(13.04.2024, 18:22)Speculatius schrieb: Aber hier gibt es nicht so viel zu spekulieren. Wenn die Omis das (derzeitige) Klima schützen wollen, dann müssen sie tatsächlich dort ihre Klage einreichen, wo das meiste CO2 zusätzlich in die Atmosphäre geblasen wird und nicht dort, wo (inzwischen) das Gegenteil passiert.
Mir ist natürlich völlig klar, daß das nicht realistisch ist. Im günstigsten Falle werden die Omis von den Chinesen ausgelacht, im ungünstigsten Falle verhaftet und eingesperrt oder abgeschoben. Und damit hat sich das Klimathema dann auch de facto erledigt.
Denkst du wirklich, daß der Rest der Welt die west- und mitteleuropäischen Sorgen ins Zentrum seiner Politik rücken wird, um die sich alles dreht? Wenn ja, ist das eine sehr deutsche Sicht auf das Weltgeschehen, die spätestens seit der fast schon ins Skurrile abgedrifteten letzten Klimakonferenz in Katar sich als Chimäre entpuppt hat.
Kein Wort, schon gar kein verbindliches, von den größten Klimasündern der Welt, wann sie denn nun wirklich aus Kohle, Öl und Gas aussteigen wollen.
China baut am meisten Wind und Solar? China baut auch am meisten Kohle. Bei denen stellt sich nicht die Frage, ob Kohle
oder Solar, sondern Kohle
und Solar
und Wind
und Gas
und Kernkraft und alles, was sie sonst noch kriegen können, da sind die überhaupt nicht wählerisch.
China will bis 2060 (da bin ich schon tot) klimaneutral sein? Ja vielleicht, vielleicht auch nicht....wer weiß denn heute schon, wie die Welt in 30 bis 40 Jahren aussehen wird?!
Selbst bei Biden kann man sich jetzt nicht mehr so sicher sein. Was wurde der ursprünglich gefeiert für seine angekündigte Klimapolitik. Jetzt, wo die Wahlen näher rücken, rückt auch er ein bißchen davon ab. Die Ölförderung in den USA ist aktuell auf historischem Höchststand, noch höher als bei Trump.
Schön, unterstellen wir mal das positive Szenario und sagen, daß die USA und China bis 2050 bzw. 2060 tatsächlich die Kurve kriegen. Bliebe noch Indien. Mit dann über 1,6 Milliarden Menschen das bevölkerungsreichste Land der Erde, zu dieser Zeit dann fast doppelt so viele wie in China. Werden die Inder bei der Energieversorgung dann schön viel wählerischer sein als die Chinesen heute?
Und jetzt....Rußland!
Ich habe mal vor längerer Zeit gelesen, daß man bei der CO2-Problematik nicht nur die Emittenten, sondern auch die Produzenten fossiler Energie genau so mit in die Betrachtung einbeziehen müsste. An dieser Sichtweise ist durchaus was dran, denn ohne Produzenten keine Konsumenten. Würde man das zugrundelegen, wäre Rußland Klimasünder Nummer Eins. Und mit einer guten Chance, es auch zukünftig zu bleiben. Wer hindert Rußland daran, den Indern und Chinesen seine fossilen Energierohstoffe im großen Stil anzubieten - wenn es sein muß, zu Sonderkonditionen? Etwa der Westen mit Sanktionspaket Nummer 173 und Nummer 174?
Wie gedenkt denn der Westen, Rußland mit ins Boot zu holen? Rußland sagt doch, wir sind für euch sowieso die Aussätzigen, die man, wenn überhaupt, nur bestraft, also was kümmern uns eure Probleme? Wir verdienen mit dem Rohstoffexport gutes Geld, also machen wir das, so lange es geht. Und dann schreiben wir das Jahr - keine Ahnung - 2080 oder 2100 und die CO2-Emissionen steigen bis dahin weltweit immer weiter an.....
Aber Deutschland denkt in seiner Überheblichkeit es der Welt vormachen zu können und zu erzählen: "Hier, passt mal auf, wir halbieren unsere Industrieproduktion, da können wir dann reihenweise Kohlekraftwerke abschalten und massig CO2 einsparen, wollt ihr das nicht auch so machen?"
"Nein", sagen die, "wollen wir nicht so machen." Kohledrops gelutscht.