Zitat:Klimakrise
CO2-Emissionen erreichen neuen Höchstwert
Stand: 05.12.2023 06:52 Uhr
Der Ausstoß von Kohlendioxid aus fossilen Energieträgern ist auch dieses Jahr wieder auf Rekordniveau. Doch laut einem Bericht zum Kohlenstoffbudget gibt es auch gute Nachrichten.
Zitat:Unterirdisches Speichern bisher kaum Effekt auf Klima
Maßnahmen, wie das unterirdische oder untermeerische Einlagern von CO2 werden auch bei der COP immer wieder als Lösungen gehandelt, um nicht aus der fossilen Energie aussteigen zu müssen. Sie seien aber teuer und machten bisher kaum einen nennenswerten Anteil aus, so Julia Pongratz von der LMU München, die an dem Bericht ebenfalls mitgearbeitet hat.
Derzeit entnehmen Maßnahmen wie das sogenannte CCS (Carbon Capture and Storage) nur 0,000025 Prozent der durch fossile Energieträger verursachten Emissionen. "Derzeit ist die Aussage ganz klar, dass wir nicht um eine deutliche Emissionsreduktion herumkommen", so Pongratz.
Zitat:EU und USA haben Ausstoß verringert
Ein paar gute Nachrichten gibt es aber auch. Zum Beispiel sind die fossilen Emissionen in der EU und den USA gesunken. In anderen Ländern, die ebenfalls zu den größten Emittenten gehören, steigen sie allerdings noch immer. Das gilt gerade für China, wo viele auch von uns genutzte Produkte hergestellt werden. In Indien sind die Emissionen pro Kopf zwar noch deutlich unter denen der EU. Insgesamt steigt aber auch dort der Ausstoß noch immer an.
Trotzdem sieht der Klimawissenschaftler Jan Minx vom "Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change" in Berlin, der nicht an der Studie beteiligt war, uns in der EU in der Verantwortung: "Wir müssen hier unsere Hausaufgaben machen und besser werden im Klimaschutz. Aber wir müssen auch andere dazu bringen, besser zu werden und anderen, die nicht genug Mittel haben, helfen, besser werden zu können", so Minx.
Zitat:1,5 Grad-Ziel kaum haltbar
In sieben Jahren, so der Bericht, ist das CO2-Budget bei den derzeitigen Emissionen aufgebraucht, mit dem wir die Temperaturerhöhung noch auf unter 1,5 Grad beschränken könnten. Um noch eine 50-prozentige Chance zu haben, dieses Maximalziel zu halten, müssten wir unsere Emissionen jedes Jahr stärker reduzieren als zu den Hochzeiten von Corona.
Dabei scheint die Weltgemeinschaft jedoch wenig aus der Pandemie gelernt zu haben. Denn allein der Flugverkehr hat international im vergangenen Jahr wieder um 28 Prozent zugenommen. Aber auch wenn eine Beschränkung auf 1,5 Grad inzwischen unrealistisch erscheinen mag: Jedes Zehntelgrad weniger sei wichtig, so die Forschenden. Und so bleibt die Hoffnung, dass die Bilanz im nächsten Jahr doch besser ausfällt.
https://www.tagesschau.de/wissen/klima/k...t-100.html
Zitat:
Weltklimakonferenz
COP28 Lobbyisten auf dem Vormarsch
Stand: 05.12.2023 08:53 Uhr
Vier mal so viele Lobbyvertreter für fossile Brennstoffe als vor einem Jahr nehmen an der Weltklimakonferenz in Dubai teil, so Aktivisten. Sie beklagen die Einflussnahme der Energiekonzerne.
Zitat:Weiterhin massive Investitionen in fossile Energie
"Die vergiftete Präsenz der großen Verschmutzer hat uns jahrelang abgelenkt und daran gehindert Wege zu finden, damit fossile Energieträger im Boden bleiben", beklagte Alexia Leclercq von der Initiative Start:Empowerment. Niemand glaube, dass Shell, Chevron oder ExxonMobil ihre Lobbyisten nach Dubai schickten, nur um die Konferenz passiv zu beobachten.
Die fossile Industrie und ihre Unterstützer in vielen Regierungen investierten weiter Milliarden in klimaschädliche Geschäfte, mit desaströsen Folgen für Mensch und Planet, erklärte David Tong von Oil Change International. Daher sei für ihn klar: "Lobbyisten für Kohle, Gas und Öl müssen rausgeworfen werden aus der COP28."
Zitat:"Fossile Industrie gewaltiger Machtfaktor"
Der führende deutsche Klimaforscher Ottmar Edenhofer zeigte sich von der Einflussnahme fossiler Lobbyisten auf der Klimakonferenz nicht überrascht. "Wir müssen den Großteil der fossilen Ressourcen und Reserven an Kohle, Öl und Gas im Boden lassen, was ja im Kern bedeutet, dass die Vermögen von Öl, Kohle und Gas entwertet werden", sagte der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. "Dass das nicht einfach so hingenommen wird, sondern dass die dann versuchen, sich dagegen zu wehren - damit musste man rechnen."
Der Einfluss wäre auch groß, wenn die Konferenz kleiner wäre, sagte der Klimaökonom, der insbesondere höhere CO2-Preise fordert, um klimaschädliche Energieträger unrentabel werden zu lassen. "Die fossile Industrie ist ein gewaltiger Machtfaktor und ein großer Wirtschaftsfaktor. Das ist offensichtlich."
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/wel...n-100.html
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