Klimaschutzverträge als Patenrezept für die Dekarbonisierung?
Mit auktionsbasierten Klimaschutzverträgen will die Bundesregierung Anreize für den Umstieg auf klimaschonende Produktionsverfahren schaffen. Die Vorteile des Instruments liegen auf der Hand – jedoch dürfen die negativen Effekte nicht außer Acht gelassen werden.
ANDRÉ WOLF 8. APRIL 2024
Um Anreize für den Umstieg auf klimaschonende Produktionsverfahren in der Industrie zu schaffen, setzt die Bundesregierung auf auktionsbasierte Klimaschutzverträge. Durch das jüngst an den Start gehende erste Gebotsverfahren mit einem Förderumfang von vier Milliarden Euro wird Deutschland in der EU zum Vorreiter für die großformatige Erprobung dieses Instruments (BMWK, 2024).
Die Idee ist, den Staat als alternativen Hedging-Partner für nicht am Markt versicherbare Investitionsrisiken einspringen zu lassen. Es wird im Vertrag ein fester CO2-Preis zwischen dem in emissionsarme Technologien investierenden privaten Akteur und dem Staat vereinbart, der über die Dauer einer festgelegten Laufzeit Gültigkeit besitzt. Liegt der im EU-Emissionshandel (EU-ETS) sich einstellende durchschnittliche Preis für Emissionszertifikate in einer Periode unterhalb dieses Niveaus, zahlt der Staat für jede Tonne eingesparter Emission den Differenzbetrag an den Investor. Liegt er darüber, zahlt umgekehrt der Investor den Differenzbetrag an den Staat (Richstein, 2017)....
https://makronom.de/klimaschutzvertraege...rung-46334
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Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.