Wie so oft, gehen die Meinungen hier sehr weit auseinander.
Kurze Zeit später habe ich ein Buch gelesen: "Die Revolution der Geldanlage" von Gottfried Heller.
Herr Heller hat mich mit seinem Buch quasi herausgefordert und ich habe die Herausforderung angenommen und dies in ein paar Zeilen niedergeschrieben - siehe angehängtes PDF.
habe ich da überlesen, dass bei jedem Verkauf (mit Gewinn) auch brav die Steuern abgedrückt werden?
Befürchte, dies nicht überlesen zu haben.
Also ich kann mir nicht vorstellen, das MT klappt. Gelten die hier durch probieren ermittelten 265-Tage also auch für die Zukunft? Wenn ja - warum? Gelten die für alle anderen Indices? Wenn ja - warum? Wenn nein - warum nicht und wer weiß das woher?
Kenne das Buch von Heller nicht - gehe aber nicht davon aus, dass er dich herausfordert, sondern dass Du dich herausgefordert fühlst.
| 06.02.2019, 17:03 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.02.2019, 17:04 von cubanpete.)
Beim ersten Fazit "Markttiming funktioniert" muss ich Einspruch erheben: Hindsight bias, Ueberoptimierung und keine out-of-sample Tests.
Es gibt so viele Daten und die kann man mit auch extrem vielen Indikatoren versehen. Jeder Anfänger mit einem Computer kann Dir problemlos tausende von Indikatoren liefern die "beweisen" dass Markttiming funktioniert. In der Vergangenheit.
Nur sagt das ganze leider nichts über die Zukunft aus. In der Zukunft könnte der Markt diesen Durchschnitt so oft überschreiten dass Deine Order eine nach der anderen Verlust generieren.
Auch die Schlussfolgerung der zu grossen Aufträge ist nicht ganz korrekt. Diese grossen Aufträge werden von den Brokern zum voraus zu einem garantierten Preis angenommen. Die Broker verlieren oft Geld dabei. Solche Aufträge mit möglichst wenig Verlust für die Broker abzuhandeln ist heute die Hauptaufgabe eines professionellen Traders, wie langweilig. Die Broker müssen das tun, sonst verlieren sie die grossen Kunden.
Gehen wir aber einen Schritt zurück. Du hast nämlich in dem sehr gut geschriebenen Papier noch etwas anderes herausgefunden: die Volatilität kann mit einem Filter verringert werden. Ich habe kürzlich ein Papier gelesen das genau das als Ziel hatte. Gekauft wird was billig ist und steigt. Ist der Markt überbewertet wird die Investition auf 50% zurückgefahren, befindet er sich unter dem 200-Tages Durchschnitt wird er ebenfalls um 50% zurückgefahren.
Das Ergebnis war mehr Performance mit weniger Volatilität. Aber auch hier ist das ganze mit Vorsicht zu geniessen: in der Vergangenheit hat es funktioniert, in der Zukunft könnte es versagen.
Im Prinzip hast du ja vorgerechnet das sich Market Timing (nach GD) eben nicht lohnt, nur eben einen anderen Schluss gezogen.
Klar hätte man die 73% Drawdown umgangen, aber das Ergebnis ist das gleiche.
Ich habe auch mit gleitenden Durchschnitten in einem EA rumprobiert und bin zu einem ganz anderen Schluss gekommen:
- Werden die GD nur leicht verändert ergeben sich teilweise sehr große Unterschiede in den Renditen. Das zeigt mir das ein solches System sehr fragil ist.
- Verschiedene betrachtete Zeiträume brauchten IMMER unterschiedliche GD um eine Maximale Rendite rauszuholen.
- Die erfolgreichen GD von Zeitraum X waren teilweise die größten Verlierer im Zeitraum Y.
- Die GD zeigten keinerlei Systematik. Absolut nichts was einem für die Zukunft weiter helfen könnte.
Nach über 200 verschiedenen Einstellungen ist mir dann irgendwann die Lust vergangen weiter im Dunkeln herum zu stochern.
Market Timing funtktioniert, aber meiner Meinung nach nicht mit irgendeiner Systematik wie gleitenden Durchschnitten.
Sinnvoller erscheint mir auf Shiller KGV oder Volatilitäten zu schauen. Nur das in ein Programm zu hacken wird richtig schwierig.
__________________
Reiner Satire Account ohne rechtliche Verwertbarkeit
Viel ist schon gewonnen wenn nur einer aufsteht und Nein sagt - Berthold Brecht
ich habe vor einigen Monaten mit ein paar Bekannten das Thema Markt-Timing diskutiert. Wie so oft, gehen die Meinungen hier sehr weit auseinander.
