Russland

ich glaube es war eine Mischung aus verschiedenen Ursachen:
- Verbrauch und Gaspreise waren wg. Corona im Sturzflug, also buchte niemand teure Speicherkapazität...
- die EV haben wg. der Preise (Gas, Kohle und CO2-Zertifikate) auf Gas umgeschaltet...
- die Coronakrise war vorbei...
- danach gab es einen Rebound und wg. der hohen Spotpreise hat niemand Gas eingespeichert...
- Rußland hat den Spotmarkt nicht bedient, um den Druck wg. Nordstream 2 und dem geplanten Überfall auf die Ukraine zu erhöhen...
- und nicht zuletzt hat Gazprom die (eigenen) Speicher gebucht, aber nicht nicht befüllt!!!

Wenn Putin was davon erzählt das die Ukraine eigentlich nicht existiert und die Krim aufgrund der Geschichte
zu Russland gehört.

Ja da frage ich mich was ist wenn die Türken ebenfalls auf die Geschichte pochen und die Krim beanspruchen.
Die Krim war länger türkisch / osmanisch als russisch - über 300 Jahre - was also will Putin da?

Und wenn es weiter geht mit den ehemals anders zugehörigen Regionen - dann muss man auch mal fragen
wann Russland die Besetzung von Ostpreussen beendet und u.a auch Königsberg (heute vom der russischen
Besatzungsmacht als Kaliningrad bezeichnet) wieder zurück gibt? Die wollten schon immer in Deutschland bleiben
und würden sich sicher auch wieder sofort per Volksbefragung für die Heimholung entscheiden wenn man
genug Deutsche rüberschippert und die Wahl ordentlich nach russischem Vorbild gefälscht wird.

Ihr Vögel wollt doch hier die Leute verarschen oder?  

Den Krieg hat Putin angefangen. Egal ob Du jetzt die Annektierung der Krim oder den hinterhältigen
Angriff dieses Jahr nimmst. Putin ist der Aggressor.

Der Fehler des Westens und da vor allem von Deutschland war auf Wandel durch Handel zu setzen.

Ich rede nicht vom (militärischen) Krieg der Russen gegen die Ukraine (den unbestritten Russland angefangen hat), ich rede vom Wirtschaftskrieg des Westens gegen Russland den der Westen angefangen hat.

Und auf Wandel durch Handel zu setzen ist nur dann sinnvoll wenn man Frieden will, das uns das jetzt wo wir Wirtschaftskrieg gegen Russland führen auf die Füße fällt ist wenig überraschend.

Ich glaub du verstehst was nicht.

Wenn die DHL die Pakete nur noch mit 14 Tagen Lieferzeit verschicken würden. Motto: "Zu mehr haben wir uns nicht verpflichtet", würden sie auch ihre Lieferverpflichtungen erfüllen. Mit dem Geist kann man jede Marktwirtschaft kaputt machen. Vielleicht ist ja das dein Ziel. Kommt mir langsam so vor. Jeder macht nur noch das was er unbedingt machen muss. Vielleicht war das ja so in der Planwirtschaft der DDR so?

Ich glaube Du hast da was verpasst nämlich das der Westen einen Wirtschaftskrieg gegen Russland führt. Und nimms mir nicht übel aber wenn Gazprom seine Speicher dazu verwendet seine Verträge mit seinen Kunden zu erfüllen dann ist das garantiert eines nicht nämlich grundgesetzwiedrig.

Übrigens ist meine Wohnung dank Gazprom-Gas warm, aus der Steckdose kommt Strom der dank Kraft-Wärme-Kopplung effizient aus Erdgas erzeugt wird und noch ist es kein dreckiges Fracking Gas. Genau das ist der Sinn der Erdgasgeschäfte von Deutschland mit Gazprom. Aber erklär mir ruhig nochmal das das dem Grundgesetz wiederspricht 

Tanker tankern, deshalb habe ich sie gekauft. Flüssiggas ist zwar kompakt aber....

