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Russland
Notiz 

RE: Russland

Interview
Russlands Teilmobilmachung
"Putin gehen die Optionen aus"

Stand: 22.09.2022 18:59 Uhr
Die angekündigte Teilmobilmachung werfe für Russland viele Probleme auf, sagt Militärexperte Gady. Am Ende könne sie die Moral der Truppe noch weiter senken - doch für die Ukraine sei der Krieg "noch lange nicht gewonnen".


Zitat:die Zahl von 300.000 Reservisten ist schwer einzuschätzen. Es kann nicht einmal geschätzt werden, ob die Zahl überhaupt in den sechsstelligen Bereich geht, oder ob gar mehr Männer in mehreren Wellen zu den Fahnen gerufen werden, die dann die 300.000 übersteigen wird. Man muss sehr genau darauf achten, was diese Teilmobilisierung mit der Gesellschaft macht.

Das Wichtigste unmittelbar ist, dass die vertragsgebundenen Soldaten, die sich nur für eine bestimmte Zeit verpflichtet haben, durch den Erlass ihren Dienst nicht beenden können - solange die Mobilisierung anhält. Das allein wird die Kampfmoral senken, das vielleicht größte Problem neben der fehlenden Ausbildung auf russischer Seite. Möglicherweise ist das Auslaufen der Verträge auch ein Grund dafür, die Teilmobilisierung auszurufen - neben dem Erfolg der Ukrainer in der Charkiw-Offensive.


Zitat:Der einzige Effekt ist eine Verlängerung der Kampfhandlungen. Dem Abnutzungskrieg werden neue Truppen hinzugefügt, ohne dass die Einsatzfähigkeit der russischen Truppen gesteigert werden kann. Es ist ein quantitativer Ansatz, um ein qualitatives Problem innerhalb der russischen Streitkräfte zu lösen. Ich glaube nicht, dass das die Wende für Russland bringen wird.

Es geht hauptsächlich darum, die Front vor dem Winter zu stabilisieren. Sonst hätte die Gefahr bestanden, dass die Ukraine größere Fortschritte auch im Donbass gemacht hätte. Die ukrainischen Erfolge in Charkiw haben eine verwundbare rechte Flanke der russischen Streitkräfte geschaffen. Die Idee, dass Russland es jetzt noch schaffen würde, die gesamte Donbass-Region zu erobern, wie Putin es befohlen hat, ist dadurch aus militärischer Perspektive nahezu unmöglich geworden.


Zitat:Putin gehen die Optionen aus, und ich glaube, er hat zum ersten Mal realisiert oder wurde erstmals darüber informiert, dass Russland diesen Krieg verlieren kann. Irgendetwas muss im Kreml passiert sein, was diese Entscheidung ausgelöst hat. Ob es die ukrainische Offensive war? In dieser Hinsicht ist eine neue Phase des Krieges eingetreten. Die Teilmobilisierung stellt eine Eskalation dar, ist aber auch ein Zeichen, dass die Ukraine jetzt dem Sieg näher ist als noch vor ein paar Wochen.


https://www.tagesschau.de/ausland/europa...g-101.html

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RE: Russland

(03.09.2022, 15:42)saphir schrieb: Ja genau, es wurde einfach interpretiert, dass das so sei und als Faktum dargestellt.

Ja, kann man so interpretieren mit etwas Fantasie. Man kann aber auch einfach lesen was sie gesagt hat und sich die Interpretation sparen. Ist ja nicht so das sie nicht klar gesprochen hätte.

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RE: Russland

(04.09.2022, 18:20)saphir schrieb: Telegram selbst ist Russisch, das ist doch Tatsache.

Wenn Du dich über diese "Tatsache" näher informieren möchtest habe ich einen Link für Dich: https://de.wikipedia.org/wiki/Telegram

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RE: Russland

(06.09.2022, 11:05)saphir schrieb: Vergisst man auch gerne. Die Kontrolle erfolgt dann nicht zuletzt durch Parteitage, wo verantwortende Politiker dann ihr Handeln begründen und für Zustimmung werben müssen.

