RE: cubanpetes MOFO home portfolio
| 19.02.2024, 11:15 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.02.2024, 11:17 von Kai_Eric.)(19.02.2024, 10:21)cubanpete schrieb: Sehr gute Frage.
Nein, ich habe keinen Parameter der sich an der Volatilität ausrichtet. Ich hatte mal den Spruch kreiert "es gibt nichts volatileres als die Volatilität" und der gilt eigentlich heute noch. Am meisten Volatilität erzeugen unvorhersehbare Ereignisse und die sind wie der Name sagt... unvorhersehbar.
Das einzige das man dagegen tun kann ist Diversifizierung. Da sollten meine Parameter bezüglich. Anzahl Aktien insgesamt und pro Sektor helfen.
Wenn eine Firma die Stufe erreicht hat in der sie den erarbeiteten Cashflow nicht mehr für sich selbst (z.B. zum Wachsen) braucht sondern Dividenden auszahlen kann dann ist die Phase der grossen Volatilität auch meistens vorbei. Deshalb hat dieses Portfolio als gesamtes deutlich weniger Volatilität als meine Zockerecke.
Aber Volatilität ist nicht nur ein Feind dieses Portfolios; bei Zyklikern ist sie auch ein Freund. Der Grund dafür ist mein Konzept der Marktdividende. Die Schwankungen werden ausgenutzt um zusätzlichen Ertrag zu erzielen. Zur Erinnerung: wann immer eine Position 6% des Wertes des gesamten Portfolios erreich wird auf 5% herunter verkauft.
Ich bilde mir auch ein, dass mein Dividendenportfolio deutlich weniger schwankt als, meine Wachstumswerte oder meine persönliche Zockerecke. Aber tatsächlich tracke ich das nicht. Da ich mich dem Alter nähere, in dem der Aspekt "Absicherung des Status" eine wachsende Rolle spielt, hab ich mal bei dir nachgehakt. Ich vermute, dass du diesen Aspekt auch im Sinn hattest, als du die beiden Ziele für diese Anlagestrategie formuliert hast. Rechnest du denn rückblickend aus, ob die Diversifizierung und das "Rebalancing" der Zykliker tatsächlich den gewünschten Effekt auf die Schwankungen haben? Nur weil man etwas vermutet, muss es ja noch lange nicht stimmen.
Ich frage mich das aktuell selbst, weil ich erfreulicherweise in den kommenden Jahren aus ausserbörslichen Aktivitäten recht regelmässig Liquidität in einem Volumen investieren werden kann, wodurch trotz meiner Neigung zu Buy&Hold im Dividendenbereich durchaus nochmal strategisch Einfluss genommen werden kann. Sprich: Ich frage mich, was kann ich dabei besser machen. Mit Ausschüttungen und Rendite bin ich glücklich, bliebe der Aspekt der absicherung. Den kann man natürlich auch durch Investment in andere Assets erreichen, aber eben auch durch Dividendentitel. Ein besonders niedriges Beta haben z.B. Werte wie JNJ, ED, PSX, MO, XOM, CVS, CVX, PEG, HRB oder UNM und die liegen auf den ersten Blick gar nicht mal am Rande des Spektrums von Werten, die ich Betracht ziehen würde.
Noch eine Frage, die ich mir aktuell selbst stelle (auch im Zusammenhang mit der Frage "weiter Aufstocken oder mehr Titel hinzunehmen"): Hast du dir eine Obergrenze für einzelnen Position gesetzt? Nicht prozentual sondern als Absolutbetrag? 3, 4 oder X% in einen einzigen Wert zu stecken ist abstrakt eine leicht zu handhabende Größe, in der Praxis verstecken sich dahinter aber nach all den Jahren dann durchaus auch Beträge, die zumindest mich zweimal nachdenken lassen. Der Ausweg wären noch deutlich mehr Titel im Portfolio oder Investition in einen Index ETF, aber beides möchte ich aus unterschiedlichen Gründen eher nicht. Klingt nach einem banalen Problemchen, ruft unter dem Aspekt "Absicherung des Status" aber zunehmend Stirnfalten (bei der besten Ehefrau von allen als externem Reviewer aber auch bei mir) hervor.