Genau das! Gazprom gehört der Speicher, ist aber nicht zuständig, ob da was drin ist. Die Gasgroßhändler hatten spekuliert und nix getan...

Um dazu etwas zu sagen hätte ich gerne mehr recherchierte Hintergründe.
Spekulationen können einen aufs Glatteis führen, grade in Kriegszeiten.

Hinsichtlich BASF wurde schon vor Wochen im Deutschlandfunk, ja nicht in der TAZ oder Jungle World, also im Deutschlandfunk vermeldet, dass kurzfristig 100.000 Menschen in "Kurzarbeit" wären, wenn es einen Lieferstopp von russischen Rohstoffen gibt. Mannheim/Ludwigshafen ist dann am Ende.

Das glaube ich gerne.

Mich irritiert das Wort "erwartet", das impliziert als ob man irgend etwas quasi über Gebühr abverlangen würde. Als ob es nicht im ureigensten Interesse des Lieferanten wäre.

Russland kann nachweislich auch anderswohin verkaufen.
Diese Realität war durch die europäischen Handelspartner schon vorher einsehbar gewesen.
Ich gestehe, dass niemand Russlands Krieg vorhergesehen hat, aber politische Spannungen schon.

Wenn mehr benötigt wird, liefert der Lieferant doch sehr gerne auch mehr, schließlich verdient er dann ja auch mehr.

Im Falle von Russland war das wohl eine vernünftige Erwartung, bis die Sanktionen begannen.

Es gehört aber eben zum Unternehmen dazu, dass man solche Risiken richtig einschätzt.

Das Grundgesetz sieht das aber gerade anders vor. Nochmal dort steht:
Und nicht: Solange der Eigentümer sich vertraglich nicht zu xy verpflichtet hat, braucht er auch nichts machen. Also genau umgekehrt wie das was du dir vorstellst.

Seit wann sind die Russen dann durch das deutsche Grundgesetz gebunden?

Die Krim war länger türkisch / osmanisch als russisch - über 300 Jahre - was also will Putin da?

So wie die politischen Verhältnisse sich in der Türkei entwickeln, stelle ich mir schon vor, wie manchen "neo-osmanischen" Vordenker das schon sehen.

Seit wann sind die Russen dann durch das deutsche Grundgesetz gebunden?

Das hab ich mich auch schon gefragt. Aber zuallererst kann doch festgehalten werden, dass die Regel Eigentum auch zu einer Verpflichtung zu machen, Sinn ergibt. Und dass es keine Übertreibung ist, wenn dies ernst genommen wird.

Bei uns wird mit dieser Verpflichtung auch oft nachsichtig umgegangen. Z.B. wenn Leute ein Bauland-Grundstück besitzen, aber nicht bebauen. Erst als es zu einem größerem Problem wurde, wurden die Grundbesitzer angeschrieben sie mögen doch das Land bebauen oder aber verkaufen.

Ob es hier aber darum geht, wer das Eigentum besitzt (also z.B. ein Deutscher oder ein Russe) oder ob sich das nichtmobile Eigentum in Deutschland befindet, da bin ich mir auch nicht sicher. Es kann sein, dass dies nicht für Eigentum in ausländischer Hand gilt. Nichts desto trotz könnte eine Behörde den Eigentümer dazu auffordern das Eigentum Allgemeindienlich zu benutzen. Ob man dies einklagen kann, da bin ich nicht sicher. Hab ich aber auch nicht vor. Es geht darum dass dies ein wesentliches Element für unser Wirtschaftssystem ist.

Ich rede nicht vom (militärischen) Krieg der Russen gegen die Ukraine (den unbestritten Russland angefangen hat), ich rede vom Wirtschaftskrieg des Westens gegen Russland den der Westen angefangen hat.

Und auf Wandel durch Handel zu setzen ist nur dann sinnvoll wenn man Frieden will, das uns das jetzt wo wir Wirtschaftskrieg gegen Russland führen auf die Füße fällt ist wenig überraschend.