Ja wo kämen wir auch hin wenn hier nach Wählerwillen regiert würde? Das klingt ja fast nach Demokratie. Dann doch besser der Parteikaste folgen  Irony

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RE: Russland

(22.09.2022, 20:18)boersenkater schrieb: Fingiertes Telefonat von Nawalny-Team
Peskows Sohn will nicht in die Ukraine

Das ist, glaube ich, ein politischer Sieg der russischen Opposition. Schade nur, dass das über die normalen Medien in Russland niemand erfahren wird.
Ironisch wäre es, wenn genau wegen dieser Aussage die Kreml-Führung den jungen Mann erst recht in die Ukraine schicken würde.
Notiz 

RE: Russland

(23.09.2022, 13:10)Skeptiker schrieb: Das ist, glaube ich, ein politischer Sieg der russischen Opposition. Schade nur, dass das über die normalen Medien in Russland niemand erfahren wird.
Ironisch wäre es, wenn genau wegen dieser Aussage die Kreml-Führung den jungen Mann erst recht in die Ukraine schicken würde.



Scheinen noch mehr nicht zu wollen - oder glauben nicht zu müssen.... Irony 


Duma-Chef ruft Abgeordnete auf, in den Ukraine-Krieg zu ziehen

Update vom 22. September, 11.28 Uhr: Der russische Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin hat die Abgeordneten der Duma zur Teilnahme an dem Krieg in der Ukraine aufgerufen. „Wer den Anforderungen der Teilmobilmachung genügt, sollte mit seiner Teilnahme bei der militärischen Spezialoperation helfen“, schrieb der Duma-Chef auf Telegram. „Es gibt keinen Schutz für die Abgeordneten.“

 Der Parlamentschef reagierte damit auf die Auffassung vieler Abgeordneter, für sie gelte Putins Aufruf zur Landesverteidigung nicht.

Der Putin-Vertraute räumte nach Straßenprotesten und Berichten über eine massenhafte Flucht junger Russen aus dem Land auch ein, dass „Fragen aufkommen, die unsere Bürger beunruhigen“.

https://www.merkur.de/politik/ukraine-ru...geApi-duma

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Notiz 

RE: Russland

(22.09.2022, 15:25)Kameldieb schrieb: Putin kann auf Knopfdruck die nächste Eskalationsstufe in Gang setzen. Dagegen ist das bisher Geschehene nichts weiter als Vorgeplänkel. Von einer Sekunde zur nächsten ist dann Alles obsolet.


War nun einige Wochen nicht hier, da ich unterwegs war  Smile

Ist irgendwie schon interessant, das sich in der Zwischenzeit nicht viel geändert hat, obwohl eigentlich nichts von dem 
eingetreten ist, was hier - insbesondere in den ersten Wochen/Monaten des Krieges so an die Wand gemalt wurde. Wir alle
haben mit unseren Meinungen  und Standpunkten doch weitestgehend mehr oder minder weit daneben gelegen.

Putin kann diesen Krieg nicht mehr gewinnen, weder millitärisch, noch wird er sich nun dauerhaft noch an der Spitze RUS
halten können. Der Zug ist abgefahren. Vor ein paar Wochen war immer nur die Frage wie lange er braucht um sich die Ukraine
zu eigen zu machen.

Die Teilmobilmachung hat nichts damit zu tun, das er mehr Kräfte benötigt, das "Teil" in der Mobilmachung spiegelt das ja
schon wider, das das ein letzter, verzweifelter Akt ist um an der Macht zu bleiben. Laut russischem Recht geht damit so einiges
einher, was die spezielle millitärische Operation betrifft. Führt hier aber zu weit. Es eröffnet ihm Optionen für weiteres Kanonenfutter.

Die Scheinreferenden werden nun durchgeführt, damit man den ganzen atomaren Drohungen, die man bisher so von sich gegeben
hat noch mehr Nachdruck verleihen kann. Sobald das russisches Staatsgebiet ist, greift die Millitärdoktrin und er hat seine Freigabe
für den Einsatz atomarer Waffen.

Alleine schon in seiner Rede davon zu reden "das ist kein Bluff...." offenbart doch wie schlecht es um ihn geht. Wieviele Reden
von nennenswerten Politikern kennt man, die es nötig haben darauf hinzuweisen ? 

