Zitat:WWF-Studie
Fernwärme meist durch fossile Energie erzeugt
Stand: 26.11.2024 10:58 Uhr
Der Großteil der Fernwärmeversorgung in Deutschland stammt aus fossilen Energieträgern. Der Umweltverband WWF sieht die Kommunen in der Pflicht, das zügig zu ändern.
Großwärmepumpen, Geothermie oder Abwärme aus industriellen Prozessen spielen in Deutschland als Energiequelle bei der Fernwärme einer Untersuchung zufolge bisher kaum eine Rolle.
"In den meisten Gemeinden geht die Wärme in den Netzen zu einem Großteil noch auf die Verbrennung fossiler Energien wie Kohle und Gas zurück", teilte der Umweltverband WWF mit, der die Studie erstellt hat. Danach entstehen im Rahmen der Fernwärmeversorgung in Deutschland bisher Emissionen von 39 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten im Jahr.
WWF mahnt schnelle Umstellung an
Zum Vergleich: Daten des Umweltbundesamts zufolge stand der gesamte Gebäudesektor im vergangenen Jahr für rund 102 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung müssten die Städte und Gemeinden das schleunigst ändern.
"Fernwärme kann eine tragende Säule sein, um die Wärmeversorgung langfristig nachhaltig und emissionsfrei aufzustellen. Dafür müssen die Netze aber dringend frei gemacht werden von den Energien aus schädlichen Quellen, die aktuell noch die Fernwärmeversorgung dominieren", sagte WWF-Klimachefin Viviane Raddatz.
NRW und Bremen mit negativen CO2-Bilanzen
Im Ländervergleich entstehen die meisten CO2-Emissionen absolut betrachtet in Nordrhein-Westfalen, weil dort das mit Abstand längste Fernwärmenetz besteht.
Die CO2-Emissionen pro Kilowattstunde sind wiederum in Bremen mit deutlichem Abstand am höchsten. Pro Kilowattstunde werden in der Hansestadt rund 470 Gramm CO2 ausgestoßen. Im zweitplatzierten Brandenburg liegt dieser Wert bei rund 380 Gramm.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ene...e-100.html
Zitat:KfW-Klimabarometer
Mittelstand zurückhaltender beim Klimaschutz
Stand: 26.11.2024 13:02 Uhr
Der deutsche Mittelstand investierte 2023 weniger in den Klimaschutz. Das Volumen der Investitionen ist vergangenes Jahr zwar gestiegen, das liegt aber vor allem an den Großunternehmen.
Die mittelständischen Unternehmen in Deutschland halten sich bei Investitionen in den Klimaschutz zunehmend zurück. Die Zahl der investierenden Unternehmen ist im vergangenen Jahr deutlich auf 340.000 der rund 3,8 Millionen Unternehmen in Deutschland zurückgegangen, wie das Klimabarometer der staatlichen Förderbank KfW zeigt.
Das sei ein Minus von 150.000 Unternehmen gegenüber 2022, heißt es von der KfW. Der Anteil der Unternehmen, die in die Verbesserung der eigenen Klimabilanz investierten, lag danach bei nur noch neun Prozent.
Dies können unter anderem Ladesäulen und Elektro-Fahrzeuge, Gebäudedämmungen oder eigene Anlagen zur nachhaltigen Energieerzeugung sein. Im Jahr 2022 waren es noch 13 Prozent, 2021 sogar noch 23 Prozent, teilt die Förderbank mit.
Mittelstand wird zurückhaltender
Dieser Rückgang sei von den mittelständischen Unternehmen ausgegangen, die die Unternehmenslandschaft in Deutschland anzahlmäßig dominieren, heißt es weiter.
Diejenigen mittelständischen Unternehmen, die in den Klimaschutz investierten, erhöhten aber ihr Engagement deutlich: Die durchschnittliche Klimaschutz-Investitionshöhe im Mittelstand stieg um 38 Prozent auf 146.000 Euro.
Große Firmen bleiben aktiv
Die Gesamtsumme der Investitionen hat sich 2023 allerdings um 12,1 Prozent auf 85 Milliarden Euro erhöht. Diese Entwicklung wurde aber überwiegend von Großunternehmen getragen. Sie investierten 50 Milliarden Euro, das entspricht einem Plus von 11 Milliarden verglichen mit dem Vorjahr.
Dementgegen investierte der gesamte Mittelstand 35 Milliarden Euro; 2022 waren es noch 36 Milliarden gewesen. Preisbereinigt entsprach das einem Minus von zehn Prozent.
Bürokratie als Hemmschuh
Neben der mauen Konjunktur stehen auch strukturelle Hemmnisse weiteren Investitionen entgegen, wie die KfW aus ihrer Befragung berichtet.
Viele Unternehmen sehen danach Unsicherheiten bei der Wirtschaftlichkeit (47 Prozent), klagen über fehlende finanzielle Ressourcen (37 Prozent) und über lange Planungs- und Genehmigungsverfahren (36 Prozent).
KfW sieht große Investitionslücke
Die Förderbank hält im Unternehmensbereich eine durchschnittliche Jahresinvestitionssumme von 120 Milliarden Euro für notwendig, um 2045 die angestrebte Klimaneutralität zu erreichen. Daraus ergibt sich für 2023 eine Lücke von 35 Milliarden Euro zuzüglich weiterer Investitionsbedarfe aus den Vorjahren.
Immerhin ein Viertel der Unternehmen plane, ihre Klimaschutzinvestitionen in den kommenden drei Jahren zu erhöhen.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unt...r-100.html
__________________