Vielleicht habe ich ja was falsch verstanden, aber der 'Wirtschaftskrieg' des Westens ist doch die Reaktion auf den russischen Angriffskrieg. Da kann man nicht von 'anfangen' sprechen. Und ich bin ehrlich gesagt froh, dass der Westen 'wirtschaftlich angreift', und nicht militärisch.

Die Maxime 'Wandel durch Handel' war zu ihrer Zeit absolut sinnvoll, und wurde ebenfalls aktiv durch den russischen Einmarsch gestoppt, wobei sich Russland offensichtlich auch auf den 'Wirtschaftskrieg' aktiv vorbereitet hatte.

Was sich der Westen allerdings als Vorwurf gefallen lassen muss: es war genau genommen der russische Einmarsch auf die Krim, der die Vorzeichen schon verändert hatte. Aber es hat kein Verantwortlicher im Westen sehen wollen, und 'das eine Mal' wollte man Putin offensichtlich durchgehen lassen. Das war ein grosser Fehler, denn Putin hat die für sich logischen Konsequenzen gezogen, dass 'bei dem bisschen Ukraine' wieder nichts passieren wird. Die Rechnung ging halt nicht auf.

So zumindest meine zugegeben westlich geprägte Sicht der Dinge, und ohne irgendwelche Hintergrundinformationen zu haben (wie auch sonst niemand hier, wenn ich das richtig auffasse).

Bei uns wird mit dieser Verpflichtung auch oft nachsichtig umgegangen. Z.B. wenn Leute ein Bauland-Grundstück besitzen, aber nicht bebauen.

Ich verstehe das Problem dahinter in dieser Situation. Besonders wenn der Grundeigentümer die Verwendung seines Grundstückes aus völlig irrationalen Gründen verweigert.
Aber es gilt nicht immer und grundsätzlich. Sonst würde man den Staat ein Recht einräumen, darüber zu bestimmten, was ein "bestimmungsgemäßer" Gebrauch des Eigentums ist und was nicht. Die Konsequenzen dessen sehen wir.

Nichts desto trotz könnte eine Behörde den Eigentümer dazu auffordern das Eigentum Allgemeindienlich zu benutzen. Ob man dies einklagen kann, da bin ich nicht sicher. Hab ich aber auch nicht vor. Es geht darum dass dies ein wesentliches Element für unser Wirtschaftssystem ist.

Wie wesentlich das für unser Wirtschaftssystem ist, ergibt sich aus der Praxis, nicht aus der rechtsdogmatischen Theorie.

Der rheinische Kapitalismus basiert meines Erachtens durchaus auf beidem: Knallharte Durchsetzung des Willens vom Eigentümer und Verantwortung.
Ich sehe da das Bild eines Patriarchen, der seine Angestellten zwar zu Höchstleistungen treiben will, ihnen im Erfolgsfall aber auch etwas vom Gewinn abgibt.
Das ist heute anders.

Natürlich stimmt es das es Unternehmen gab die die hohen Preise genutzt haben um Gewinne am Spot-Markt zu machen.
Das war aber nur möglich weil das Gas durch Putin gezielt verknappt wurde. Wäre mehr geliefert worden, wären die Preise
nicht so stark gestiegen, dann wäre am Spot-Markt..............

Ich finde ja immer gut wen Du von deinem Trading berichtest, das ist durchaus interessant. Aber Du beschäftigst dich dabei ja auch in erster Linie mit technischer Analyse, würdest Du Fundamentalanalyse betreiben würde ich nicht glauben das das sehr erfolgreich wäre. Was bitte haben denn ein paar nicht vollständig gefüllte deutsche Gasspeicher mit dem Preis des international gehandelten Erdgas zu tun? Eher wenig, dafür sind die Mengen um die es geht viel zu überschaubar. Fakt ist: der wichtigste Erdgasfuture (Henry Hub Natural Gas / USA) hat sich in den letzten 12 Monaten verdreifacht (3$ auf 9$), das passiert doch nicht wenn ein paar Speicher in DE weniger stark gefüllt sind.