Am Ende des Tages ist und bleibt einfach nur die Frage, bekommt man ihn "intern" gestoppt, oder wird er diesen letzten Weg auch
noch gehen um sein Gesicht zu wahren ? Ich vermute leider, er wird regional beschränkte atomare Waffen zünden irgendwann,
was dann passiert ist schwer vorhersehbar. Aber das ist seine letzte Patrone.

Die Reaktionen im eigenen und Land und im Ausland gehen ja aktuell alle in die richtige Richtung, selbst Unterstützer wie Erdogan (der letztendlich die
selbe miserable menschliche "Qualität" wie Putin hat) springen aktuell ab. Sein NATO Gegenpart ist ebenso gescheitert. Er steht vor dem Nichts, dabei
war er doch laut vielen Meinungen hier und anderswo der geniale Stratege ?

1) die Nato, die ihn angeblich bedroht erhält weitere Mitglieder, die an die Nato angrenzenden Landstriche müssen natürlich noch mehr "geschützt" werden.

2) die halbe intellektuelle Elite ist mittlerweile abgewandert - die Konsequenzen des Brain Drains werfen Russland um jahrzehnte zurück.

3) AFD, Wagenknecht usw. sprechen ja immer davon das die Sanktionen nur uns selber schaden, das Gazprom ja Gewinne ohne Ende macht usw,....ja
das ist so - aber das nützt ja letztendlich nur ihm, niemandem anderen. Das Land ist defakto pleite. Das unsere Unterstützung ein Preisschild hat, war
ja von vornherein klar - und was macht er mit dem Geld  ? Seine Hochptäzisionswaffen usw. brauchen Chips usw, auf nichts hat er mehr Zugriff.

4) Buchtipp: erscheint in 10 Tagen Leonid Wolkow "Putinland", das ist der beste Buddy von dem Nawalny,...habe schon einiges an Auszügen aus dem Buch gelesen,
hochinteressant ! Wie die Opposition in RUS tickt, wie Putin tickt, wie es dazu kam, warum Korruption eine so große Tolle spielt und ihn eben diese auch am Ende
wohl das Genick brechen wird usw....

5) jeder Diktator findet irgendwann sein natürliches oder unnatürliches Ende - ich glaube bei Putin ist das kein langer Weg mehr. Das Volk beginnnt aufzubegehren,
mich erinnert das an die Anfänge der Wende damals,...mal sehen wie aktiv er das niederknüppeln wird. Aber auch das kann er dann nicht mehr propagandistisch für
seine Zwecke zu missbrauchen.

Noch ein persönliches Wort zum Thema atomare Drohung.

Mir ist das mittlerweile egal. Ich habe zwei sehr junge Erwachsene als Söhne, mit denen viel drüber gesprochen. Natürlich haben die, habe ich Angst davor.

Aber genau diese Angst davor darf im 21. Jahrhundert eben nicht mehr dazu führen klein bei zu geben. Käme er diesmal damit durch, stünde er ziemlich sicher
alsbald vor den Türen des nächsten Landes, und dann immer so weiter. Putin ist ein Imperialist, wie er im Buche steht. Die Vergleiche mit Hitler hinken gar nicht
so sehr, wie uns vielfach immer Glauben gemacht werden soll. Wo soll das irgendwann enden ? Welche Rechte schafft er sich dann weiterhin, welche Länder
wird er weiterhin annektieren. Wir alle hier schreien und beklagen uns doch am Ende des Tages aktuell über Peanuts, ob wir nur 18 Grad in den Räumen haben
oder 20 usw.....ob das Tanken teurer wird , das heizen...usw....aber wir können uns noch beklagen, oder ? Wir leben alle noch unser Leben. Das sieht in der
Ukraine auch anders aus aktuell, und wenn wir uns weiterhin immer und immer wieder atomar einschüchtern lassen - nebenbei bemerkt - auch die NATO hat
ein nicht unerhebliches Arsenal,.....wird das doch über Jahre, Jahrzehnte immer so weiter gehen. Wir müssen weiterhin mit Augenmaß agieren und die EU
und auch die deutsche Regierung machen das längst nicht so schlecht wie wir aktuell alle immer zu hören bekommen.

