(13.06.2022, 10:29)jf2 schrieb: Heute (jetzt gerade) wird im DLF über die Klimawende diskutiert und da wird der Gedanke der Rückverteilung der CO²-Bepreisung auch mehrfach angesprochen im Sinne der sozialen gerechtigkeit. Die Sendung gibts danach auch als Aufzeichnung auf der DLF-Seite.
Nur wo?
Aber klar, diksutiert wird viel über die Verwendung der Einnahmen. Bloss die Aussage war ja: CO2-Zertifikat sei ein Anreiz-System und die Politiker würden es nun wieder versauen. Es ist aber das Gegenteil. CO2-Steuer und -Zertifikate sind auch nur ein Strafsystem. Und nun ist die Gesellschaft und Politik gefragt, dies mit möglichst viel Akzeptanz und Anreiz zu verknüpfen. Deshalb ist es auch sehr zu begrüßen, dass das Thema immer wieder diskutiert wird.
Das Ifo-Institut will z.B. dazu noch einen "FlexCap":
Zitat:Beim Flexcap hängt die Menge der zu versteigernden Zertifikate vom Preis ab: Ist der Preis hoch, werden mehr Zertifikate versteigert. Ist der Preis niedrig, so werden weniger Zertifikate versteigert. Beide Anpassungen stabilisieren den Preis im Vergleich zu einem Emissionshandelssystem mit fixer Obergrenze. Mit Flexcap reduziert sich die Unsicherheit in Bezug auf Preis und Menge, gleichzeitig lassen sich die langfristigen Klimaziele erreichen.Das hiesse allerdings, ist die CO2 Emmission hoch, wird der Preis durch den Staat verbilligt, ist die Emmission niedrig, wird der Preis durch den Staat erhöht. Dann muss aber der Staat wieder in das System eingreifen. Ganz offensichtlich glaubt das Ifo-Institut auch nicht an den reinen Markt.
https://www.ifo.de/themen/klimapolitik
Herr Fuest (Chef des Ifo-Instituts) selbst, sagte vor kurzem allerdings noch, dass am Ende z.B. eine Tankstelle eben kein Benzin mehr verkaufen könne (sinngemäss), wenn kein CO2-Zertifikat mehr erhältlich ist. Deshalb würde das System ja auch als einziges 100% sicher funktionieren. Bloß ist das ja wieder realitätsfremd.
Ist also alles nicht so einfach und man hört auch widersprüchliches.
Was mir noch auffällt: Es geht im Internet eine sehr verächtliche Betrachtung gegenüber Politikern um. Ich versteh das schon. Bloß liegt das Problem eher beim Menschen selbst, auch Ökonomen oder andere sind sind nicht frei von Egoismus und Idiotie. Es wird aber oft eine Anti-Politiker-Haltung propagiert. Und was mir dabei Sorgen macht: Handelt es sich hierbei um eine Anti-Demokratie-Kampagne? Denn zu dieser sind Politiker absolut notwendig.
Aber dass das Thema gesellschaftlich diskutiert wird, ist doch ein gutes Zeichen?
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Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.