(29.10.2019, 10:48)saphir schrieb: Das Konzept mit dem Subventionen war nicht so wie üblich: Man hat den Stromeinspeisevergütung festgelegt und damit nicht direkt den Hersteller subventioniert, aber den Kleinanlagenbetreiber geholfen dass sich seine Anlage amortisiert.
War das wirklich so? Ich erinnere mich an Proteste dagegen, dass die Subventionen heruntergefahren wurden und die große Aufregung, weil plötzlich, scheinbar überraschend, chinesische Anbieter auf den Markt kamen.
Da hat hat die Solar-Industrie genauso reagiert wie man es von großen, bösen Lobbygruppen gewöhnt ist, sie hat nach dem Staat gerufen und diesen aufgefordert, die Konkurrenz zu diskriminieren.
Ich mache keine Vorwürfe, da dieses Verhalten auch in vielen anderen Gebieten Usus ist und die ausländische Konkurrenz ebenfalls staatliche Hilfe bekommt. Ich stelle nur Tatsachen fest...
saphir schrieb:Damit waren die Stromhändler für Ökostrom gekillt. Man hat also systematisch verhindert, dass dieser Bereich seine Wettbewerbsfähigkeit unter Beweis stellt.
Vielleicht liegt es an mir, aber ich verstehe den Punkt grade nicht ganz. In wie weit hat man die Vermarktung von "grünen Strom" verhindert? An und für sich ist es nun mal Fakt, dass es keine zwei getrennten Stromnetze in Europa gibt. Wer also "grünen Strom" erhält, der bezahlt letztlich nur einen Ökostromanbieter, ihn gewöhnlichen Strom zur Verfügung zu stellen.
Was soll hier "grau" gemacht worden sein?
saphir schrieb:Kommt z.B. Strom aus dem Ausland billiger in den Strommarkt, erhöht man den privaten Endkundenpreis und verringert den Großhandelsstrompreis (die 3. Säule der Quersubvention).
Siehe oben. Es gibt eben nur ein Stromnetz. Irgendwie muss man es hinbekommen, dass der Ökostrom real günstiger ist.
saphir schrieb:m Sinne Schumpeters (Schumpeter zufolge wird ein innovativer Unternehmer durch seine Innovation zu einem Monopolisten – so lange, bis Nachahmer auftreten...) gibt es nicht mehr.
Hier müsste man noch ein bisschen was zum Thema Patente sagen. Ja, Schumpeter habe ich vor langer Zeit gelesen. Fand seine Ausführungen damals sogar recht plausibel.
saphir schrieb:[...]denn es gibt keinen Bedarf mehr an innovativem Wettbewerb durch neue Firmen, Innovationen kommen vom Staat. Dies hat vielleicht noch viel gravierendere Auswirkungen auf uns alle wie uns allen klar ist.
Ich sehe da ausnahmsweise mal fast ausschließlich den Staat in der Schuld, weder die Industrie, noch die Konsumenten.
Es gibt in Europa so gut wie keine klassischen "Garagenfirmen", wo ein paar Freunde nach der Schule/Uni in der Garage ihrer Eltern versuchen, die Computerwelt zu revolutionieren. Der Grund dafür ist meiner Meinung nach rech simpel. Wir haben zu viele bürokratische Hürden.
Das ist zumindest eine der Dinge, die hier in Euripa fehlt.