(31.07.2021, 13:52)Lancelot schrieb: Hi Lanco,
der Handel mit Emissionszertifikaten ist erstmal kein Ablasshandel. Du gehst da nicht hin und sagts: Hallo "ich hätte gerne einen neues Zertifikat, weil ich möchte jetzt CO2 verbrauchen". Die sind wie Aktien erstmal begrenzt. Du musst quasi ein bestehendes jemandem Abkaufen. Das ist anders wie eine Gebühr. Frei Handelbar.
https://ember-climate.org/data/carbon-price-viewer/
Ich hab das aus erster Hand erlebt wie stark der Einfluss auf die Tatsächliche Entscheidungen sein kann.
Ja, kann man so sehen.
Und trotzdem: Während die Kurse, zu denen die (begrenzten) Aktien gehandelt werden wenigstens ungefähr den Wert des dahintersteckenden Unternehmens abbilden können, tun das die Zertifikate nicht.
Das sind in meinen Augen nur Derivate auf die Umwelt. Was hat die Umwelt bei diesen Preisverhandlungen eigentlich dazu gesagt ?
Wenn es eine Institution gäbe, die die realen Kosten benennen könnte die entstehen, um eine Tonne produziertes CO2 wieder in "nichtproduziertes CO2" zu "verwandeln" und diese dann vom Verursacher kassiert und den Prozess damit dann auch wirklich rückgängig macht, dann wären diese Zertifikate vom derzeitigen wirtschaftlichen Standpunkt her unbezahlbar.
Beispielhaft scheissen wir aber derzeit einfach in eine Ecke unserer Wohnung und haben dafür ein Ticket für 1€ gelöst. Wegputzen kostet aber 2€ und wenn der ganze Dreck für 1€ dann liegen bleibt, gibts genau zwei Fragen:
Wer hat hier für was überhaupt den 1€ kassiert und wie lange dauert es noch, bis wir in der letzten vorhandenen Ecke leben, weil die anderen alle verschissen sind?
Vielleicht etwas überspitzt formuliert, aber meine Meinung.
LG