Kurze Zeit später habe ich ein Buch gelesen: "Die Revolution der Geldanlage" von Gottfried Heller.
Herr Heller hat mich mit seinem Buch quasi herausgefordert und ich habe die Herausforderung angenommen und dies in ein paar Zeilen niedergeschrieben - siehe angehängtes PDF.
Viel Spaß beim Lesen
Markettiming ist möglich, allerdings nur für gewisse "auserwähle" und erfahrene Börsianer, die mit Herz und Hirn bei der Sache sind und ihre Emotionen ausschalten können oder zumindest im Griff haben, um antizyklisch zu Handeln. Mit irgendwelchen mathematischen Systemen funktioniert es aber nicht, sondern nur mit Erfahrung, Intuition und Mut.
Gebe den Vorrednern recht.
Market-Timing heißt nicht, im Nachhinein ein System nach einem Parameter zu optimieren, sondern zum richtigen Zeitpunkt ein- und auszusteigen, um eine Überrendite zu erhalten. Das hast Du nicht gezeigt, weil Du keinen out-of-sample Test gemacht hast.
Und ich bezweifle auch, dass man das mit einem simplen GD-Verfahren hinbekommt. Valerius, bist Du's? (insider)
ich habe vor einigen Monaten mit ein paar Bekannten das Thema Markt-Timing diskutiert. Wie so oft, gehen die Meinungen hier sehr weit auseinander.
Kurze Zeit später habe ich ein Buch gelesen: "Die Revolution der Geldanlage" von Gottfried Heller.
Herr Heller hat mich mit seinem Buch quasi herausgefordert und ich habe die Herausforderung angenommen und dies in ein paar Zeilen niedergeschrieben - siehe angehängtes PDF.
Viel Spaß beim Lesen
Markettiming ist möglich, allerdings nur für gewisse "auserwähle" und erfahrene Börsianer, die mit Herz und Hirn bei der Sache sind und ihre Emotionen ausschalten können oder zumindest im Griff haben, um antizyklisch zu Handeln. Mit irgendwelchen mathematischen Systemen funktioniert es aber nicht, sondern nur mit Erfahrung, Intuition und Mut.
... irgendwie fehlt mir da n Smiley hinten dran ..
ich habe vor einigen Monaten mit ein paar Bekannten das Thema Markt-Timing diskutiert. Wie so oft, gehen die Meinungen hier sehr weit auseinander.
Kurze Zeit später habe ich ein Buch gelesen: "Die Revolution der Geldanlage" von Gottfried Heller.
Herr Heller hat mich mit seinem Buch quasi herausgefordert und ich habe die Herausforderung angenommen und dies in ein paar Zeilen niedergeschrieben - siehe angehängtes PDF.
Viel Spaß beim Lesen
Markettiming ist möglich, allerdings nur für gewisse "auserwähle" und erfahrene Börsianer, die mit Herz und Hirn bei der Sache sind und ihre Emotionen ausschalten können oder zumindest im Griff haben, um antizyklisch zu Handeln. Mit irgendwelchen mathematischen Systemen funktioniert es aber nicht, sondern nur mit Erfahrung, Intuition und Mut.
... irgendwie fehlt mir da n Smiley hinten dran ..
Oder der "Ironie off" Hinweis ..?!
Das ist mein voller Ernst.
Es ist eigentlich nichts dabei, aber doch scheitern 95%, also sind diejenigen 5% welche es schaffen langfristig eine Überrendite zur Benchmark zu generieren die "Auserwählten", warum auch immer sie den richtigen Weg eingeschlagen haben, gibt nicht nur einen richtigen Weg.
??
Es ist eigentlich nichts dabei - woher weißt Du das?
aber doch scheitern 95% - woher kommen diese Zahlen?
also sind diejenigen 5% welche es schaffen langfristig eine Überrendite " - was nennst Du langfristig? Woher kommt die Zahl?
zur Benchmark zu generieren die "Auserwählten - wer sagt, dass es nicht einfach nur Glück ist? Es gewinnen auch ständig Leute im Lotto.
(06.02.2019, 18:10)Guhu schrieb: --
Market-Timing heißt nicht, im Nachhinein ein System nach einem Parameter zu optimieren, sondern zum richtigen Zeitpunkt ein- und auszusteigen, um eine Überrendite zu erhalten.
--
Vielleicht sollte man erstmal definieren was Markettiming eigentlich ist bzw bedeuten kann...
Da Meb Faber hier schon erwaehnt wurde..nach diesem kann eine Strategie die keine Ueberrendite erzielt aber den max DD halbiert eine durchaus interessante Timingstrategie sein - die Rendite als alleiniges relevantes Kriterium zu nehmen ist eher suboptimal