Wenn für das Ende Putins ein Atomkrieg der Preis ist, dann soll das so sein. Ist mir immer noch lieber als 20 Jahre meines Lebens, oder das meiner Kids im Schützengräben zu 
liegen und mein Land verteidigen zu müssen. Ich denke es gibt Moment im Leben, da muss man gewisse Risiken eingehen, um schlimmeres zu vermeiden.

Ja - die Ukraine ist ein Failed State, Selensky ein Schauspieler usw...alles geschenkt. Aber es geht - und das habe ich von Anfang an gesagt - am Ende
des Tages nicht NUR um die Urkaine, sondern um das Thema Demokratie und Machtverhältnisse auf diesem Planeten.

Hoffen wir alle, das Putin eingesehen hat, verloren zu haben, und die Annektionen dazu dienen hier zu stoppen und die gewonnen Gebiete nur noch zu "verteidigen" - 
das wäre ein Exit,....auch mit der eindeutigen Gefahr verbunden, sich nur zu "erholen", aufzurüsten und in X Jahren weiter zu marschieren zu wollen.

Wenn ich mir so den Bestand seiner Armeeausrüstung anschaue und das Thema Korruption und wie das in RUS abgelaufen ist anschaue, ist für mich auch
ziemlich fraglich wie viele seiner Atomwaffen überhaupt noch einsatzfähig sind und wie viele Gelder, die in die Wartung selbiger gesteckt werden sollte in den
Taschen einiger Oligarchen verschwunden sind. Auch dazu gab es schon viele ernstzunehmende Meinungen. Aber es reicht letztendlich auch nur ein einsatzfähiger
Sprengkopf,...das ist auch klar.
Notiz 

RE: Russland

(23.09.2022, 15:23)fahri schrieb: Wenn ich mir so den Bestand seiner Armeeausrüstung anschaue und das Thema Korruption und wie das in RUS abgelaufen ist anschaue, ist für mich auch ziemlich fraglich wie viele seiner Atomwaffen überhaupt noch einsatzfähig sind und wie viele Gelder, die in die Wartung selbiger gesteckt werden sollte in den Taschen einiger Oligarchen verschwunden sind. Auch dazu gab es schon viele ernstzunehmende Meinungen. 

Das habe ich mich mittlerweile auch gefragt - möglicherweise längst nicht so viele, wie es sollten. Aber vermutlich immer noch genug, um in der ganzen Welt erheblichen Schaden anzurichten.

Die spannende Frage ist aber diese:

Nehmen wir an, Putin setzt tatsächlich taktische Atomwaffen in der Ukraine ein - was würden USA, England und Frankreich tun?
Gar nichts außer laut schimpfen?
Der Ukraine mit Atomwaffen beistehen, weil sie selber keine (mehr) hat?
Wenn letzteres der Fall wäre: was würde Putin tun? Weiter eskalieren und den dritten Weltkrieg mit Atomwaffen beginnen?
Würden ihn seine Militärs dann stoppen?

RE: Russland

@ Speculatius

viele offene Fragen, das ist das was ich schrieb, das ist dann nicht mehr kontrollierbar.

Ich denke/befürchte das man dann wohl der Ukraine im Sinne des Rechtes auf Selbstverteidigung eben solche Waffen
liefern müsste. Ich bleibe dabei, meine aktuell größte Hoffnung ist, das er (Putin) selber raus will und das das mit den
"Referenden" seine Exitstrategie ist.

In einem derart von Korruption verseuchten Land wird ihm das aber so oder so das Leben kosten,...letztendlich ja auch zu Recht.

Er hat bereits verloren. Er weiss das auch. Es bleibt eben die Frage, wie "verabschiedet" er sich.
Notiz 

RE: Russland

(23.09.2022, 16:10)fahri schrieb: Er hat bereits verloren. Er weiss das auch. Es bleibt eben die Frage, wie "verabschiedet" er sich.

Im Grunde könnte er ja sagen: "Ich hab alles gegeben, alles versucht, die Fehler (nach seiner und seiner Anhänger Ansicht) der Vergangenheit (also die Freiheit der Sowjetländer) zu korrigieren. Es hat leider nicht gereicht." Und könnte so noch halbwegs ohne Gesichtsverlust (ggü seinen Landsleuten) abdanken.

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Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.


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