(24.01.2021, 12:24)Honnete schrieb: Neuerlich habe ich mit einem guten Bekannten gesprochen, der mich vor einigen Wochen bat, ihm Börse beizubringen.
Auf meine Frage, warum er sich bewusst Wertpapiere aussucht die im Kurs sehr niedrig sind, entgegnete er mir, dass sie in 2,3 Jahren richtig „explodieren“ könnten.
Ich fragte dann nach: und warum kaufst du sie dann nicht erst in 2,3 Jahren? So lässt du dein Geld tot liegen, in der Hoffnung es wird mal was, anstatt mit dem Geld JETZT zu arbeiten
Muss man sich immer im Einzelfall anschauen.
Immer auf den zu setzen der am schlechtesten gelaufen ist, dass ist sicher nicht besonders renditetragend.
Aber ich denke wir sind uns einig, dass wenn man immer auf den Besten setzt, auch des öfteren ein Rohrkrepierer dabei sein wird.
Die Wahrheit liegt also in der Mitte.
Als RWE 2015 bei 10 € lag wurde die Pleite an die Wand gemalt. Zugegeben würde ich auch niemals in die deutsche Energiewirtschaft investieren.
Nun liegt das Papier bei 37 €. Keine Sau redet überhaupt noch von RWE.
270% Plus in 5 Jahren ... nicht verkehrt.
Die Deutsche Bank, wer will sie wirklich kaufen, lag 2019 bei 5,35€ und liegt nun bei 9€. Also 70% vom Tief erholt und sogar insgesamt 2020 mit +30% einer der besten Titel 2020 im Dax.
Absolutes Extrembeispiel.
Es gibt noch tausende andere Beispiele und selbst eine Amazon war einmal um 97% vom Hoch gefallen nach dem Platzen der .Com Bubble.
(24.01.2021, 12:25)cubanpete schrieb: Oder Du vergleichst mit Sport. Würdest Du eher auf den Sportler wetten der nur Letzter wurde?
Bei einer Wette die darauf abzielt ob jemand recht hat oder nicht würde ich immer auf den Besten setzen.
Allerdings gibt es an der Börse so etwas wie Wettquoten und Trefferquoten.
Alle setzen immer auf den Gewinner und dementsprechend sinkt die Gewinnrendite kontinuierlich.
Du kannst natürlich im Fußballspiel auf Bayern wetten, mit fast 100% Trefferquote und bekommst eine Rendite von lächerlichen 3%.
Setzt du auf Schalke ist die Trefferquote zwar sehr viel geringer, aber dafür die Ausschüttungsquote sehr gut.
Der Rest ist Spieltheorie.
In einer Serie von 100 Spielen Bayern/Schalke wird wahrscheinlich derjenige die bessere Rendite einfahren der auf Schalke setzt. Ganz einfach weil auf den Einsätzen für Bayern Liebhaberquoten bezahlt werden und der Underdog verschmäht wird.
Ich habe es nicht durchgerechnet. Aber so ungefähr läuft es auch an der Börse ab.
Bei einer Amazon, Google, Tesla und Apple sind schon die Gewinne der nächsten 2-3 Jahrzehnte eingepreist. Jegliches Risiko ist ausgepreist.
Ist das eine gute Idee?
Ich will allgemein nur damit sagen das es falsch ist immer zu sagen "Nicht auf Verlierer" setzen.
Es kommt auf den Zeitpunkt an und auf die Mischung.