In der Südsee gibt es eine kleine Insel. Da lebten ein paar Hundert Insulaner friedlich auf der kleinen Erhebung in der Mitte des Eilands, tranken aus der kleinen Quelle des Bergs und ernährten sich von Früchten und vom Fischfang. Dann erschienen ein paar Ethnologen und studierten das Völklein und empfanden Mitleid ab der Armut und gründeten flugs zu Hause in Europa ein NGO, sammelten Geld und sandten per Flugzeug Nahrung, Kleidung und Medikamente zu der kleinen Insel. Die Insulaner freuten sich sehr über die Gaben, vermehrten sich rasch, holzten ihre Palmen ab und bauten damit Häuser und Hotels bis hinunter an den Strand und alles ging gut solange die Hilfsmittellieferungen anhielten.
Dann kam "der Tag der grossen Welle", ein Seebeben löste einen Tsunami aus und Dreiviertel der Insel wurde verwüstet und viele verloren ihr Gut und das Leben. Die Not war gross. Die NGO fanden rasch eine Erklärung für die Katastrophe, es war der durch den Klimawandel bewirkte Temperaturanstieg, der durch die Erhöhung der Energie im System das Seebeben und damit den Tsunami und damit den Verlust vieler Leben und die Not auslöste.
In anderen Teilen der Welt gibt es Länder, da werden die Menschen so alt, dass es mittlerweilen mehr Alte als Junge gibt. Forscher haben Medikamente und Heilverfahren erfunden, um das Leben immer mehr zu verlängern. Die Menschen dort sind bereit immer grössere Mittel für ein längeres Leben aufzubringen. Weil die Alten aber irgendwann dann doch schwach werden und anfällig und kränklich, müssen immer mehr Spitäler gebaut werden und Pflegeinrichtungen und Ärzte und Pfleger aus anderen Ländern werden angeworben, um diese immer grösser werdende Zahl von alten Alten zu versorgen.
Einmal kam mit der üblichen jährlichen Grippewelle ein leicht modifiziertes Grippevirus und es starben mehr Alte als in anderen Jahren. Die Not sei gross riefen die Forscher und schuld seien die gesunden Jungen, weil sie zuwenig Rücksicht auf die kranken Alten nähmen und die einzige Lösung bestehe in noch neueren Medikamenten und Heilverfahren und bis diese für die gefährdeten Alten vorhanden seien, müsse man die jungen Gesunden maskieren, beschränken oder einsperren.
Die Logik unserer Zeit.